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Sind irgendwann alle Melodien komponiert?

Nach der GEMA-Aktion hatte ich die Idee, sämtliche möglichen siebentönigen Melodien vom Computer berechnen zu lassen, diese dann als mein Werk bei der GEMA anmelden und somit sämtliche künftigen Melodien unmöglich zu machen. Hab ich dann doch nicht gemacht, weil vielleicht der nötige Speicherplatz doch zu groß wäre und die GEMA-Anmeldung nicht möglich ist, weil ich ja erst mal auseinanderklamüsern müsste, welche von den Melodien bereits existieren..!

Wie dem auch sei, in diesem Video wird der Frage nachgegangen, ob irgendwann die Kombinationsmöglichkeiten der Töne erschöpft sind. Die Antwort lautet: nein! Es deren gigantisch viele Möglichkeiten. Aber warum klingt dann dennoch so viele Musik so ähnlich? Weil man doch immer auf bekannte Muster zurückgreift, und weil keine wirklich neuen Qualitäten noch erschlossen werden. Insofern doch ein materialer Endpunkt.

Ob etwas als neu oder alt angesehen wird, ist dann eine Frage der Abstraktion. Dazu habe ich mal einen Essay geschrieben.

Die Idee, sämtliche möglichen CDs zu brennen hatte ich in meinem Musiktheater Feeds. Hören TV in dieser Szene eingebaut. Sie geht zurück auf Jorge Luis Borges‘ Erzählung „Die Bibliothek von Babel„.

(via Kraftfuttermischwerk)

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Aphorismen des Tages:

 

Technik
Schriften
Gespräche

Amerikas systemkritischer Nichtskönner

Parteien bemalen

Ich bin wie von sich betrachtet

Harmonie
Deckel

Brechmittel Wahrheit

Baulärm (1916)

Hirnwellen in mittlerem Hörbereich

Alvin Lucier hat schon 1965 die Hirnwellen eines Performers in Klänge umgewandelt, allerdings bestand dabei das Problem, dass die Wellen eigentlich außerhalb des hörbaren Bereichs liegen. Chinesische Forscher haben nun eine Methode entwickelt, die Hirnwellen in normale Hörbereiche zu übertragen. Da sieht man mal wieder, die Chinesen wollen westliche Musik imitieren!

Neurological researchers in China have created a method of transforming brainwaves into music which better mimics human compositions.

The team, led by Jing Lu of the University of Electronic Science and Technology of China, combined information from electroencephalography (EEG) and functional magnetic resonance imaging (fMRI) from the same neural mass to create the brain soundtracks.

Previous attempts by the team to create music that represents physiological information used EEG data to dictate pitch and intensity of notes but the researchers found that using data from the fMRI for intensity better approximates the work of human composers where pitch and intensity are largely independent of one another.

Hier ein langer Artikel zu dem Thema.

(via usernamealreadyexists)

Früher auf Kulturtechno: Doku „Music for a Solo Western Man“

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Aphorismen des Tages:

 

Die ödipale Pression des Musiklebens

Rezipient einer Braut

Ein Fulbright-Stipendium für Beethoven

Die Reihenfolge eines heutigen a-moll-Sextakkords

Kürzer Küssen

Wortlose Extremtendenz (1916)

Ein musikalisches Geräusch

Kreidler @Neue Töne Open Stuttgart

Am Freitag, 30.11. um 20h werde ich beim Festival Neue Töne Open im Wilhelmspalais Stuttgart den Vortrag „Paneklektizismus“ halten, anschließend spielt das Ensemble Suono Mobile Global meine „untitled performance #3“ sowie „shopping 4“ von Michael Maierhof.

http://malte-giesen.de/nto/Neue_Tone_Open/programm.html

Neue Musik in meiner Unterhose

++Vorwarnung: Es folgt pubertärer Humor. Wer dafür keinen Sinn hat, möge jetzt einfach von dannen klicken und frühestens morgen wieder vorbeischauen.++

Irgendjemand hat mal herausgefunden, dass sich Filmtitel stark verbessern lassen durch den Zusatz „in meiner Unterhose“. Ich nenne nur:

– Eine offene Rechnung in meiner Unterhose
– Die unendliche Geschichte in meiner Unterhose
– Ein Quantum Trost in meiner Unterhose
– Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby in meiner Unterhose
– Unheimliche Begegnung der dritten Art in meiner Unterhose

Usw., die Liste ist endlos, hier gibt’s eine große Sammlung.

Da aktuell drüben im Bad Blog eine bemerkenswerte Fotoserie anzusehen ist (Update: der Artikel wurde leider just gelöscht), welche auf geteilte Meinung stößt, möchte in Solidarität hier die Liste von Werktiteln der Neuen Musik ergänzen, die sich durch den oben genannten Zusatz stark verbessern lassen.

Donaueschingen 2012:

– Bodybuilding in meiner Unterhose
– Durchbrochene Arbeit in meiner Unterhose
– Der „Weg der Verzweiflung“ (Hegel) ist der chromatische in meiner Unterhose
– PANORAMA / PHANTOM / PRÄPARAT in meiner Unterhose
– Schienen wie Wellen die in lange Auge in meiner Unterhose
– Generation Kill in meiner Unterhose
– Selbsthenker II – durch die Wand in das Gehirn in meiner Unterhose
– My My Country in meiner Unterhose
– Skip a Boat in meiner Unterhose
– Forest Construction in meiner Unterhose

Und andere einschlägige Titel aus dem Repertoire der Neuen Musik:

– Zwei Gefühle in meiner Unterhose
– Concertini in meiner Unterhose
– Das Mädchen mit den Schwefelhölzern in meiner Unterhose
– Die glückliche Hand in meiner Unterhose
– Begleitmusik zu einer Lichtspielszene in meiner Unterhose
– Die Geschichte vom Soldaten in meiner Unterhose
– Requiem für einen jungen Dichter in meiner Unterhose
– Differenz / Wiederholung in meiner Unterhose
– Fremdarbeit in meiner Unterhose
– Kreuzspiel in meiner Unterhose
– Luzifers Traum in meiner Unterhose
– Verklärte Nacht in meiner Unterhose
– Harakiri in meiner Unterhose
– Werden Fische je das Wasser leid in meiner Unterhose?
– Vor und zurück in meiner Unterhose
– Mit etwas Extremismus und einer Muskel-Coda in meiner Unterhose
– Schöner Leben in meiner Unterhose
– Das Jahrhundertspiel in meiner Unterhose
– Freizeitspektakel in meiner Unterhose

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Aphorismen des Tages:

 

Keine dialektischen Hilfsmittel, sondern Ravel

Er hat „L’épistémologie“ geschrien

Suitensatzform
Metaphysik
und Ästhetik

Ganztonschritte strukturieren Glauben

Verarbeitung von Lévi-Strauss

Musik statt Wolfgang

Dem a.a.O. diskutierten Kunstwerk

Buchbesprechung „Musik mit Musik“ @NZfM

In der aktuellen Ausgabe der Neuen Zeitschrift für Musik steht eine Besprechung meines Buches „Musik mit Musik“ (von Raphael Smarzoch).

Auf über 200 Seiten in mehr als zwanzig Essays diskutiert Kreidler in ‚Musik mit Musik‘ seine Ideen. Einige der Aufsätze wurden bereits veröffentlicht. Das Spektrum reicht vom musikwissenschaftlichen Fachmagazin bis hin zum gewöhnlichen Blogeintrag. Kreidler versteht es, sehr unterhaltsam zu schreiben. Auffällig ist ist der Tonfall des Komponisten, in dem er seine Leser zum Umdenken auffordert. Sein Sendungsbewusstsein ist ansteckend. Komplexe Zusammenhänge illustriert er in klaren Worten und schreibt humorvoll und packend.

http://www.musikderzeit.de/de_DE/journal/current/showarticle,35277.html

Orientalische Skalen

(via Alexander auf Facebook)

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Aphorismen des Tages:

 

F-Dur/C-Dur

Kommentar und Samenstoß

Die traurigste Bildung marginalisiert

Muskulöse Klangfarbe

Frühklassische Generalbassübungen

Schönberg
Familie
Transzendentalphilosophie

Die irrationalen Sammler des Denkens

Pantomime auf Schallplatte

Stille als ästhetische Qualität (=Musik) ist eine Frage der Inszenierung. Sei es mit der Bezeichnung als Trauermarsch für einen verstorbenen Tauben, sei es als virtuose Notation von Pausen (Schulhoff) oder als strenge zeitliche Form (Cage).
Noch eine Möglichkeit: Als Dokumentation stiller Bewegungen. Kein Witz, 1971 kam die stille Kunst des Pantomimen Marcel Marceau auf Schallplatte heraus.

Label copy for each one: ’1. Silence — 19:00 2. Applause — 1:00.’

(via Kotzendes Einhorn)

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Aphorismen des Tages:

 

Der Urteilskraft verfallen

Auch vom Melodieinstrument gegeben

Geschwindigkeit beim Glücksbegriff

Hans’ Zustand 46-50

Beantwortung von Beethoven

Der ehemalige Mitarbeiter der DDR

Das Kammerorchester bestraft mit Lösungen

Johannes Kreidler: Der „Weg der Verzweiflung“ (Hegel) ist der chromatische.

Von meinem Stück, das dieses Jahr bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführt wurde, gibt’s jetzt ein Video und eine Radio-Version.

Radio-Version:

Es spielt das Nadar-Ensemble unter Daan Janssens.

Programmtext, Partitur etc.:
http://www.kreidler-net.de/werke/verzweiflung.htm

„Bodybuilding“ von Serge Baghdassarians und Boris Baltschun

Bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen ging der Karl Sczuka-Preis für Hörspiel an die Produktion „Bodybuilding“ von Serge Baghdassarians und Boris Baltschun. Und das völlig verdient, ein sehr ausgeklügeltes Stück, das um eine Straßenaufnahme in Rio de Janeiro kreist.

http://www.ohnetitel.org/bodybuilding.mp3

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Aphorismen des Tages:

 

Die tiefe D-Dur-Sonate

Tonika-Kunstwerk

Zwischen Mondrians Vielstimmigkeit entziffern

Die Gefahr Bachs

Am Leiden zweifeln

Orchester 1970-71

Die schwedische Dynamik Heideggers

Crowdfunding und Neue Musik

Vor einiger Zeit ging diese Nachricht um, ich hatte’s verpasst, hier zeitnah zu posten: Der Pianist Samuel Vriezen ruft zum Spenden auf für eine Einspielung des „Chord Catalogue“ von Tom Johnson, einem in Deutschland noch viel zu wenig bekannten Minimalisten.

Erfreulicherweise hat Vriezen mittlerweile das nötige Geld auf diese Weise eingenommen (man kann aber bis übermorgen noch spenden!). Ich möchte aber jetzt ein paar Gedanken zu Crowdfunding und Neue Musik loswerden:

Erst einmal ist es ja eine gute Nachricht, dass ein extrem sperriges Werk wie das von Johnson auf diese Weise zu einer professionellen Einspielung gelangen kann. Es fragt sich jedoch, ob sich das dem Pioniercharakter des Projekts verdankt – der erste bekommt noch viel Aufmerksamkeit, wenn allerdings in Zukunft (vielleicht) ständig irgendwelche CD- und Konzertprojekte um die Spendergunst buhlen, läuft gar nix mehr. Hoffen wir, dass dem nicht so ist. Ein anderes Problem ist: Wenn in Zukunft viele derartige Projekte Spender suchen, dann gewinnt der, der das populärste macht, bzw. der, der am meisten Zeit, Energie und wiederum Geld in die Werbung fürs Crowdfunden investiert. Das hat aber auch wieder sein gutes: Die Kreativität in Sachen Projekt-Bekanntmachen wird angeheizt. Ist doch schön, wenn es lauter solche Filmchen gibt, in denen die Vorzüge eines ambitionierten Projekts gezeigt werden, und es hat auch etwas persönliches, man sieht die beteiligte(n) Person(en). Aber ist halt Arbeit, mit ungewissem Ausgang. Man darf gespannt sein.


Ich habe einmal ein ähnliches Stück komponiert: sämtliche 680 möglichen dreistimmigen Akkorde im Ambitus einer Duodezim. Im Unterschied zu Johnson jedoch in zufälliger Reihenfolge.

(aus 4 konzeptuelle Stücke)

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Aphorismen des Tages:

Situation
Ton
Denken

Tonpsychologie 33-53

Identifikation nicht-ästhetischer Faktoren

Weltgeschichte wird gefunden

Professor für Chaos

Abschiedsformel der Arbeiter

Orientalisierung heißt: 7377-7841