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Kollektive Irrationalität erfährt viel zu viel Toleranz. Privat mag man sich alles Spinnerte ausdenken und tun – wenn jedoch Kollektive, und als solche sind sie immer Politik, einem Jenseitsglauben frönen, sich an den essenzialistischen Wert einer Ethnie oder Nation anheimgeben, Wissenschaft per se anzweifeln bzw. benötigen, ihr ein Entgegengesetztes beizustellen, dann muss das im Namen der Aufklärung, und keine Kritik an ihr reicht heran, dies zu unterlassen, bekämpft werden.
Wenn Gruppen, Massen etwas hochgradig Irrationalem anhängen, dann kommt es zu irrationaler, antimoderner, autoritärer Politik.
In der globalisierten Welt haben die Kategorien „Volk“ oder „Ethnie“ keinen Sinn mehr und sind nicht wünschenswert; Religion muss bekämpft werden wie Analphabetismus, mit Fakten wiederlegt werden wie Verschwörungserzählungen, denn sie ist wissenschaftlich blanker Unsinn. Man sollte kein Einfallstor für gegenaufklärerische „Weisheiten“ einfach so hinnehmen.
Man muss es so deutlich sagen: Wir leben in einer Zeit der Wissenschaftsfeindlichkeit. Umgeben von Spitzenprodukten der Wissenschaft, Taschencomputern, kabellosem Datentransfer, Impfstoffen, Künstlicher Intelligenz, Robotiken, nehmen Menschen alles das allein zum Gebrauch und verneinen die Grundlagen, denen dieser Komfort entspringt. So kommt es zu Klimawandelleugnern, Coronaverhamlosern, Autoritätssympathisanten, Kirchgängern. Gesendet von meinem iPhone.
Wer meint, dem vermeintlich Kalten und Rationalen der Moderne etwas Spirituelles, Ganzheitliches, Anderes, Idealeres entgegengesetzt zu benötigen, kann das privat ausleben, in Meditation und Kartenlegen, in betäubungsmittelgebrauchenden Abenteuern, im Chaos der Zufallsgeneratoren, im Mannigfachen der Liebe.
Aber die Schäden, die der kollektive Irrationalismus verursacht, sind nicht akzeptabel.
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Mozarts neuestes Stück
In der Leipziger Stadtbibliothek wurde eine bislang unbekannte Komposition mit dem Titel “Serenata ex C – Eine ganz kleine Nachtmusik genannt” gefunden, die Mozart wahrscheinlich als Teenager geschrieben hat.
JOKES BY GEMINI ABOUT SOUND WAVES
The dubstep producer’s bass was so intense, it caused a Doppler effect in the club. Dancers on one side of the room heard „wub wub wub,“ while those on the other side heard „buw buw buw.“
The sound waves tried to take a break, but they couldn’t stay still—they were always oscillating between work and rest.
A sound wave walked into a bar and asked for a drink. The bartender said, „Sorry, we don’t serve waves here.“
The sound wave replied, „Oh, come on! It’s just a phase!“
A sound wave was feeling really tired. So, it went to bed .
The next morning, it woke up and said, „I had the weirdest dream. I was a particle!“
Generationen treffen aufeinander
Das Leben hinterlässt stets seine Spuren. 🥰
— Heiliger Bimbam (@bimbam.bsky.social) 15. September 2024 um 14:25
DIE WELLE 2
DIE WELLE 2
Die Darstellung von Klang als Amplitudenverlauf in der Zeit, in einem kartesianischen Koordinatensystem, abstrahiert die Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (meistens: Luft), die in biologischem Ohr die Anschauung von Klang bewirken. Das ist schnöde Physik, doch nicht nur, so vibrieren deine Stimmbänder, Sprechen ist Zittern, jeder Laut ist eine rasende Abfolge von laut und leise, Druck und Gegendruck, Auslenkung eines gespannten Mediums. Der vitruvianische Mensch steht in einer Schwingung.
INS LEBEN INSTALLIERT
INS LEBEN INSTALLIERT
Diedrich Diederichsen hat kürzlich bemerkt, dass man jahrzehntelang Ausstellungen machte, die zu klären suchten, wie Malerei immer noch möglich sei. Mittlerweile sagen Künstler: Völlig egal, ich male. Anything goes, aber noch ein bisschen lässiger.
Was dabei noch zu wenig ernst genommen wird: Die beste Vermählung von Kunst und Leben, im Gegensatz zur sozialereignispflichtigen Documenta-Gemeinsam-Koch-Aktion, leistet das Tafelbild. Es steht nicht im Weg, aber es fällt in den Blick, ist da und geht nicht weg, ist in dein Wohnzimmer, also in eine große Zeitmenge deines Lebens installiert und gibt immer Gesprächsstoff mit Gästen.
BLITZABLEITER
BLITZABLEITER
Die Natur ist das Proletariat des 21. Jahrhunderts. Ließ sich die Ausbeutung von Menschen seit den Industriemolochen mindern, dank Vordenkern und nachzüglernder Demokratie (und die Frauen holen das ihrerseits Überfällige endlich nach), ist die Natur ohne Streik, Gewerkschaft und Wahlen der Ausbeutung ausgeliefert.
Doch stattdessen kann sich Natur der rücksichtslosen Gewalt bedienen, keine Moral verwehrt es ihr, Staudämme und Vakzine nur lassen sich ihr entgegenstemmen. Sie macht von ihrem Recht auf Notwehr Gebrauch, immer brutal und mitleidloser. Die französische Revolution dieses Jahrhunderts wird von der Natur ins Werk gesetzt, und bei diesem >Sturm auf die Bastille< wird das Wort „Bastille“ Metapher sein, nicht mehr das Wort „Sturm“.