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@Linz 2: Dan Wilcox

Schöne Frauen, modische Trendsetter, bodenständige Typen und sympathische Prolls – von all dem ist auf den Linuxwochen Linz nicht ein Hauch zu spüren; es wäre auch zu überraschend, ja, schockierend gewesen, wäre es anders. Dafür die prototypischsten Nerds der Digitalzeit, und das ist irgendwie gut schon richtig so.

Zum Beispiel US-Ami Dan, der mir soeben seine Website gezeigt hat, wo er halb futuristisch halb retroastronautenhaft beim Performen bewundert werden kann:

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@Linz 1

Zum ersten Mal in meinem Leben Lufthansa geflogen. Was mir aufgefallen ist: Die erste Klasse unterschied sich überhaupt nicht von der Holzklasse, keine breiteren Sitze oder dergl. Bzw. dachte ich dann: Der Unterschied ist einfach der Preis, und was man davon hat ist dass man unter lauter reicheren sitzt. Das ist es doch wert, oder?

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Kreidler @Linz & @Göttingen

Bin dann mal weg zu den Linuxwochen (die aber doch nur 3 Tage lang gehen) Linz, wo ich Donnerstag abend „Product Placements“ präsentiere. Vergesst nicht, sofern ihr nicht nach Linz kommt, am selben Abend nach Göttingen zu gehen wo Taru Kastari mein „Klavierstück 5“ im Goethe-Institut (Institut für Filesharing) spielen wird!

Goethe, der Filesharer (7)

Zu Eckermann, wie immer:

Eine einzige Entdeckung kann einen Mann berühmt machen und sein bürgerliches Glück begründen. Deshalb herrscht auch in den Wissenschaften diese große Strenge und dieses Festhalten und diese Eifersucht auf das Aperçu eines anderen. Im Reich der Ästhetik dagegen ist alles weit läßlicher; die Gedanken sind mehr oder weniger ein angeborenes Eigentum aller Menschen, wobei alles auf die Behandlung und Ausführung ankommt und billigerweise wenig Neid stattfindet. Ein einziger Gedanke kann das Fundament zu hundert Epigrammen hergeben, und es fragt sich bloß, welcher Poet denn nun diesen Gedanken auf die wirksamste und schönste Weise zu versinnlichen gewußt habe.“

http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/biografien/eckermann/3-1823/18231230.htm

Nun sagen die einfältigen Menschen, Herr von Reutern habe in der Kunst niemanden etwas zu verdanken, sondern habe alles von sich selber. Als ob der Mensch etwas anderes aus sich selber hätte als die Dummheit und das Ungeschick! Wenn dieser Künstler auch keinen namhaften Meister gehabt, so hat er doch mit trefflichen Meistern verkehrt und hat ihnen und großen Vorgängern und der überall gegenwärtigen Natur das Seinige abgelernt. Die Natur hat ihm ein treffliches Talent gegeben, und Kunst und Natur haben ihn ausgebildet. Er ist vortrefflich und in manchen Dingen einzig, aber man kann nicht sagen, daß er alles von sich selber habe. Von einem durchaus verrückten und fehlerhaften Künstler ließe sich jedenfalls sagen, er habe alles von sich selber, allein von einem trefflichen nicht.“

http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/biografie/eckermann/1831/18310401.htm

Charts Music ohne fun

…Handelt jemand hier ab.

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UbuWeb embeddable!

Das fantastische UbuWeb, eine große Sammlung von Avantgarde-Filmen und -Audiofiles hat den 1000. Streifen online und kann ab jetzt auch in fremde Seiten eingebettet werden. Super!

Dann mach ich das gleich mal mit dem Vormittagsspuk von Hans Richter, zu dem übrigens Paul Hindemith die Musik geschrieben hat und irgendwo auch einen kurzen Auftritt hat (die Musik ist allerdings verschollen).

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Nachkommunikation @Berlin

Auch die zweite Musiktheaterbewerbung hat hingehauen und hoffentlich noch dieses Jahr findet „Nachkommunikation – 20 Vertrauensgüter von 3 Musikern in 2 Akten“ in Berlin statt. Das Projekt kam aus dem Operare-Workshop zustande (von dem ich mehrfach bloggte) zusammen mit Hannah Groninger, Gerd Knappe und dem Kammerensemble Neue Musik Berlin. Geplant sind als Veranstaltungsorte der Tiergarten und die (neue) Akademie der Künste. Cheers!

NACHKOMMUNIKATION
20 Vertrauensgüter von 3 Musikern in 2 Akten
für Posaune, Tuba, Schlagzeug, Symphonieorchester als Videozuspielung
Aus anthropologischen Gründen versteht der Mensch hauptsächlich, was er mit Händen greifen und sinnlich überprüfen kann. Eine gute Erdbeere ist rot, frisch und schmeckt süß. Wie erschliesst sich aber die Qualität von Musiktheater?
NACHKOMMUNIKATION ist Musiktheater heute.
Der erste Akt spielt auf einer in künstliches Licht gesetzten Wiese des Tiergartens. Dort bietet eine temporär installierte Tribühne Platz für 110 Personen. Drei Musiker kommunizieren Klang im wörtlichen Sinne. Sie beschrei-ben Vorgänge physikalischer, emotionaler, historischer und tierischer / menschlicher Klangereignisse, schaffen akustische Vorstellungsräume und bündeln sie literarisch in szenische Aktionen. Verläuft der Erste Akt ohne einen einzigen produzierten Klang real gehört zu haben, beginnt der Zweite Akt auf hörbarer musikalischer Ebene. Hier im konventionellem Ambiente der Akademie der Künste begleitet durch ein Symphonieorchester als Videozuspielung, gehen die Musiker ihrer eigentlichen Profession nach. Sie spielen ihre Instrumente in Konzertmanier, wobei sich Worte und szenische Aktion auf die Ebene der Videoleinwand verlagern.
Formal sind Erster und Zweiter Akt miteinan-der verschränkt. Inhaltlich lösen sich im Zweiten Akt Vertrauensgüter ein (die Erdbeere wird gegessen) und „Ton-Bilder“ werden als NACHKOMMUNIKATION sicht- bzw. hörbar.

Modell: Tribühne im Tiergarten

Bisherige Vertrauensgüterliste:
– Ultraschall-Konzert nur für Fledermäuse
– Todesschuss Karl Liebknecht im Tiergarten vor 90 Jahren
– Ein zeitgleiches Glockenläuten in Neuseeland
– Ambiente-Musik aus den in 10km Entfernung vorüberfliegenden Flugzeugen
– Das Brodeln der Lava im Erdinneren
– Analyse der Klangerzeugung von Naturgeräuschen, wie Grillenzirpen
– Aufmerksamkeit auf Funkwellen: Radio, Mobilfunk, Fernsehen, Wlan
– Am selben Abend stattfindende Opernaufführungen werden zitiert
– Unhörbare Nanopartikelbewegungen
– CD als Give-away für zu Hause

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Der alte Sauerteig

Ich habe schon mal von der großen Bibliothek geschrieben, dem „alten Sauerteig“ (Faust), den man sein Leben lang nicht ganz verdaut bekommt: Das Wissen, das die Menschheit angehäuft hat. Entscheidend ist der Haufen – das Wissen ist nicht mehr verstreut, sondern gesammelt, katalogisiert, verfügbar. Daher wird die Selektion als konstitutives Prinzip immer vorherrschender.

So kam ich, abgesehen von den postmodernen Einflüssen aus Holland, zum Sampeln: Ich programmierte mühsam Schallwellen am Computer, bis ich gewahr wurde, dass auf meinem Rechner ja schon über 100 Gb Schallwellen gespeichert sind. Warum nicht daraus filtern?

Dazu ein Zitat von Mark Twain:

Ist es nicht idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann?

Vor nicht so langem bat mich eine Regisseurin um 20 Sekunden tragische Musik. Ich habe es abgelehnt – es gibt schon Tausende tragische Musiken, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, sie soll einfach daraus etwas auswählen.

Kunst aus Statistik

Statistische Daten sind abstrakt. Einzelfälle werden eingesammelt, verziffert und verrechnet. Die Ergebnisse wieder direkt wahrnehmbar machen finde ich ein interessantes Feld für die Kunst. Dazu ein Beispiel von Timm Ulrichs, über den ich bald mal ausführlicher bloggen möchte:

http://www.osnabrueck.eu/25625.asp?bigpic=1

Klavierstück 5 @Musikhochschule Hannover

Taru Kastari spielt mein Klavierstück 5 heute abend um 20h in Raum 202 der Musikhochschule Hannover.
Das ganze Programm:

Hosokawa: Nacht Klänge
Kaipainen: Conte
Feldman: Intermissions 1-5
Lindberg: Etydit 1&2
Maierhof: Splitting 16
Kreidler: Klavierstück 5

Hingehen und mir berichten, wie es war! Wobei ich sicher bin, dass die isländische finnische Pianistin ausgezeichnet spielt.

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