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12 000 Milliarden Milliarden Melodien (1636)

Umberto Eco schreibt in Die unendliche Liste (S. 366/67) von dem französischen Mathematiker und Musiktheoretiker Marin Mersenne:

Die gleiche kombinatorische Leidenschaft hatte Marin Mersenne (Harmonie universelle, 1636) dahin gebracht, nicht nur die aussprechbaren Worte auf Französisch, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Chinesisch und jeder anderen möglichen Sprache in Betracht zu ziehen, sondern auch die möglichen musikalischen Sequenzen. Mersenne weist nach, daß zur Aufzeichnung sämtlicher generierbarer Gesänge mehr Ries Papier benötigt würden als man braucht, um den Abstand zwischen der Erde und dem Himmel zu überwinden, und auch wenn ein Blatt 720 Gesänge von je 22 Noten fassen könnte und wenn jedes Ries so stark zusammengepreßt würde, daß es nur noch 2,5 Zentimeter hoch ist. Die mit 22 Noten generierbaren Gesänge sind mehr als 12 000 Milliarden Milliarden; teilt man diese Zahl durch 362 880, die auf einem Ries Platz finden, würde man immer noch auf eine sechzehnstellige Zahl kommen, während die Anzahl Zentimeter, die zwischen der Erde und dem Himmel liegen, nur eine vierzehnstellige Zahl ist. Und wenn man all diese Gesänge aufschreiben wollte, tausend amTag, würde man dafür fast 23 Millionen Jahre brauchen.

Früher auf Kulturtechno:
Tango mit sämtlichen möglichen Permutationen einer Melodie
Sind irgendwann alle Melodien komponiert?
Zwei Klavierstücke

Ein Kommentar

  1. Gerhard sagt:

    Mathematiker sind die Zauberer und Gurus vornehmlich unserer Tage. Haben die aber so nicht gedacht.