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25727 Passwörter


Jörg Piringer
hat aus den veröffentlichten Pron.com-Hacks der Hackergruppe LulzSec die 25727 Passwörter genommen und zu einem Film montiert, pro Frame ein Passwort. Die Geheimcodes der Menschen Männer.
Wieder einmal eine ästhetische Umsetzung des Zeitalters der großen Quantitäten.

(via Nerdcore)

Joanna Bailie – On and Off 2

„Die Kunst der Zukunft wird die Collage sein“, sagte Gottfried Benn vor langer Zeit. Damit war er weitsichtiger, als man erst dachte. Aber wie sollte es anders sein, da sich das Internet zum totalen Archiv ausdehnt?

Es ist darum gar nicht verwunderlich, dass auch in der Kunstmusik immer mehr das Sampeln und zufallsgesteuerte Abspielen von bestehender Musik angewandt werden. Selbst die Berliner Philharmoniker rufen mittlerweile Remix-Wettbewerbe aus.

Hier das Stück „On & Off 2“ der britischen, in Brüssel lebenden Komponistin Joanna Bailie. Es spielt das Ensemble Plus Minus. Bailie hat eine wunderbare minimalistische Art, fest Definiertes und Zufälliges zu verweben und schafft zudem eine sehr schöne Szenografie.

Ich finde, langsam dürfte die Fraktion der Spießerdeppen Ignoranten mal aufhören, bei sowas noch zu rufen, ach, für Radios hat doch schon Cage vor Dezennien komponiert; als ob fürs Klavier nicht auch schon seit Jahrhunderten geschrieben worden wäre! So, wie man nicht fragen kann, was denn nach Monarchie und Demokratie als nächstes kommt, kann man auch nicht fragen, was denn nach dem postmodernen Remix als nächstes kommt. Mashup ist für immer. Kunst geht’s nicht um’s Prinzip, Kunst ist konkret. Ratschlag: Zuhören!

Neue Musik und LIDL (Kunst)

Ende der 60er betrieben die Künstler Jörg Immendorff und Chris Reinecke die Aktionsplattform LIDL. (Der Wikipedia-Artikel heißt „LIDL (Kunst)“.) Der Name war reines Nonsenswort – und wurde vom wirklichen Leben eingeholt, nur ist der Lidl leider keine Aktionskunstplattform, sondern eine ausbeuterische Ladenkette ein Discounter.

Und so geht auch der „Neue Musik„-Begriff, der mal die Kunstmusik des 20.und 21. Jahrhundert meinte, vor die Hunde. Aber möge sich der Freund dieser Musik einfach nichts Böses denken und glauben, die folgenden Kontexte seien ganz im Sinne seiner Passion:

[Nr. 11:]

(via today and tomorrow)

Die Neue Musikzeitung dazu.

Bildbetrachtungshilfe

Schluss mit der stressigen Interaktivität! Wolfgang Stehle zeigt mit seinen Bildbetrachtungshilfen von 2001, wie das Kunstwerk anzuschauen ist und nicht anders.

Es war schon immer so in der Kunst: Das Publikum ist die Skulptur.

People Who Do Noise – Doku über Noise Musicians

Eine Doku mit dem schönen Titel „People Who Do Noise“.

Was hierzulande nicht so bekannt ist: In den USA unterscheiden sich „contemporary classical music“ (Neue Musik auf klassischen Instrumenten, tendenziell bieder und wenig avantgardistisch ambitioniert) und „new experimental music“ (alles irgendwie Schrägere, was dann meist gleich ganz abgefuckt ist), wozu das Völkchen der „Noise Music“ gehört, das erklärtermaßen (Impro-)Musik mit Dröhnen / Brummen / Rauschen macht.

Ich bin immer weniger ein Freund von Impro-Geschrabbel, aber der experimentelle Zugang und das unbedingte Musizieren-Wollen, auch das Undergroundige sind zwischendurch ganz erfrischend.

(via Synthopia)

Die Physik des Kegelns

(via ffffound!)

I am sitting in a room different from the one you are in now

Wikipedia über den Klassiker der Klangkunst I am sitting in a Room von Alvin Lucier.

(via ./mediateletipos))))

Früher auf Kulturtechno: I am sitting in YouTube.

Aus aktuellem Anlass

Festplatten mit illegaler Software als Kunst

Letztes Jahr habe ich bei meinem Musiktheater Feeds. Hören TV einen USB-Stick mit „sämtlichen Liebesliedern der Welt“ hochgehalten.

Manuel Palou stellt nun „5 Million Dollars 1 Terabyte“ aus, eine Festplatte mit illegal heruntergeladener Software im Wert von 5 Millionen Dollar. Hier die Liste der Files inklusive Downloadlinks.

(via nerdcore)

Apples Instrumentenkunde

Zugegeben, die Definition eines Musikinstruments ist schwammig. Geige oder Klavier sind zweifellos welche, aber ist beispielsweise eine Kirchenglocke ein Instrument? Ein Monochord? Ein Händeklatschen? Und Alltagsgegenstände, die klingen können? Auch die Einteilung vagiert, mal zusammengefasst nach Art der Klangerzeugung (Aerophone, Idiophone), mal nach Spielweise (Zupfinstrument, Tasteninstrument), mal nach Material (Saiten, Holz, Blech).
Gut, dass es da einen Technologie-Riesen gibt, der genügend Power, Autorität und Reichweite hat, um ein für alle mal die Dinge klarzustellen: Apples Standardmusiksoftware „GarageBand“ unterscheidet Software-Instrument, echtes Instrument und E-Gitarre.

(via the restless machine)