Unlängst hatte ich hier die Sammlungen typischer Lokalzeitungsmotive von Peter Piller, zB die „Bedeutungsflächen“, wenn Leute auf irgendwas zeigen. Max hat in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass für diese schöne Idee, wie sich das heute gehört, ein eigenes Blog existiert:
Das Festival startet um 19h mit Screenings, unter anderem mit der Doku meiner GEMA-Aktion. Anwesenheitspflicht für alle slowenischen Kulturtechno-Leser.
Eine Lesung, die auch heute noch unter die Haut geht. Man ist geneigt, Gottfried Benns These, wonach selbst ein Weltkrieg als Witzobjekt am Stammtisch endet, zu ergänzen: Er beginnt auch dort. Hitlers Buch von 1925 wird am Authentischsten (und Schmerzhaftesten) von einem Kabarettisten gelesen.
Sorry für die suchmaschinenoptimierte Überschrift, aber man sagt das halt so.
Paul Lamere hat ein Tool programmiert, bei dem man einen Lautstärkeverlauf zeichnen kann, und dann sucht das Programm im totalen Archiv (= Internet) nach Musikstücken, die diesem Verlauf entsprechen.
Ich hab mal den ganz einfachen Verlauf von Ravels Bolero eingegeben, eine stetige Lautstärkezunahme. Die ermittelten Musikstücke, soweit ich sie dann auch auf YouTube gefunden habe, entsprachen dem allerdings nicht wirklich. Vielleicht ist das schon zu speziell für Popmusik.
Ich arbeite derzeit an einem Text mit dem Titel „Das totale Archiv“. Eine erste Fassung habe ich einer in der musikakademischen Fachwelt bekannten Zeitschrift für Musik und Ästhetik angeboten; der Text wurde vom Herausgeber als „Medienfaschismus“ abgelehnt. (Er, der Text, wird nun wohl stattdessen in meinem geplanten Sammelband nächstes Jahr erscheinen.)
Gegenstand des Aufsatzes ist die Tatsache, dass alles, was digitalisiert werden kann, digitalisiert werden wird, und irgendwann werden alle Dokumente der Vergangenheit diesen Prozess durchlaufen haben; danach wird nur noch die ständige Gegenwart hinzugefügt. Die Auswirkungen auf Kunst, Wissenschaft und Design beleuchte ich in dem Text.
Heute nacht um 0.05h strahlt DeutschlandRadio Kultur eine Sendung von Florien Neuner über aktuelle Tendenzen der Politisierung in der Neuen Musik aus, worin unter anderen auch ich interviewt werde.
DeutschlandRadio Kultur,
27.9.2011, 00:05 Uhr
Neue Musik
Jenseits von Engagement und Agitprop
Tendenzen der Politisierung in der jüngsten Musik
Von Florian Neuner
In den 60er-/70er-Jahren gab sich die neue Musik von Luigi Nono bis Hans Werner Henze klassenkämpferisch. Nach Jahren der Entpolitisierung schenken einige jüngere Komponisten dem gesellschaftspolitischen Kontext ihres Tuns heute wieder zunehmend Beachtung.
Jeff Yorkes schneidet bekannte US-Kinofilme auf wenige Minuten zusammen und unterlegt sie mit passenden Songs. Hier zB The Shining, wozu John Lennon „we all shine on“ brüllt.
Hier ist sein Vimeo-Kanal mit allerlei sehens- und hörenswerten „Cinemashups“.
Kommentare deaktiviert für Cinemashups| Kategorie: Sonstiges
Adib Fricke kreiert neue Wörter und stellt sie aus.
Ich kann mich wirklich an jedem einzelnen erfreuen. So leicht ist es, etwas Neues in die Welt zu setzen. Und die Deppen rufen gleich: Ja, aber das Prinzip ist nicht neu.
Futurismus: Wissenschaftler der University of California, Berkeley, rekonstruieren mit Hirnstrommessgeräten visuelle Reize im Gehirn.
Imagine tapping into the mind of a coma patient, or watching one’s own dream on YouTube. With a cutting-edge blend of brain imaging and computer simulation, scientists at the University of California, Berkeley, are bringing these futuristic scenarios within reach.
Using functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) and computational models, UC Berkeley researchers have succeeded in decoding and reconstructing people’s dynamic visual experiences – in this case, watching Hollywood movie trailers.
As yet, the technology can only reconstruct movie clips people have already viewed. However, the breakthrough paves the way for reproducing the movies inside our heads that no one else sees, such as dreams and memories, according to researchers.
“This is a major leap toward reconstructing internal imagery,” said Professor Jack Gallant, a UC Berkeley neuroscientist and coauthor of the study published online today (Sept. 22) in the journal Current Biology. “We are opening a window into the movies in our minds.”
Interessant an der Methode ist desweiteren, dass zur Re-Synthese Material aus dem ‚totalen Archiv‘ benutzt wurde, also ein gigantisches Mashup (SpOn):
Die Testpersonen sahen sich neue Filme an, die sich von dem Material des ersten Durchlaufs komplett unterschieden. Allein auf Basis der Daten zur Gehirnaktivität rekonstruierte das Programm die gesehenen Filmszenen. Es griff dazu auf einen Pool aus 18 Millionen Sekunden willkürlich ausgewähltem YouTube-Material zurück und suchte nach Filmszenen, die den zuvor gelernten Hirnaktivitätsmustern am ehesten entsprachen.
Einmal mehr zeigt sich, wie die heutige Quantität an verfügbaren Daten im Netz neue Technologie erst ermöglicht.
Jetzt wäre natürlich auch interessant, was da klanglich rüberkäme.