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Kategorie Technologik

Zu Luhmanns 10. Todestag

Ein Artikel in der Welt.

Anders als dieser Artikel meint, kann zumindest von der Musik gesagt werden, dass Luhmanns Theorie einen immensen Einfluss auf das Denken der Gegenwartskomponisten seit Jahren ausgeübt hat. Die Zeitschrift Musik & Ästhetik vor allem hat schon einige Texte dazu seit Luhmanns Tod veröffentlicht. Und auch meine Medientheorie der Musik basiert auf einem Text Luhmanns.
Rainald Goetz‘ Bemerkung zu Luhmanns Werk als großem Kunstwerk stimmt ein gutes Stück weit, Luhmanns Radikalität und Eigenständigkeit gehen in Kunstnähe. Schwierig bleibt die extreme Eigenständigkeit bis fast zur Sterilität der Luhmannschen Deskription. Mein medientheoretischer Versuch geht dahin, aus Luhmanns Perspektivischer Darstellung auch einen Möglichkeitshorizont anzuvisieren. Wie weit das wirklich mit der ästhetischen Wahrnehmung in Produktion und Rezeption zu verbinden geht muss sich wiederum in Praxis und Theorie erweisen.

Digital Natives

Nach etlichen Generationennamen „Generation XY“ erscheint mir der der „Digital Natives“ endlich angebracht. Keine Frage, alle nutzen das Web, aber mich beschleicht immer wieder das Gefühl, dass es da doch zwei große Gruppen gibt: Diejenigen, die die Potenziale des Web 2.0 kennen und anwenden und die, die das nicht tun. Das ist natürlich nicht immer eine Altersfrage, und ich bin oft erfreut, wieviele Anghörige der fortgeschrittenen Generation sich keineswegs schwer tun in diesen Dingen, und wieviele junge Leute nur alle drei Tage überhaupt mal Mails lesen.

Ein schöner Artikel zum Thema heute im Schweizer Tagesanzeiger.

Elektronisches Muskelballett

Die Idee finde ich gut und man könnte daraus noch mehr machen..

also: eine ganze Ballett-Truppe auf der Bühne, die so choreographiert ist. Dann noch symbolisch aufgeladen mit Diktator-Reden, nach denen die Masse zuckelt, usw.
Außerdem kann man dazu auch noch aktiv seine Muskeln bewegen, sozusagen als Kontrapunkt.

via

Wie sehen die nächsten 5000 Tage des Web aus?

Für alle Fans von Zukunftsvisionen (also mich z.B.):

Videos im Web, nicht morgen sondern übermorgen

Ich wundere mich immer wieder über so wenig langfristiges Fantasieren. Mit Erstaunen nimmt man jetzt zur Kenntnis, dass die ersten Verlage zu neuen Büchern auch YouTube-Trailer machen. Ich halte für völlig absehbar: Dass in Zukunft jede geschäftliche Website, gerade von Selbständigen wie Juristen, Ärzte oder Handwerker, auch Werbefilme haben wird. Erstens kann man sich mit WebFilmen ein technisch niedriges Niveau erlauben (die ästhetischen Gewohnheiten wandeln sich dahingehend), zweitens kann man sein Video eben im Web platzieren und braucht nicht unbezahlbare Fernseh-Werbeplätze, und drittens ist das Web ein stark (audio-)visuelles Medium. Sicher wird’s dann auch wieder den Gegentrend geben und puristische Sites gewinnen an Wertschätzung, vorerst aber wird der Konkurrenzkampf bestimmt jedes Mittel heranziehen, und das nächste ist WebVideo.

3D-Drucker und Urheberrecht

Ich scheine leider einer der ganz wenigen zu sein, die sich mit Freude Zukunftsfantasien ausmalen. (Zukunft muss ja nicht nur „1984“ sein.) Eine davon sind die sog. 3D-Drucker, wie dieses – leider in schleimiger Werbeästhetik gestylte – Video zeigt:

Für mich ist es schon längst ausgemacht, dass das E-Book mittel- / lang- / wieauchimmerfristig den Verlagen die andernorts bereits wohlbekannten Probleme der Content-Industrie machen werden. Mit 3D-Druckern geht aber nochmal eine neue Dimension auf: Sollten die Dinger massentauglich werden, dann kommen ja noch Fantastilliarden neuer Urheberrechtsprozesse auf: Denn dann können sich die Kids ihre Legosteine selber ausdrucken ;-)

(Usw.: Schlüssel, Dildos, Haushaltsgeräte…).

iLiad

Auch Spiegel Online glaubt oder lanciert, das E-Book sei nicht zu überschätzen:

„Der Nutzen von Kindle und Co besteht derzeit vor allem darin, dass sie Platz sparen – mit entsprechender Speicherkarte aufgebohrt kann so ein notizblockkleines Gerät ganze Bibliotheken reisefertig machen. Aber wer braucht das? Wer würde dafür zahlen? Zumal auch E-Bücher der Buchpreisbindung unterliegen werden.
Nur Vielleser – und zwar solche, die viel unterwegs sind. Fahrende Literaturkritiker vielleicht. Mobile Lektoren. Aber ob gerade die aufs Papier verzichten wollen? Studenten unter Umständen – für die Lesegeräte wiederum den Nachteil haben, dass man in elektronischen Büchern weder Passagen anstreichen noch Seiten mit Klebezettelchen markieren kann.“

Ich bin seit Monaten Besitzer des wenig bekannten „iLiad„, und kann nur sagen: Es ist fantastisch. Man kann damit Stellen anstreichen. Und was soll das Argument der Buchpreisbindung, wenn dann erst mal im großen Stil Bücher eben per Filesharing kursieren? Leicht zu transportieren, billiger – man kann das kleinreden, aber meines Erachtens wird das der Buchbranche ähnliche Probleme bereiten wie der Musikindustrie. Ich erinnere mich noch gut daran, als die ersten Handys auf den Markt kamen und man noch Witze darüber machte. (Ich wurde ja auch in der Schule gehänselt, weil ich als Erster einen Computer hatte.) Bis es irgendwann bei der SpiegelOnline-Rubrik „einestages“ aufgearbeitet verwertet wird.

Wir sehen uns in ein paar Jahren wieder

„Nicht zu ersetzen durch elektronische Formen sind dagegen die Belletristik und auch das Lehrbuch. Nach wie vor ist niemand in der Lage, einen Text auf dem Bildschirm länger als drei Minuten zu lesen, und zwar so zu lesen, dass er ihn auch behält, dass er sich im Gedächtnis einprägt, und nach Tagen, Wochen, Monaten oder auch nach Jahren mehr oder weniger abrufbar ist.“ [Klaus G. Saur in der Welt]

Genau, und alle wollen weiterhin die Album-CD in der Hand halten…

Ein Restaurant mit Fernbedienung

Diese Idee hatte ich schon als Kind und immer wenn ich mal wieder vergeblich den Blick einer Bedienung erheischen wollte kam es mir in den Sinn:


http://www.boingboing.net/2008/10/02/restaurant-features.html

Oder ist das jetzt unmenschlich?

wieso erst jetzt?

Endlich gibt es ein USB-Kabel, mit dem man zwei Rechner verbinden kann. Das Netzwerkgefummele ist noch ein Relikt aus Zeiten, in denen es Game- und Druckerports gab. Dass USB nun auch das löst ist eine erfreuliche Techno-Nachricht mehr. Nur kostet das Ding knapp 60 Dollar.


http://neuerdings.com/2008/09/25/media-sharing-kabel-datenaustausch-leicht-gemacht