Skip to content
 

Kleine Weltreise – Tagebuch #31

Gewaltsästhetische Hände

Es sind insgesamt 73 Stunden in der Luft bei dieser Reise. Ökologischer Fußabdruck: knietief. „Flying kills poor people“ hat im Juli in Berlin ein Aktivist bei einer Podiumsdiskussion des Theaterfestivals Foreign Affairs mit sichtlichem Vergnügen an der moralischen Überlegenheit postuliert. Das hat gesessen. Er lebt in einer Kommune in Frankreich, Kunst besteht für ihn weniger im Bemalen von Leinwänden als im gemeinschaftlichen Kartoffelanbauen. Wie er stattdessen reist, hat er nicht gesagt. Ein Mac stand trotzdem vor ihm auf dem Tisch.
Vorschlag: Im Flugzeug auf den Displays Aufklärungsfilme über Praktiken der Erdölkonzerne in Nigeria zeigen, oder gleich eine Live-cam von den Pipelines, die immer wieder mal explodieren beim Versuch der Einheimischen, etwas von „ihrem“ Öl abzuzapfen. Da sterben dann oft über 100 Menschen. Flugzeuge töten arme Menschen.

So ist es: Unsere Kultur, unser Lebensstandard, gründet auf Gewalt.

Ich hör jetzt noch aus dem Spätwerk von Carl Orff.

Google-Fotos aus dem Sündenpfuhl: