Skip to content

Meaning

 
(aus „Ear Training 1“)

Structure

 
(aus „Ear Training 1“)

Partituren als grafische Kunst

Bil Smith macht aus vorgefundenen Partituren eigenständige Kunstwerke. (Und irgendwie bemerkenswerte elektronische Stücke.)

Morgen startet auf Kulturtechno eine anderthalbmonatige Serie von Notations-Konzepten.

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

Migrationsbegriff Streicher

Kugel Frankfurt

Unwahrheit Scheißhaus

Alle Sexten wurden benachbart

wenig 76/84)

Frühlingszeit Krankheit

Schwachsinnig von Rückständen

Sinuswelle als Wasserstrahl

Nach Händels „Wassermusik“ und Ravels „Jeux d’Eau“ nun also das. Gelöscht wird dann hiermit:

(via Kraftfuttermischwerk)

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

IV direkt.

sieben passiven

Überflüssiges Schlagzeug entsteht: schön.

Melodische Negative

Druck
Form
Reihe

Ziel Zeit

Entwicklungsresistenter Realismus

Das Berliner S-/U-Bahn-Netz in Anagrammen

Jemand hat die Namen sämtlicher Stationen des Berliner S- und U-Bahn-Netzes in Anagramme umbenannt. Auf Grafik klicken zum Vergrößern, oder den Link darunter aufrufen.

http://www.krafik.de/wp-content/uploads/2012/02/benny_nero-anagram_map.gif

Das Original:

http://www.city-cover.com/Berlin/city-cover/spinne/spinne11.jpg

Und hier wurden die Stationen nach Charakteristika der jeweiligen Umgebung umbenannt.

Danke für den Tipp, David!

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

(lustig):

Ringnamen

Forrn

Naturdepression

Die nicht gerechte Dauer

Kohlenglut 64

Schönberg zerreißen

Gehirnwellen-DJ

Auch eine Form von Gehirnwellenmusik: Dieses Produkt analysiert die Gehirnwellen und ermittelt eine passende Musik. Alvin Lucier in Collageform gebracht. Jetzt muss nur noch atonale Musik in die Datenbank.

(via Van der Aa)

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

Variationen dem Takt

Das Element der Verschanzung

Barockengel Zukunft

Auskünfte geschehen

Prozess vögelt Violine

Nicht die Lücke auffressen!

Gefühl warf Leipzig

Wozu komponieren? Ein kurzer Essay über Liebe

Mein Text „Wozu komponieren? Ein kurzer Essay über Liebe“, der letztes Jahr in der Neuen Zeitschrift für Musik erschienen ist, steht jetzt online.

Kleines Gedankenspiel: Was käme für eine Musik dabei heraus, wenn die Komponisten machen dürften, was sie wollen? Vorzustellen wäre sich das so: Es gibt ein bedingungsloses Grundeinkommen, und eine ›bedingungslose Aufführungsgarantie‹ – der Komponist kann sich alle Zeit der Welt nehmen, sich die Instrumente / Instrumentalisten selber aussuchen, den Aufführungsort bestimmen und die Dauer des Stücks ganz nach eigenem Ermessen wählen. Also wenn nötig arbeitet er an einem zweiminütigen oder zwanzigstündigen Werk in aller Ruhe und Sorgfalt fünfzehn Jahre lang, ob für Toy Piano solo oder ein riesiges Musiktheaterspektakel, wenn es sein muss aufgeführt vor dem Reichstag, auf der Zugspitze oder in der Donauhalle. Wie hörte sich wohl die Kunstmusik an, wenn die Komponisten – rein organisatorisch – machen dürften, ja, machen müssten, was sie wollen?

http://www.kreidler-net.de/theorie/wozu-komponieren.htm

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

Das Gesagte läuft

Mal Frederick umbringen

Langsam denken wie zunächst

Gänzlich Verbrechen

Fixierung der Freunde

Jury als Installation

Alle Monster befinden sich angedeutet

Bericht über die ePlayer-Software conTimbre @NMZ

In der aktuellen Neuen Musikzeitung (Printausgabe) steht ein langer Artikel von Jörn Peter Hiekel über die Software „conTimbre„, deren Herzstück eine gigantische Sammlung von ePlayer-Instrumentensamples bildet, eine umfassende digitale Erfassung der Spieltechniken der Neuen Musik. Mit Harry Lehmann (oder auch Stefan Hetzel) bin ich überzeugt, dass diese Technologie einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik nehmen wird, bzw. fängt es schon an.

Obwohl die Software noch nicht lange auf dem Markt ist, ist sie längst Usus unter den Komponisten geworden: So basiert etwa die Elektroakustik in Emmanuel Nunes‘ letztem Werk fast ausschließlich auf conTimbre. Es ist gleichzeitig das erste Werk, das mit conTimbre komponiert wurde. Es hat den Titel „Eine akustische Maske“. Weitere Komponisten, die mit conTimbre arbeiten, sind Alwynne Pritchard, Roberto Rusconi, José Miguel Fernandez, Johannes Kreidler und Moritz Eggert.

Ich werde in einem Co-Operationsprojekt des Basler Irmat-Instituts zusammen mit conTimbre im Herbst eine neue Performance („Irmat Studies“) für Sensor-Tisch in Basel (Haus der Elektronischen Künste / Gare du Nord) und Karlsruhe (ZKM) uraufführen.

Dazu hat mich Pirmin Bossart für die Jahresbroschüre der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) interviewt:

Das IRMAT-Interface als Schrittmacher für die totale Musikalisierung

Warum sind Sie interessiert, mit IRMAT zu arbeiten?

Es sind zwei Gründe: Sensoren bestimmen immer mehr unsere Lebenswelt, darauf möchte ich künstlerisch reagieren. Zum andern bin ich auf der Suche nach neuen Formen der Klangsteuerung jenseits der klassischen Instrumente.


Sie erarbeiten zur Zeit spezifisch für IRMAT eine Komposition oder ein Projekt. Wie setzen Sie IRMAT ein, was ist ihr Zugang, ihre Idee?

Ich möchte die neue Sensor-Technologie des IRMAT mit einer weiteren neuen Technologie kombinieren: Der Instrumentensample-Datenbank von conTimbre, die ein Ko-Operationsprojekt in Basel ist. Mit Sensoren und Instrumentensamples können die bekannten Instrumente auf neue Weise erfahren werden: Cello, Posaune oder Schlagzeug, gespielt ohne wirkliche Instrumente, allein mit körperlichen Gesten. Des Weiteren möchte ich die Sensoren, sofern es sich realisieren lässt, im öffentlichen Raum, im normalen Alltag zur ‚Musikalisierung’ einsetzen.

Was meinen Sie damit?

Im Zeitalter der möglichen totalen Überwachung kann auch die totale Musikalisierung stattfinden: Emails schreiben, Kochen, Sex, Sport usw.: Alle Bewegungen lassen sich von Sensoren erfassen und in Klang transformieren, als Klang lesen. Die Technik ist seit Jahrzehnten vorgedacht und entwickelt, jetzt aber gesellschaftliche Realität. In einer Solo-Performance werden diese beiden Aspekte – gestische Steuerung von Instrumentensamples und Videos von alltäglich angewandter Sensorik – verschränkt.


Was ist – für die Produktion und die Performance von Musik – das besondere an diesem Interface? Inspiriert es zu musikalischen Ideen, die sonst vielleicht nicht auftauchen würden?

Sicherlich führt es zu einem anderen Umgang mit Musik, zu einem anderen Zugriffsgefühl auf Klänge. Außerdem ist so ein Tisch viel mehr als ein Eingabegerät für Musik. So können auch ganz musikfremde, alltägliche Tätigkeiten in Musik übertragen werden. Und: Der Tisch ist ein Display. So kann ich für die Performance auch Video-Elemente integrieren.

Wird IRMAT die elektronische Musik verändern?

Generell bin ich überzeugt: Sensoren werden die charakteristischen Musikinstrumente des 21. Jahrhundert sein.

In welche Richtung könnte oder müsste die Entwicklung gehen, um IRMAT weiter zukunftsfähig zu machen?

Der Tisch könnte größer sein, aber auch leichter. Natürlich wäre es toll, er würde billiger werden.

+++++++++++++
Aphorismen des Tages:

 

Gesichtsbeschleunigung

Denkblase Musik

Anschnitt 83f.

Macht mich hier Mäh

Verfremdete Helligkeit

Lage
Radikalität
Grundidee

Intervalle hineinbringen

Sätze über musikalische Konzeptkunst

  1. Ein Konzeptstück wird von einer pointierten Idee determiniert.
  2.  

  3. Die Idee ist eine Maschine, die das Kunstwerk produziert. Der Prozess sollte keinen Eingriff nötig haben, er sollte seinen eigenen Verlauf nehmen. (LeWitt 1967)
  4.  

  5. Die Konzeptmaschine heute ist vor allem der Algorithmus.
  6.  

  7. Das Verarbeitungsmaterial der Maschine heute ist das totale Archiv.
  8.  

  9. Details, rhetorische Mittel und formale Gestaltung sind meistens nur adäquat in Form von Readymades oder per Zufallsgenerator.
  10.  

  11. Zu jedem Kunstwerk, das physisch ausgeführt wird, gibt es viele unausgeführte Varianten. (LeWitt 1967)
  12.  

  13. Die sinnliche Erscheinung ist nur ein Aspekt des Werks, dem mehr oder weniger Wert zugebilligt werden kann.
  14.  

  15. Jedes Stück Neuer Musik hat konzeptuelle Anteile. (Spahlinger 2009)
  16.  

  17. Nicht alle Ideen müssen verwirklicht werden. (LeWitt 1967)
  18.  

  19. Aus vielen verschiedenen Konzeptvarianten oder -stücken kann man aber wiederum eine detaillierte Form komponieren. Anreicherung mit Witzen ist auch ok.
  20.  

  21. Eine belanglose Idee kann man nicht durch eine schöne oder expressive Ausführung retten. Hingegen ist es schwierig, eine gute Idee zu verpfuschen. (LeWitt 1967)
  22.  

  23. Eine gute Idee kann man durch eine schöne oder expressive Ausführung verpfuschen.
  24.  

  25. Ideen sind das Expressivste und Schönste überhaupt.
  26.  

  27. Improvisation ist selten musikalische Konzeptkunst, erst recht nicht, wenn die Improvisation gut ist.
  28.  

  29. Musikalischer Konzeptualismus ist eine Art Minimalismus.
  30.  

  31. Die Musik muss nicht selbsterklärend sein. Andermediale Zusatzmittel (Text, Video, Performance) braucht der Komponist-Konzeptualist nicht zu scheuen, sie sind sogar konsequent zu artikulieren (keine wichtige Information im Programmheft verstecken).
  32.  

  33. Trau dich, noch die kleinste Idee zu veröffentlichen, wenn du glaubst, dass an ihr irgendwas dran ist. Aber setze sie in einen verhältnismäßigen Aufwand (für eine kleine Idee nicht mehr als ein kleiner Text).
  34.  

  35. Ein Konzeptmusikstück muss nicht ganz angehört werden.
  36.  

  37. Nur diejenige Musik ist Neue Musik, bei der die Frage gestellt wird, ob es sich überhaupt um Musik handelt. (Spahlinger 1992)
  38.  

  39. Je unmusikalischer, desto besser.
  40.  

  41. Auf die Konzeptualisierung folgt die Kontextualisierung. (Weibel 1993)

      Johannes Kreidler

      ‚Das Schwarze Quadrat‘ als Musik

      Dieses Jahr feiert das „Schwarze Quadrat“ von Kasimir Malewitsch hundertsten Geburtstag. Dazu habe ich ein kleines Musikstück gemacht, eine klangliche Umsetzung desselben:

      Das Quadrat erklingt als Rechteckschwingung („Square Wave“);
      die Farbe „Signalschwarz“ hat den CIEL-Wert 28.66, darum als Frequenz 28.66 Hertz;
      die Frage nach der Dauer, die Peter Ablinger für ein klingendes Quadrat gestellt hat, beantworte ich subjektiv mit 8 Sekunden.