Skip to content

Kreidler @Darmstadt

Heute geht’s nach Darmstadt zu den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik, wo diverses auf der Agenda bei mir steht:

– Am 18.7. abends ist die Uraufführung von „Die ’sich sammelnde Erfahrung‘ (Benn): der Ton“ für Flöte, Posaune, halbakustische Gitarre, Schlagzeug, Drumpad Sampler, Klavier, Audio- und Videozuspielung. Es spielt das Nadar Ensemble unter Daan Janssens.

– Am 20.7. findet unter dem Motto „Generationenwechsel / Umbruch“ eine Podiumsdiskussion mit Rolf Riehm und mir statt, Bernd Leukert moderiert, die Gesellschaft für Neue Musik organisiert’s.

– Am 21./22. und 23.7. findet jeweils um 11h ein Matineekonzert statt, in dem ein Werk von Brian Ferneyhough / Mathias Spahlinger / Wolfgang Rihm zweimal gespielt wird, dazwischen interviewen Martin Schüttler, Mark Barden und ich die Meister auf der Bühne.

– Am 27.7. halte ich (auf englisch) den Vortrag „New Conceptualism“, 11h im Schader-Forum.

Aber natürlich gibt es weiterhin in gewohnter Frequenz Beiträge auf Kulturtechno. Vielleicht melde ich mich auch mal direkt aus Hessen.

Jugend ohne Gitarre

(Frei nach Ödön von Horváth’s „Jugend ohne Gott“)

Dazu etwas biografisches: Als ich 14 war, 1994, war die Techno-Welle gerade am Höhepunkt, und ich fand die Musik super, gerade auch, weil es endlich etwas gründlich anderes gab als die pathetisch-zotteligen Gitarrenrocker.

Und: Ich finde die Beatles kompositorisch fantastisch, aber ihren muffigen Sound ertrage ich fast nicht.

Darum halte ich es auch für unbedingt erforderlich, dass heutige Musik nicht (nur) auf alten Instrumenten gespielt wird.

(via Kraftfuttermischwerk)

Früher auf Kulturtechno: Wenn man Altes einfach nicht ausstehen kann

Der Papst, abgespielt auf einem Kondom als Membran

Zur aktuellen Debatte um die Titanic und die päpstliche Klage:

135 Space Shuttle Starts gleichzeitig

In meinen aktuellen Stücken spielt die Split Screen – Technik ebenfalls eine Rolle. Eine Darstellungsform für große Quantitäten.

(via it’s publique)

Die ZEIT über „A House full of Music“ und „Charts Music“

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT steht eine Besprechung der großen Darmstädter Ausstellung „A House full of Music“ (Kulturtechno berichtete), darin auch über mein Stück Charts Music:

Eines der witzigsten und zugleich bedrückendsten Werke erwartet den Besucher am Ausgang. Dort verwandelt Johannes Kreidler mithilfe einer Komponiersoftware beunruhigende Statistikkurven in unbekümmerte Dudelmusik. Ob tote Soldaten im Irak, fallende Börsenkurse, Wachstumsraten der Pornobranche – seine Charts Music (2009) kennt nur heitere Beeps. Das ist es, was Kunst leisten kann: den irdischen Wahnsinn mit einem Soundtrack zu unterlegen, der nicht selbst agitatorischer Natur sein muss, um den Hörer dazu zu veranlassen, wieder mal zur Jagd zu blasen.

http://www.zeit.de/2012/27/Ausstellung-Musik/komplettansicht

Die verwendete Software ist „Songsmith“ von Microsoft, das Verfahren, das zur Anwendung kam ist die Sonifikation. Letztes Jahr habe ich in zwei Vorträgen für die Volkswagen Uni vor den dortigen Managern und Gästen wie dem früheren Finanzminister Hans Eichel oder Medientheoretiker Norbert Bolz das Verfahren anhand des VW-Kurses gezeigt, und ihn mit verschiedenen Arrangements verschieden interpretiert: So kann man den Kurs als flotte Ralley ebenso darstellen wie als quälendes Gekraxel. Nachdem Stockhausen und Xenakis die „statistische Musik“ entworfen haben, wird es Zeit, auch diese Wahrheit einzubringen: Dass nur der Statistik geglaubt werden kann, die man selbst (musikalisch) gefälscht hat.

Dancing Queen, rückwärts

So kann man Nostalgie auch ausdrücken: Abba-Lieder rückwärts gespielt. Man findet sie alle auf YuTube.

Ich mag ja vor allem die rückwärts-Snares.

Heute: Buchbesprechung “Musik mit Musik” @WDR3 TonArt

Ursprünglich war er für 20.6. Juni angekündigt, aber kurzfristig fiel der Beitrag einem tagesaktuellen Thema zum Opfer, heute aber hoffentlich kommt er: Irgendwann zwischen 15.05h und 17h bringt die WDR3-Sendung „TonArt“ eine Besprechung von Raphael Smarzoch meines Buches „Musik mit Musik„.

„Ein solides Handwerk nutzt nur da, wo es egal ist. Jede Komposition ist eine Weiterkomposition. Wer für Geige schreibt, schreibt ab.“ Johannes Kreidler provoziert gerne. Die Berliner Philharmonie bezeichnet er als Altersheim, Kompositionen für klassische Instrumente findet er nicht mehr zeitgemäß.

[…]

Kreidlers neuestes Buch „Musik mit Musik“ ist ein Lobesgesang auf die Digitalisierung. WDR 3 TonArt hat es gelesen und mit dem Komponisten über seine Ideen gesprochen.

Informationen zum Buch:
Johannes Kreidler: „Musik mit Musik. Texte 2005-2011“
Wolke Verlag 2012
256 Seiten
ISBN 978-3-936000-93-1

Beitrag von Raphael Smarzoch

http://www.wdr3.de/tonart/details/20.06.2012-15.05-wdr-3-tonart.html

Livestrom:
http://www.wdr.de/wdrlive/media/wdr3_hq.m3u

Morton Feldmans Gesamtwerk zum Anhören

Bei meinem Text Das totale Archiv habe ich primär an YouTube gedacht, aber in Sachen Gründlichkeit steht Spotify bereits besser da: Eine Playlist mit dem Gesamtwerk Morton Feldmans, chronologisch. Dauer: 49h.

(via spotifyclassical)

Früher auf Kulturtechno:
Ligetis Gesamtwerk
John Cage Monsterlist

Mein Text „Style melody“ erschienen

Im Wolke-Verlag ist nun erschienen:
New Music and Aesthetics in the 21st Century, Vol. 8
Musical Material Today
herausgegeben von Claus-Steffen Mahnkopf, Frank Cox und Wolfram Schurig

http://www.wolke-verlag.de/musical-material-today.html

Darin ist auch mein Text „Style Melody“ (Die Stilmelodie) abgedruckt (übersetzt ins Englische von Wieland Hoban).

Snip:

In Stil 1 In Stil I for variable instrumentation we hear a succession of up to 100 different styles; for example, Stil 1 Version für piccolo flute, vibraphone, baritone saxophone and audio playback begins with this measure,

which is then repeated quietly 30 times and very loudly 55 times, each time in a different style arrangement:

Recalling Schönberg’s Klangfarbenmelodie, then, I call this Stilmelodie. The notion of melody, following Schönberg, is abstractly understood; it refers to a change of musical qualities in a defined medium—originally the medium of the scale, and now the medium of the stylistic palette of Band in a Box. The actual melody, on the other hand, remains practically static throughout the various repetitions.

 

In this piece, the musicians begin every measure with an accent — like the mouse click that starts the next sound file.

Kunstdemonstration

A public art performance by Grupa TOK. It took place in Serbia in 1973. They were using protest signs with minimal patterns.

Ein Prinzip, das ich gewissermaßen auch in meinem Musiktheater „Feeds. Hören TV“ angewandt habe: eine Talkshow, aber die Showband-Einlagen mit Neuer Musik ersetzt.

(via exinfoam)

Früher auf Kulturtechno: Realität: löschen und mit Kunst ersetzen