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Franz Xaver Kroetz in memoriam

Der ehemalige Dramatiker Franz Xaver Kroetz schrieb in den 70ern hervorragende politische Theaterstücke und reiste auch selbst nach Nicaragua, um sich ein Bild des Krieges in der sog. Dritten Welt zu machen.
Zunehmend schrieb er über die eigene Desillusionierung, ehe er ganz das Schreiben aufgab (2005). 1989 bemerkte er in den „Brasilien-Peru-Aufzeichnungen“ zum Untergang der DDR:

„Mein Gott, ich will das gar nicht zuende denken, aber
wie war es möglich, den Sozialismus in – historisch- so
kurzer Zeit so in die Scheiße zu reiten? Die Verantwortlichen
gehören an eine Wand gestellt und so lange mit
noch vorhandenen Marx-Engels-Gesamtausgaben
beschmissen, bis sie, wie von Steinen getroffen, tot zusammenklappen.“

Wo er jetzt gelandet ist, nachdem er das Stückeschreiben ganz ad acta gelegt hat, konnte in Wetten Dass..? gesehen werden:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-35850-10.html#backToArticle=582248

In stillem Protest lese ich darum heute abend „Das Nest“ von Franz Xaver Kroetz.

Egogoogeln

Egogoogeln, erzählte mir bei „Arbeit 2.0“ jemand in der Kneipe, sei die aktuelle Form der Selbstfindung. Man sucht nach seinem Namen im Netz, das Ergebnis ist seine Identität. Ich praktiziere mit einem Freund schon länger aber auch andere Wer-wird-Millionär-Zuschauerfragen via Google: zum Beispiel sucht man nach seinem Namen + „Arschloch“, und wer mehr Treffer hat ist das größere Arschloch im Netz („Arschlochgoogeln“). Usw.




Endphase: Origin and Analysis of an Ongoing Project

Ein schöner Text über die Gruppe für konzeptuelle Elektronik-Improvisation „Endphase“, die ich 2004 mit Alberto C. Bernal und Joao Pais gegründet habe und mit der wir bis Ende 2007 viele Projekte durchgeführt haben:

http://cec.concordia.ca/econtact/10_4/bernal_pais_endphase.html

Ich habe die Gruppe Anfang 2008 verlassen, weil für mich die Zeiten der Improvisation zu Ende gehen. Es hat sich aber ein tüchtiger Nachfolger für meine Stelle gefunden und ich wünsche der Gruppe alles Gute für alles Weitere.

Freudscher Verleser

Metallica wollen bis zu acht Prozent mehr Lohn.

gesehen bei: http://twitter.com/ennomane/statuses/915145470

Party Arty

„Product Placements“ auf Party Arty. Zur Eröffnung wurde die filmische Dokumentation ausgestrahlt, als Skulptur wurden die Papierberge mit einer Videoinstallation eingerichtet. Ca. 180 Besucher sind am Abend gekommen.

stapel

RAM

Zu der Location (Relais, Köpenicker Straße): Dort gab es einen großen Kühlraum, und anscheinend war der Ort früher ein Restaurant, dessen Besonderheit es war, dass man in Eiseskälte speiste. Dass die Geschäftsidee nicht aufging kann man sich irgendwie denken. Meine Fantasie über unsinnige Gastronomie-Ideen ging da aber natürlich gleich weiter – wie man Gäste auf allerlei Weise drangsalieren kann, als ob das jetzt chic wäre…

Ein Restaurant mit Fernbedienung

Diese Idee hatte ich schon als Kind und immer wenn ich mal wieder vergeblich den Blick einer Bedienung erheischen wollte kam es mir in den Sinn:


http://www.boingboing.net/2008/10/02/restaurant-features.html

Oder ist das jetzt unmenschlich?

Neuer Gastronomie-Trend

All-you-can-eat zum Mitnehmen.

Immer das selbe

..pflegen alte Leute zu sagen. Ich bin alt. Ich finde mich, nachdem ich eigentlich vorhatte, in die „Valkyrie“ zu gehen, von diesem Trailer leider wieder völlig bestätigt in meinen Hollywood-Vorurteilen: Pathos vom Unerträglichsten.

Am frappierendsten

bei der Ausstellung „Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System – Kunst im Zeitalter des Geistigen Eigentums“ war das Werk von Sebastian Lütgert. Er hat den kompletten Roman „Tod eines Kritikers“ von Martin Walser verschlüsselt und diesen Code samt Entschlüsselungscode auf eine Leinwand gedruckt und ausgestellt. Die Ausstellungsleiterin sagte mir, dass hier völlig unklar sei, ob dieses Exponat legal ist oder nicht.

Nun, zumindest hängt das dort schon seit 19.7. Da frage ich mich, ob so etwas Präzedenzcharakter haben kann. Ich werde jedenfalls, sollte man mich mal nach meinen Mp3s fragen, auch einfach sagen, dass ich die nur zum An-die-Wand-Hängen besitze.

Der Kreidler / Dostal – Disput

Nachdem die GEMA bei meiner Aktion ihren wahrscheinlich gewieftesten Rhetoriker in Position gebracht hatte, kam nun endlich ein richtiger Charakterschauspieler in mein Theater: Frank Dostal aus dem Aufsichtsrat. Alles weitere steht in der NMZ:

http://www.nmz.de/online/kadaverkunst-versus-geniekult-oder-kreidler-versus-gema-zweiter-akt