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Werbung für RSS-Feeds

Einmal im Jahr werbe ich wieder dafür, RSS zu nutzen. Da ich manchmal gefragt werde, ob man irgendwie per Mail oder so Hinweise auf neue Blogeinträge bekommen könne bzw. was es denn mit dem “RSS”-Dingens da auf sich habe: Leider hat sich immer noch nicht genügend herumgesprochen, dass es die wunderbare Einrichtung namens “RSS-Feeds” gibt; damit kann man Blogs und alle möglichen News-Webseiten abonnieren, Spiegel Online oder FAZ, Zeit.de oder Blogs wie Kulturtechno. Man braucht dafür einen RSS-Reader, ich verwende theoldreader.com; da kann man alle Blogs etc. eintragen, die man gerne lesen möchte, und ebenda dann alle deren neuen Beiträge wie in einer bunten Zeitung untereinander lesen, ohne kreuz und quer durchs Netz navigieren zu müssen und ohne was zu verpassen.

Um ein Blog zu abonnieren, klickt man in dem Reader links oben auf “Feed Abonnieren” und da gibt man dann die RSS-Adresse des Blogs ein. Diese Adresse findet sich bei vielen Blogs hinter diesem Icon:

(Leider ist der RSS-Link bei einigen Webseiten nicht so ganz leicht auffindbar, da kann man sich mit dem Firefox-Browser zB mit dem RSS-Icon (war früher standard, mittlerweile als Add-On) helfen.)

Und so auch bei Kulturtechno rechts oben, oder ich nenne die Adresse einfach mal hier:

http://www.kulturtechno.de/?feed=rss2

Und wer auch die Kommentare alle im Reader lesen will, dann noch diese Adresse ebenfalls abonnieren:

http://www.kulturtechno.de/?feed=comments-rss2

Ich kann es allen nur empfehlen: Nutzt RSS-Feeds!

Rudiger Meyer schreibt in seinem Blog gerade, mit welchen Werkzeugen er sein „tägliches Festival“ generiert. In der nächsten Positionen-Ausgabe werde ich einen Text mit genau diesem Titel schreiben, „mein tägliches Festival“ (nach einem Vortrag, den ich 2012 bei Wien Modern gehalten habe).

Mocracy – ein Filmessay über Demokratie, Staatsgewalt und Michael Jackson

Christian von Borries, der die bemerkenswerte Laufbahn vom Opernhausflötisten über Konzeptkünstler zum Filmemacher hinter sich hat, hat einen neuen Film gemacht, eine große Collage mit verfremdeten Stimmen über Konsum, Repression und Michael Jackson als Choreographie von Demokratie. Es kommt auch Musik von Peter Ablinger und Iannis Xenakis vor.

Borries arbeitet „ohne Copyright“, was zur Folge hat, dass der Film nur auf einer russischen Seite zu sehen ist; habe eine Weile gebraucht, die Einbett-Funktion auf kyrillisch zu finden.

Das ist die zugehörige Website:

http://www.mocracy.info/

Und hier ist das Video eine Diskussion des Films, in Moskau:

http://vimeo.com/30366980

Darin gibt es einen sehr interessanten Gedanken: Borries sagt, er kenne nur zwei Staaten, die sich nicht Demokratien nennen – selbst Nordkorea ist der Selbstdarstellung nach eine Demokratie -: China und Kuba.

Früher auf Kulturtechno:
The Dubai in me
Wolfgang Rihm zum 600. Geburtstag

Die unbeliebteste Musik

Dave Soldier und Komar & Melamid haben in den 90ern nach Umfragen die unbeliebteste Musik geschaffen. Steht leider nicht online – vielleicht weil zu unbeliebt? Bei Ubu kann man’s anhören (danke, Samuel):

http://www.ubu.com/sound/komar.html

This survey confirms the hypothesis that today’s popular music indeed provides an accurate estimate of the wishes of the vox populi. The most favored ensemble, determined from a rating by participants of their favorite instruments in combination, comprises a moderately sized group (three to ten instruments) consisting of guitar, piano, saxophone, bass, drums, violin, cello, synthesizer, with low male and female vocals singing in rock/r&b style. The favorite lyrics narrate a love story, and the favorite listening circumstance is at home. The only feature in lyric subjects that occurs in both most wanted and unwanted categories is “intellectual stimulation.” Most participants desire music of moderate duration (approximately 5 minutes), moderate pitch range, moderate tempo, and moderate to loud volume, and display a profound dislike of the alternatives. If the survey provides an accurate analysis of these factors for the population, and assuming that the preference for each factor follows a Gaussian (i.e. bell-curve) distribution, the combination of these qualities, even to the point of sensory overload and stylistic discohesion, will result in a musical work that will be unavoidably and uncontrollably “liked” by 72 plus or minus 12% (standard deviation; Kolmogorov-Smirnov statistic) of listeners.

The most unwanted music is over 25 minutes long, veers wildly between loud and quiet sections, between fast and slow tempos, and features timbres of extremely high and low pitch, with each dichotomy presented in abrupt transition. The most unwanted orchestra was determined to be large, and features the accordion and bagpipe (which tie at 13% as the most unwanted instrument), banjo, flute, tuba, harp, organ, synthesizer (the only instrument that appears in both the most wanted and most unwanted ensembles). An operatic soprano raps and sings atonal music, advertising jingles, political slogans, and “elevator” music, and a children’s choir sings jingles and holiday songs. The most unwanted subjects for lyrics are cowboys and holidays, and the most unwanted listening circumstances are involuntary exposure to commericals and elevator music. Therefore, it can be shown that if there is no covariance—someone who dislikes bagpipes is as likely to hate elevator music as someone who despises the organ, for example—fewer than 200 individuals of the world’s total population would enjoy this piece.

http://awp.diaart.org/km/musiccd.html

Update: Es hat sich auch ein Video gefunden (Danke Jenny!):

Strange Musical Instruments

The Cat Piano

Athanasius Kircher, a 17th-century German Jesuit scholar, documented some fantastical devices including the Katzenklavier („cat piano“). It has a normal keyboard in front of a line of cages, each of which has a cat trapped inside. When a key is pressed, a nail is driven into the tail of one unfortunate feline, which naturally screeches. It was designed to shock psychiatric patients into changing their behaviour, rather than be something Monteverdi could be played on. Fortunately, it was probably never built.

http://www.theguardian.com/music/2014/jan/21/10-strangest-musical-instruments

Umgesetzt schließlich von Monty Python (danke Michael)

Keyboardmusik von Wassiljew und Vaz

Aus der aktuellen Keyboardliteratur zwei bemerkenswerte Stücke:

Henrique Vaz: Black MIDI (2013)
Duo piece for Piano + Dispositive (eccentric rotating mass vibrating motors – amplitude: from 6G to 13G} & MIDI Keyboard.

Piano & MIDI Keyboard: Henrique Vaz

Anton Wassiljew – Keyboardstück III (2011-2014)

Keyboard, Sebastian Berweck
14.04.2014 Konzertsaal der Hochschule für Künste Bremen

Women find complex music sexy

The study, published in The Proceedings Of The Royal Society B, could account for the early origins of music, and why creative individuals are considered so desirable for short-term sexual relationships.
[…]
The results showed that women only preferred composers of more complex music as short-term sexual partners when the risk of conception was at its highest, according to the study.

http://www.sbs.com.au/news/article/2014/04/23/women-find-complex-music-sexy

Gilt allerdings nur für short-term sexual partners. Für die Langzeitbeziehung tut’s auch ein Seichtkomponist. Die Testergebnisse für Männer stehen noch aus.

(via Richard auf FB)

Kreidler diskutiert Lobo-Vortrag

Demnächst startet wieder die jährliche Bloggerkonferenz re:publica. Diesmal wird die Konferenz von voicerepublic.com übertragen, und ich werde im Anschluss an den mit Spannung erwarteten Vortrag von Sascha Lobo am 6.5. um 17.30h dort mit allen, die dabei sein wollen, diskutieren.
Andere Vorträge wird Stefan Hetzel nach-diskutieren.

Voicerepublic hat auch die letztens stattgefundene Darmstädter Frühjahrstagung für Neue Musik übertragen, und kann allgemein als Dienstleister zB für die Übertragung von Konferenzen im Netz verstanden werden. Ich habe mich schon oft geärgert und mit Veranstaltern darüber gesprochen, dass Konferenzen und Symposien, die ja doch einiges Geld kosten und wo nachher aber oft nur 15 Hansel im Publikum sitzen, nicht online gestellt werden, wo es bestimmt noch ein paar Leute mehr gibt, die sich für die Vorträge interessieren würden. Da heißt es oft, das ist ihnen zu viel Aufwand. Dann mögen sie bitte in Zukunft sich an voicerepublic.com wenden!

Voicerepublic wurde neben anderen vom Komponisten Patrick Frank gegründet, der dazu in der letzten Ausgabe der Neuen Zeitschrift für Musik einen Artikel geschrieben hat.

Update: Hier der Link zu der Diskussion:
https://voicerepublic.com/venues/174/talks/119

Warum hohe und tiefe Töne als „hoch“ und „tief“ bezeichnet werden

Mir kamen die Bezeichnungen „hoch“ und „tief“ für Tonhöhen („pitch“) immer willkürlich vor. In anderen Kulturen heißt das etwa:

schwer-scharf (alte Griechen)
stark-schwach (Flathead Indianer)
fett-dünn (Bashi Indianer)
schwarz-weiß (Lau-Volk, Solomon-Inseln)

Vor Jahren sagte mir ein Sänger, unsere Bezeichnung käme daher, weil man früher je nach Tonhöhe den Mund mehr nach oben oder unten gestreckt habe. Habe davon aber noch nie was gelesen. Jetzt gibt es eine interessante Untersuchung, die zum Ergebnis hat:

In der Tat erklingen hochfrequente Töne in der Natur – wie beispielsweise Vogelzwitschern oder Blätterrauschen – häufiger von einer höheren Position im Raum. Tiefer tönende Geräusche wie Hundebellen dagegen häufiger von weiter unten.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17437-2014-04-09.html

Unterwasserplattenspieler

I am sitting in the room with the longest echo

Das nächste Re-enactment (könnte man auch ein ganzes Online-Festival draus machen):

Trevor Cox hat Alvin Lucies Klassiker I am sitting in a room in dem Raum mit dem mutmaßlich längsten Nachhall realisiert.

A rendition of Alvin Lucier’s I am Sitting in a Room played using the Inchindown Oil Tanks that hold the Guinness World Record for having the ‚longest echo‘. The text passes through the oil tanks multiple times, until all that remains are strange tones created by this long feedback loop. The immense reverberance of the oil tanks give a very different feel to the early evolving sound compared to renditions using more conventional concert halls.

Umgekehrt wär’s auch interessant, das Stück in einem maximal schallschluckenden Raum aufzuführen.

(via Disquiet)