Miro Jennerjahn, Mitglied des Sächsischen Landtags für Bündnis 90/Die Grünen, entgegnet in dieser Rede dem NPD-Antrag „Deutsch statt ‘Denglisch’“ im Rahmen der 42. Sitzung des Sächsischen Landtags am 12. Oktober 2011.
(via Spreeblick)
Miro Jennerjahn, Mitglied des Sächsischen Landtags für Bündnis 90/Die Grünen, entgegnet in dieser Rede dem NPD-Antrag „Deutsch statt ‘Denglisch’“ im Rahmen der 42. Sitzung des Sächsischen Landtags am 12. Oktober 2011.
(via Spreeblick)
Ich muss mich immer noch an die Petirerei im Netz gewöhnen, an die „Petition der Woche“ und den nächsten guten Zweck, für den ein schneller digitaler Karl-Otto ja wohl nicht zu viel verlangt ist.
(Mir ist allerdings weiterhin nicht klar, wie bei Online-Petitionen Mißbrauch ausgeschlossen wird, denn da kann man doch das Telefonbuch oder andere Datensätze zur Hand nehmen und Namen übertragen.)
Aktuell geht folgende Petition in Berlin um:
liebe Freunde und Kollegen,
normalerweise bin ich kein Freund solcher Petitionen, aber es erscheint mir wichtig,
entschuldigt bitte auch wenn ihr das eventuell mehrfach bekommen werdet,einige von euch dürften es vielleicht schon mitbekommen haben,
seit einer Woche gab es vermehrt diverse Gerüchte und Warnsignale, dass die bisherige Förderstruktur in Form von Projekt- und Künstlerförderung des Berliner Senats im Bereich Musik ernsthaft in Gefahr sein könnte!Im Zuge der derzeitigen Koalitionsverhandlungen ist eventuell auch eine Neuordnung bzw. Umstrukturierung im Bereich Musik und u.a. die Einrichtung eines „Music Boards“
geplant.Vorsorglich und um den Senat davon zu überzeugen, dass die freie zeitgenössische Musikszene Berlins eine starke Lobby hat und etwaige Änderungen an den Fördersystemen nicht ohne die Beteiligung der in Berlin aktiv produzierenden Künstler möglich sein darf, haben wir uns entschlossen eine Onlinepetition zu starten!!
Wir möchten den Senat dazu aufrufen, die bisherige Form der Musikförderung der freien zeitgenössischen Szene beizubehalten und auszubauen – vor allem aber, diese direkte Künstler- und Projektförderung nicht in die Hände von kommerziell tätigen Unternehmen der Musikwirtschaft zu legen. Ihr findet die Petition unter folgendem Link: Onlinepetition zur Situation der Förderprogramme des Senat Berlin.
Wenn ihr gleicher Meinung seit so unterzeichnet doch bitte diese Petition so rasch wie möglich und leitet den Link an möglichst viele Kollegen, Bekannte und Freunde weiter.
Ich danke Euch allen für euer Engagement und bin mir sicher, wenn wir viele Stimmen sammeln, dass wir uns so Gehör verschaffen können!
mit herzlichen Grüssen
Ignaz Schick
noch einige Links zur Thematik:
aber auch:
Ich habe – noch – wenig Einblick in die strukturellen Hintergründe der freien Neuen-Musikszene Berlins, aber ich weiß dass sie wunderbar reichhaltig ist, getragen von leidenschaftlichen und großartigen Musikern und in dieser Form weltweit bewundert. Jede Bedrohung dieser kulturellen Leistung muss abgewehrt werden. Traurig genug, dass schon vorab verteidigt werden muss, wobei aus den Links für mich so nicht richtig hervorgeht, wie die Bedrohung eigentlich aussieht. Es hat auch etwas den Anschein von vorauseilendem Ungehorsam; aber dafür fehlen mir einfach die Hintergründe. Nun ja, man kann sich natürlich schon denken, dass die Ökonomie an der subventionierten Kultur fressen will, also: Alle unterzeichnen!
Wenn ich dann trotzdem noch intern nörgeln darf, der Ausdruck „zeitgenössische Musik“ ist Bullshit – zeitgenössisch ist auch Dieter Bohlen. Richtig: „zeitgemäßge Musik“, „aktuelle Musik“ oder die gute alte „Neue Musik“.
Passende Intervention: Die Gruppe Occupy George stempelt Infografiken auf Dollarnoten.
Money talks, but not loud enough for the 99%. By circulating dollar bills stamped with fact-based infographics, Occupy George informs the public of America’s daunting economic disparity one bill at a time. Because
moneyknowledge is power.
(via Nerdcore)
On September 16, 1920, an explosion at the corner of Wall and Broad Streets in downtown Manhattan killed 39 people and wounded hundreds more. It would be the deadliest terror attack on American soil until the Oklahoma City bombing 75 years later. Despite its proximity to the attacks on New York on September 11, 2001, the Wall Street bombing of 1920 has more in common with the public sentiment at the Occupy Wall Street protests in lower Manhattan today—with one notable exception. Today’s protesters are committed to nonviolence. The anarchists of yesteryear were not. They largely failed in their attacks on capitalism and Wall Street—and their tactics turned public sentiment against their cause.
Den jetzigen Demonstranten wünsche ich mehr Erfolg.
(via Neatorama)
Rührendes kleines Stück Philosophie in der Sesamstraße:
Ernie und Bert geht der Frage nach, ob er überhaupt hier ist.
(via Ida)
Ende der 60er betrieben die Künstler Jörg Immendorff und Chris Reinecke die Aktionsplattform LIDL. (Der Wikipedia-Artikel heißt „LIDL (Kunst)“.) Der Name war reines Nonsenswort – und wurde vom wirklichen Leben eingeholt, nur ist der Lidl leider keine Aktionskunstplattform, sondern eine ausbeuterische Ladenkette ein Discounter.
Und so geht auch der „Neue Musik„-Begriff, der mal die Kunstmusik des 20.und 21. Jahrhundert meinte, vor die Hunde. Aber möge sich der Freund dieser Musik einfach nichts Böses denken und glauben, die folgenden Kontexte seien ganz im Sinne seiner Passion:
[Nr. 11:]
(via today and tomorrow)
Zugegeben, die Definition eines Musikinstruments ist schwammig. Geige oder Klavier sind zweifellos welche, aber ist beispielsweise eine Kirchenglocke ein Instrument? Ein Monochord? Ein Händeklatschen? Und Alltagsgegenstände, die klingen können? Auch die Einteilung vagiert, mal zusammengefasst nach Art der Klangerzeugung (Aerophone, Idiophone), mal nach Spielweise (Zupfinstrument, Tasteninstrument), mal nach Material (Saiten, Holz, Blech).
Gut, dass es da einen Technologie-Riesen gibt, der genügend Power, Autorität und Reichweite hat, um ein für alle mal die Dinge klarzustellen: Apples Standardmusiksoftware „GarageBand“ unterscheidet Software-Instrument, echtes Instrument und E-Gitarre.
(via the restless machine)
Im wunderbaren Ubu-Web gibt’s Texte von Cornelius Cardew über Avantgardemusik & Politik.
(via usernamealreadyexists)
Wieder einmal geht das Abendland unter. Früher war einfach alles besser. Alle Kultur hat nichts gebracht, die Dialektik der Aufklärung schlägt gnadenlos zurück. Ehemalige Hardrocker treten mit Symphonieorchestern auf, das Rote Kreuz muss nicht mehr hyperventilierende Teenager rausziehen, sondern verwirrten Rentnern den Weg zu den Toiletten erklären.
Warnung: Das folgende ist nur wirklich Hartgesottenen und Nervenstarken zu empfehlen. Alle anderen können Kulturtechno für heute verlassen. Hier singt der Viva Voix Chor aus Serbien Rammsteins „Du Hast“ a cappella.
(via Neatorama)
Hier gibt’s noch die Chor-Version von „Engel“ von Rammstein.
Früher auf Kulturtechno zum Thema:
Smells like Teen Spirit – Verhunzung / Veredelung goes on
Nirvana on Ice
Beatles Remix, Untergang des Abendlandes. (Update)
Drüben bei Anthropology of Sound wird eine Begriffsunterscheidung versucht:
a) klanglich: jede physikalisch messbare klangliche Äußerung
(Geräusch, Lärm, Ton, Musik, Rauschen)b) auditiv: auf das Hören generell bezogen
(nicht auf den physikalisch beschreibbaren Klang)c) sonisch: auf eine kulturell bestimmte und sich wandelnde Form von stark physisch wirksamen Klängen bezogen
d) sound: auf ein stark körperliches Hören im Alltagsleben bezogen
(nicht begrenzt auf die Künste allein)e) aural: auf das Hören spezifisch mit dem Ohr bezogen
(nicht mit dem gesamten Körper)
Ich muss mir da leider immer wieder den Kulturpessimisten verkneifen, der diese Begriffsabgrenzungen irgendwie doof findet – einfach weil da jeder seine Privatdefinition an den Mann bringen will. Nicht eine Quellenangabe steht bei obiger Liste. Ich würde mir mal wünschen, dass die Medientheoretiker geschlossen aufträten und gemeinschaftliche, somit verbindliche Definitionen postulierten, statt dass jeder immer die Deutungshoheit in Anspruch nimmt. Wo bleibt die wissenschaftliche Tradition?
Früher auf Kulturtechno: Zur Sampling-Theorie von Rolf Großmann.