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Stil 1b @ Helsinki

Heute abend 2.9.2010 spielen Andreas Kiefer, Daniel Agi und Ingolfur Vilhjalmsson die Uraufführung von „Stil 1b“ für Akkordeon, Flöte, Bassklarinette und Zuspielungen // Sibelius-Akademie Helsinki. Pflichtveranstaltung für alle Kulturtechno-Leser! Ich selber kann leider nicht zugegen sein..

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Neuer Ton bei einer Cage-Aufführung!!

Ich liebe diese Aufführung des langsamsten Musikstücks der Welt, „Organ2/ASLSP“ von John Cage in Halberstadt. Das Stück wird nach 639 Jahren zuende sein. Da ist der Wechsel eines Tons durchaus eine Zeitungsmeldung wert. Bei welcher Melodie gibt’s das sonst schon mal?!

http://www.welt.de/die-welt/kultur/article8328438/Hast-du-mal-ein-d.html

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Smells like Teen Spirit – Verhunzung / Veredelung goes on

Auf Facebook verlinke ich öfter Kulturtechno-Beiträge. In den dortigen Kommentaren zum letzten Nirvana-Mashup wurde ich auf zwei weitere aufmerksam gemacht, danke an die Kollegen:

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Büroartikel

Google Maps -Borders

Damon Zucconi hat alle europäischen Grenzen ausradiert, natürlich nur virtuell. Genauer gesagt hat er alles bis auf die Städtenamen bei Google Maps entfernt, schön-halbabstrakt!

(via Spreeblick)

Links: Straßenklaviere

Zwei Links zu Klavieren auf der Straße:

Luke Jerram offeriert ein Klavier auf der Straße, schließlich ist das Medium selbst die Symphonie!:

http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:out-of-office-ein-klavier-ein-klavier/50138974.html

(dazu darf ich auch auf eine kleine interaktive Keyboard-Installation meinerseits heimlich verlinken: http://www.youtube.com/watch?v=rbUK7uDRLcc)

und dann ein Artikel über diesen Straßenmusiker, der nicht den Aufwand scheut, auch mit dem Klavier auf die Straße zu gehen. Ich treffe ihn übrigens gelegentlich in Kreuzberg:

http://www.zeit.de/2010/26/WOS-Strassenmusiker-Klavierhelmut

(und noch’n Link zu portablen Klavieren: http://www.gizmodo.de/2010/07/06/piano%E2%80%99s-silhouette-das-piano-fur-unterwegs.html)

Pong am Gitarrengriffbrett gespielt

Lustige Zweitnutzung von Musikerbewegungen: Zwei Gitarristen haben an ihren Gitarrenhälsen Sensoren angebracht, womit sie das älteste Computerspiel spielen: Pong.

Danke für den Tipp, Benedikt!

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Schlüsselqualifikation

„In Futurum“ von Erwin Schulhoff

Unglaublich – Ein Klavierstück ohne auch nur eine Taste zu drücken, das gibt’s nicht erst seit Lachenmann, sondern schon seit 1919, dank Dada. (Der Pianist spielt allerdings versehentlich einen Ton, wahrscheinlich eine höchst freudsche Fehlleistung.) Richtigerweise heißt das Stück ja auch „In Futurum“. Es besteht nur aus Pausen, die interpretiert werden wollen.

Danke für den Hinweis, Ole!

Nazimusik im Selbstversuch – 1. Bericht von den „Feeds“-Proben

Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs

Ich erzähle öfter, zuletzt in meiner Darmstadt Lecture, dass ich vornehmlich Musik verarbeite, die ich nicht mag. Das erzeugt in der Regel Diskussion – ob das denn wirklich stimmt?!

Hoffentlich ist das wenigstens in diesem Fall eindeutig: In „Feeds. Hören TV“ erklingt an einer Stelle ein altes Nazilied, noch teilweise von live-Instrumenten verstärkt. Was hat es damit auf sich?

Norbert Schultze (Quelle: Wikipedia)

Norbert Schultze (Quelle: Wikipedia)

Der Komponist des berühmten Schlagers „Lili Marleen“, Norbert Schultze, hat während des Zweiten Weltkriegs auch Lieder wie „Panzer rollen in Afrika vor“ oder „Bomben auf Engelland“ komponiert. Und statt dass dieser Schund verboten würde, ist er bis heute im Repertoire der GEMA enthalten. (Kann man im online-Katalog der GEMA recherchieren.) Nachdem Schultze ein schönes Leben hatte, hat er testamentarisch verfügt, dass fortan sämtliche Tantiemen aus Werken zwischen 33 und 45 ans Deutsche Rote Kreuz gehen. Jedesmal, wenn so ein Nazilied abgespielt wird, gehen die GEMA-Gebühren dafür ans Rote Kreuz. Das sind die Einnahmemodelle des Roten Kreuzes. (Ich wurde darauf von Martin Hufner hingewiesen, danke, Martin!)

Aktion „Nazilieder für Flutopfer in Pakistan“

In „Feeds“ werden wir dem DRK eine Spende geben, indem wir „Bomben auf Engelland“ spielen – denn dann müssen wir auch die GEMA-Gebühren dafür entrichten, die dann ans Deutsche Rote Kreuz weitergehen.

Eine Schwierigkeit, die ich allerdings gar nicht beachtet hatte, ist die Probenarbeit damit. Immer wieder diesen Nazischund hören zu müssen ist so grauenhaft, so unerträglich, dass der Part eigentlich unspielbar ist. Ich muss leider feststellen: Hier wird Musik zur existenziellen Erfahrung.