Martina Seeber hat einen 5minütigen Radiobeitrag für WDR3 produziert:
… aber nicht alles, was da der Uraufführungslandschaft entspringt, ist frisches Quellwasser. Im Grunde ist das Rihm’sche Biotop eine gigantische Abwasseraufbereitungsanlage. Um den Überblick zu behalten über das System des […] Self-Recyclings gibt es […] nun die Plattform www.rihm-plag.de. […] Ein System von Grafiken und Animationen dokumentiert das Copy&Paste-Imperium…
Früher auf Kulturtechno: Wolfgang Rihm zum 600. Geburtstag
Cut&Paste klingt doch schon wieder ganz zeitgemäß.
Kommt halt auch noch drauf an was man kopiert und einfügt, und wie – genau wie beim Ex-Verteidigungsminister (CSU).
Wie ist das mit dem „der Meister schläft und die Rihmunkuli arbeiten“ gemeint? Rihm hat seine eigene Schar von kleinen Handlangern, so wie Warhol seine factory?
ich kenne mich mit der Rihmschen Produktion nicht so aus und habe ihn größtenteils meines Lebens ignoriert ( bis auf „Dèpart“ und „die Hamletmaschine“). deshalb ist der Vergleich mit Warhol vielleicht nicht so treffend und Dir unangenehm. ich meinte das eher im Sinne von Künstlerwerkstätten, wie z.B. in der Renaissance Leonardo da Vinci oder später Rembrandt.
auch Herr Mahnkopf hat sich hinsichtlich Gemeinschaftsproduktion bzw. Zusammenarbeit positiv geäußert, aber ich könnte ihn da auch falsch verstanden haben.
natürlich gebe ich Dir Recht das am Ende das Resultat seine eigene Produktion kritisiert, von daher qualitativ herausstehen muß um die Produktion auszeichnen zu können. oder ganz schlicht, wenn das Kunstwerk sein eigener Grund für seine Existenz ist, dann sollte es diesem Anspruch auch gerecht werden.
im Übrigen gefällt mir Dein Blog sehr gut und ich lese hier regelmäßig. weiter so!
Ein Freund von mir verdient seinen Lebensunterhalt mit Notensatz; er hat auch schon für Rihm gearbeitet. Das Material was er aus Karlsruhe bekommen hat – ich hab’s gesehn – war buchstäblich aus anderen Werken von Rihm zusammenkopiertes. Kann er ja machen, aber die Art und Weise wie er das dann als „Übermalung“ und „Kontrafaktur“ verkauft finde ich eklig. Da war Warhol der viel authentischere und komplexere.
(Und es passt zusammen, Rihms Musik halte ich auch für reichlich antiaufklärerisch.)
Das mit den „Rihmunkuli“ ist spöttisch gemeint. Aber wer weiß.
Es ist schon grotesk was ihre Fantasie für abwegige (neidische) Blüten treibt.
Und das aus dem Munde eine bekennenden AUTOcomposers!
„Tatsächlich arbeite ich auch in COIT mit einer Autocomplete-Funktion. Ich komponiere ein paar Takte, die Software komponiert dann selbständig weiter.“ (Kreidler)
(so klingts dann leider auch)
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