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Unterwassermusik

Muss ja alles mal ausprobiert werden. Michel Redolfi spielt Musik unter Wasser. (Haben natürlich auch schon andere getan.)

Auf dieser Website kann man Meeresunterwassergeräusche live aus aller Welt anhören.

Kreidler-Portraitsendung @SWR2

Heute abend um 23.03h strahlt SWR2 eine Portraitsendung von Bernd Künzig aus.

SWR2 JetztMusik Junge Komponisten (3/6)

Johannes Kreidler. Der Elefant im Paul-Celan-Laden

Sendung am Montag, 4.6. | 23.03 Uhr | SWR2

Von Bernd Künzig

Wenn das nur nicht so ein altmodischer Begriff wäre: Vielen gilt der 1980 im beschaulichen Esslingen geborene Johannes Kreidler als enfant terrible der Neuen Musik. Und er hat einiges dafür getan. Wortreich kann er sich mit Schrift und Mund zu kulturellen und politischen Themen äußern, am besten zu beidem gleichzeitig. Aber weil er eigentlich ein solider Komponist ist, der seine Ausbildung an der Freiburger Musikhochschule erhielt, ist er doch durchaus ein Vertreter der Gattung des politischen Komponisten. Und während andere komponierende Vertreter doch eher oft im Verborgenen blühen – Johannes Kreidler ist richtig berühmt. Was Ruhm in der Neuen Musik auch immer bedeuten mag. Mit „product placement“ wurde er 2008 sogar fernsehweit bekannt. In dieser großspurig-ironisch „Musiktheater“ benannten Aktion verschmolz er 70.200 musikalische Zitate zu 33 Sekunden zusammen – und meldete die Zitate brav bei der GEMA an. Was diese natürlich überforderte. Jenseits dieser Eulenspiegelei: Johannes Kreidler stellt die Frage nach den Verwertungsrechten und dem sogenannten geistigen Eigentum in einem Zeitalter, in dem nicht nur diese Kategorien durch das Internet und die elektronischen Medien zunehmend in Frage gestellt werden.

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/jetztmusik/-/id=659442/nid=659442/did=9654256/1d8pozi/index.html

Livestrom:
http://mp3-live.swr.de/swr2_m.m3u

Soundfile-Bilder

Ein Blog nur mit Bildern, die herauskommen, wenn man eine Klangdatei in einem Grafikprogramm öffnet. Leider fehlen Interpreten-Angaben.

Trio super Allein Gott in der Höh sei Ehr, Johann Sebastian Bach

Trio super Allein Gott in der Höh sei Ehr, Johann Sebastian Bach

Night on Bald Mountain, Modest Mussorgsky

Night on Bald Mountain, Modest Mussorgsky

Roumanian Dance No. 1, Bela Viktor Janos Bartók

Roumanian Dance No. 1, Bela Viktor Janos Bartók

Overture to The Magic Flute (Die Zauberflöte), Wolfgang Amadeus Mozart

Overture to The Magic Flute (Die Zauberflöte), Wolfgang Amadeus Mozart

Symphony 1 Movement 1, Gustav Mahler

Symphony 1 Movement 1, Gustav Mahler

I Am Sitting in a Room, Alvin Lucier

I Am Sitting in a Room, Alvin Lucier

Für Elise, Ludwig van Beethoven

Für Elise, Ludwig van Beethoven

(via disquiet)

Musikinstrument als Waffe

 

Bang and twang! In Six Shot – Six String, Canadian artist Maskull Lasserre created an acoustic stringed instrument for use with the Smith & Wesson 357 Magnum revolver. Pull the trigger, and the strings will resonate passively to serenade your shot.

(via Neatorama)

Wie Komponist und Regisseur zusammenarbeiten können

Aktuell kursiert die Meldung, dass Olga Neuwirth aus Protest gegen die mangelnde Kooperation des Regisseurs vor der Premiere ihrer neuen Oper aus Mannheim, dem Uraufführungsort, abgereist ist. Hier ihr Statement, ich zitiere daraus:

“Der Grund meiner Abwesenheit bei der Premiere meiner neuen Oper THE OUTCAST nach Herman Melvilles Leben und Werk in Mannheim gestern. Die Misshandlung auf allen Ebenen ist schwer zu verkraften. An dem Stück habe ich 5 Jahre gearbeitet. Und auch wieder: armer Herman Melville!

Hier mein offizielles statement:

Da ich, wie ich glaube, eine professionelle Komponistin bin, die seit 25 Jahren in diesem Business international tätig bin, habe ich auch erwartet, daß meine Wünsche zumindest angehört werden und mir eine kooperative Zusammenarbeit ermöglicht wird. Darunter verstehe ich, dass ich gerade bei einer Uraufführung ein Mitspracherecht bzw. Mitüberlegen habe was Regisseur, Bühnenbild, Sänger, Chöre und Tontechnik betrifft, damit die Bedingungen für ein neues Musiktheater zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst werden können.
Ich wurde aber in die meisten Entscheidungen nicht eingebunden und auf Einwände und Vorschläge – auch während der Probenzeit – wurde nicht gehört bzw. ich wurde nie nur ein einziges Mal vom Regisseur gefragt, was wir uns bei THE OUTCAST gedacht haben.

Was jeden Normalmenschen an den Kopf greifen lassen muss: Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Da schreibt die Komponistin fünf Jahre lang an einem Musiktheaterwerk, ohne mit dem Regisseur darüber zu sprechen (bzw. „von ihm gefragt zu werden“), was sie sich dabei denkt?

(Hat sie eigentlich Herman Melville gefragt, den armen?)

Ich hatte hier schon mal mein Statement zur Produktion von Musiktheater gebracht, ist auch in meinem Buch abgedruckt. Dazu sei ergänzt:

Ohne Anspruch auf Patentrezepte sehe ich zwei Möglichkeiten, wie ein neues Musiktheaterwerk heute angegangen werden kann:

1. Es gibt einen Chef, der das letzte Wort hat. Die Betonung liegt auf „einen“. Viele Köche verderben den Brei. Es braucht einen Mastermind, einen, der das ästhetische Gesamtkonzept verinnerlicht hat und letztlich schafft, dass es wie aus einem Guss kommt. Ich habe schon Filmmusiken komponiert und mich komplett dem Regisseur untergeordnet, weil ich wollte, dass es gut wird, was am Ende rauskommt. Umgekehrt habe ich in anderen Fällen von vornherein das Heft komplett in die Hand genommen, nicht aus Machtgeilheit, sondern weil ich wollte, dass es gut wird. Vorab entscheidet man sich für eine der beiden Optionen, dann gibt es nachher kein Schmollen. Ich glaube, so stehen die Chancen auf ein gutes Kunstwerk wesentlich besser. Es kann gut sein, dass das Stück auf der Bühne in Mannheim gelungen ist.
2. Es gibt eine paritätische Teamarbeit. Aber die entsteht nicht dann, wenn ein Intendant auf die Idee kommt, mal den und den zusammenzubringen, oder gar erst die Partitur geschrieben wird und dann holt man einen dazu, der’s auf die Bühne bringen soll. Nein, Regisseur und Komponist müssen sich aus eigenem Such-Trieb und mit einigem Glück finden, einander auf Herz und Nieren prüfen ob man zusammenpasst, und dann kann man mit der Arbeit beginnen und die Premiere mag gelingen.

windowed 1 @Moskau

Heute abend Übermorgen abend spielt Dmitry Shchyolkin „windowed 1“ für Schlagzeug und Zuspielung in einem Konzert des Zentrums für Elektroakustische Musik am Konservatorium Moskau. Anwesenheitspflicht für alle russischen Kulturtechnoleser!

http://mosconsv.ru/ru/concert.aspx?id=131649

Freie Aufnahme der Goldbergvariationen veröffentlicht / Statement zur Kulturflatrate

Die Medien berichten, dass die Pianistin Kimiko Ishizaka die Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach eingespielt hat und diese nun unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht, was in dem Fall soviel heißt wie: Jeder darf damit anstellen was er will, das Ergebnis gehört der Menschheit. Finanziert wurde das Projekt durch Crowdfunding. Hier der SpOn-Artikel.

Das ist die wünschenswerteste Lösung: Nach Bezahlung der Arbeit gehört das Werk der Menschheit, so wie es auch mit meinem pd-tutorial erfolgt ist, oder wie beim Fotografie-Erfinder Louis Daguerre (Wikipedia: „Daguerres Resultate wurden dann durch Vermittlung des prominenten Physikers, Astronomen und Politikers François Arago (1786–1853) am 7. Januar 1839 in der französischen Akademie der Wissenschaften vorgestellt und am 19. August 1839 offiziell bekanntgegeben. Auf Aragos Empfehlung hin wurde Daguerres Verfahren von der Regierung aufgekauft, als spektakuläres Geschenk der Grande Nation an die ganze Welt.“).
Man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren freie Aufnahmen des gesamten Klassikrepertoires veröffentlicht werden.

Nun ist Crowdfunding keine unproblematische Sache: Man muss erst mal viel in Werbung investieren, und unpopuläre Ideen haben da kaum eine Chance. Darum wiederhole ich, was ich seit Jahren zur Urheberrechtsdebatte sage:

Macht eine Kulturflatrate, aber keine, bei der dann jeder Download abgerechnet wird, denn dann müsste man ja doch das ganze Netz überwachen und außerdem geht dann marktliberal der große Haufen an Dieter Bohlen & Co (von denen wäre umgekehrt eine ‚Unkulturflatrate‘ fällig). Sondern: Macht eine KULTURflatrate, das heißt man muss sich immer wieder aufs Neue Gedanken darüber machen, was denn Kultur ausmacht. Verteilt das eingehende Flatrate-Geld auf Projektbewerbungen, die Fachjurys sichten, so wie bei Kunst- und Kulturfonds auch, oder so wie die GEZ-Einnahmen gemäß Bildungsauftrag verteilt werden (wenn da auch manches falsch läuft). Dann wäre die Welt eine bessere; trotzdem ist das leider utopisch, denn die Dieter Bohlens und ihre Fans machen in dieser Welt leider die Masse aus. Aber gerade in der Kunst geht es auch um Utopien, darum bleib ich dabei. Hugh.

E-Gitarren-Urinal

Jetzt lass ich’s raus: Das Stück, das ich derzeit für das Eröffnungskonzert der nächstjährigen Abonnement-Reihe der Berliner Philharmoniker schreibe, wird ein Konzert für mikrotonales E-Gitarren-Urinal und großes Orchester sein. Ich selbst werde den Solopart übernehmen, Sir Simon Rattle dirigiert; das IRCAM betreut die 16-Kanal-Elektronik.

The Guitar Pee, which lets users create and download their personal M-Pee-3 online.

(via The Daily What)

Früher auf Kulturtechno: Tuba-Urinal

Gestenkontrolle mit Feedback

Mit dem Kinect hat die 3D-Sensorik einen Quantensprung vollführt, und ich habe mit Bewegungen in der Luft auch schon Klänge angesteuert.
Miha Ciglar hat die Technologie jetzt noch weiterentwickelt: Obwohl man sich völlig frei in der Luft bewegt, bekommt man ein taktiles Feedback.

http://www.ultrasonic-audio.com/products/syntact.html

Komponieren mit Autocomplete

Kürzlich hatte ich hier die Notensuchmaschine peachnote. Auf noteflight.com wiederum kann man Noten eingeben, und in Zugriff auf die Notensuchmaschine wird ein „Autocomplete“ durchgeführt, die selbständige Fortsetzung, je nach gewähltem historischen Stil.

Tatsächlich arbeite ich auch in COIT mit einer Autocomplete-Funktion. Ich komponiere ein paar Takte, die Software komponiert dann selbständig weiter.

(via usernamealreadyexists)