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Kleine Weltreise – Tagebuch #29

Weltsprache. Ich hatte vor ein paar Monaten mal auf Facebook einen Text verlinkt, in dem es hieß, man könne eigentlich getrost 6 Sprachen weltweit behalten, der Rest kann sterben gehn. Das hat eine meiner hitzigsten FB-Diskussionen ausgelöst. Was ich an dem Artikel als Impuls durchaus berechtigt fand: Im Zustand der Globalisierung, der weltweiten Vernetzung, braucht es nun wirklich eine (1) Lingua Franca. Die gibt es ja, Englisch. Ich finde: Jeder Erdenbürger hat die Pflicht, im Dienste der Völkerverständigung, des Weltfriedens, Englisch zu lernen. Zwei oder noch mehr Sprachen wäre natürlich besser, aber ist zu ressourcenraubend, solange die Gentechnik dem Menschen nicht IQs im satten dreistelligen Bereich beschert, lieber eine Fremdsprache, aber die dann doch über 20 Wörter hinaus; und zwar wirklich _jeder Mensch auf dieser Erde. Dass das Englisch ist, ist halt so, haben die Amis Glück gehabt und können sich was drauf einbilden. Na gut, vielleicht wird es irgendwann so viele Chinesen geben, dass Mandarin Überhand nimmt.

In Island konnte ich mich auf dem Land in der Bäckerei fließend auf Englisch mit dem Verkäufer unterhalten; in Buenos Aires kann so gut wie niemand Englisch, selbst in der Tourist Information (!) war die einzige Verständigungsmöglichkeit die mit Händen und Füßen. Man könnte ja annehmen, die Argentinier können Englisch halt nicht, weil sie es so gut wie nie brauchen – aber warum kann es dann der Isländische Landbäckereiverkäufer? Alle Vielfalt und Diversität nutzt nichts, wenn es nicht auch ein Medium des Austauschs gibt. Ich finde, es ist ein Affront an die Demokratie, an die Freiheit weltweiten Reisens und Kommunizierens, an den möglichen Fortschritt durch kulturellen Austausch, kein Englisch zu können. Eine Unverschämtheit gegenüber jedem Fremden. Nicht ich habe Spanisch zu lernen, wenn ich (temporär) nach Argentinien komme, sondern die Argentinier wenigstens elementar die Sprache, auf die sich alle Menschen einigen könnten, Englisch. Ich hab mir ja auch die verdammte Mühe gemacht, es zu lernen, bin nicht gut in fremden Sprachen, kostet viel Lebenszeit (es ist immer noch viel zu schlecht für mein Empfinden). Sorry, dass das Journal mitunter so’n Nörgelforum ist – BESTEUERT ENGLISCH-SPRACHDEFIZITE!

Ein Kommentar

  1. @Johannes: Könnte sein, dass speziell die Argentinier auch deshalb kein Englisch sprechen mögen, weil sie vor gut 30 Jahren einen veritablen Krieg gegen Großbritannien führten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ungläubig ich 1982 zur Kenntnis nahm, dass sich 2 Länder, die ich beide für „zivilisiert“ hielt, plötzlich wg. ein paar Atlantikfelsen gegenseitig umbrachten („Falklandkrieg“).