Skip to content
Kategorie Unkulturflatrate

Enthüllung

Also, nicht immer auf die Öffentlich-rechtlichen schimpfen!

(Danke für den Hinweis, Martin)

Musik, die sich einmischt

Die Idee ist schon bekannt, aber jetzt auch in Berlin erstmalig angewandt:

Opernarien und Chopin als „Geheimwaffe“ – die BVG hat einen Test im U-Bahnhof Adenauerplatz gestartet. Dauerbeschallung mit klassischer Musik soll unliebsame „Kunden“ wie Dealer und Obdachlose enervieren. Diese sollen, so die Hoffnung der Sicherheitsexperten, die Bahnhöfe dann ganz freiwillig verlassen.

Die Berliner Morgenpost informiert weiters:

Im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Adenauerplatz in Charlottenburg sind seit Freitag Mozartarien oder Klavierstücke von Chopin zu hören. Auch „das eine oder andere Weihnachtslied“ werde dabei sein, so BVG-Sprecher Klaus Wazlak. Verzichtet werden soll dagegen auf Zwölftonmusik und andere schwer verdauliche musikalische Kost.

Na das ist ja ein Sieg der humanen Kriegsführung. Keine Zwölftonmusik! Mozart und Chopin sind schon schlimm genug. Ich wäre noch dafür, die Berliner Philharmoniker, die ja sonst auch gerne mal für Neuköllner Hauptschüler spielen, in das Projekt zu integrieren. Die spielen auch keine Zwölftonmusik und sind aber gewiss ekelhaft genug.

[ad#ad2]

Tageskommentar

SpOn schreibt:

Schlechter Start für Guido Westerwelles FDP: In der ersten Woche der schwarz-gelben Regierung hat seine Partei laut einer Umfrage bei der Zustimmung der Wähler drei Prozentpunkte verloren – und fällt damit auf den schlechtesten Wert in diesem Jahr.

Hätte das den Wählern nicht _etwas früher einfallen können?

Kunstbiologie – Tageslinks

Aktuell zwei Artikel in den größten Zeitungen zu biologischen Annäherungen an die ästhetische Wahrnehmung – in der ZEIT ein unsäglicher Artikel, warum die Neue Musik „zu schräg“ sei, und ein kritischer Artikel in der FAZ zur allgemein beobachteten Tendenz der Neuroästhetik, die offenbar doch noch an die ewigen Werte der Kunst gehen will.

Man beachte in der ZEIT die Kommentare; die NMZ wird in der Novemberausgabe eine Antwort von Rainer Nonnenmann abdrucken, auch hier eine lesenswerte Replik von Alexander Keuk.

[ad#ad2]

Juhu, endlich wird weiter privatisiert

und dem Markt freie Hand gegeben. Die Mehrheit hat entschieden.

Instrumente #?

Hab hier vor einiger Zeit ne Instrumenten-Reihe angefangen, wie unterdes Peter Glaser noch viel intensiver; dazu aber auch meinerseits mal wieder ein Link:

Armee in Honduras setzt Schallkanonen ein

http://www.heise.de/tp/blogs/8/145858

Arme Klangkunst. Farb-, Film- oder Lyrikkanonen wird’s nie geben.

[ad#ad2]

Aggro @Demo

Die Demo war ein großer Erfolg. Thanx all!

Und dann war da noch das hier:

Dieses Video von der FSA09 ist dem CCC zugesteckt worden. Hintergrund ist, dass der Fahrradfahrer im blauen Hemd Anzeige gegen einen anderen Polizisten erstatten wollte, weil der einen Freund von ihm unter unfreundlichen Umständen (”aggro-zecke trifft aggro-polizist”) festgesetzt wurde. In dem Video sieht man, wie die Polizisten gegen ihn und diverse unschuldige Passanten handgreiflich werden.

Update: Sollte das YouTube-Video nicht funktionieren, hier ist es als Datei: http://ccc.mirrors.as250.net/fsa09-043-small.avi

(via)

Unkulturflatrate

Elke Heidenreich bestätigt leider mal wieder, dass selbst unter Gebildeten Musik immer noch die alleinige Funktion des große-Gefühle-Machens hat.

Ach, wenn wir uns doch endlich in der Musik wieder Räusche gestatten würden! Wenn wir doch endlich den Mut hätten, opulente, große Opern neu zu schreiben! Wir baden doch immer nur in Verdi, Puccini, Donizetti, Mozart, Wagner, Händel und was weiß ich. Es sind doch weltweit immer wieder dieselben 50 Opern. Von Sydney bis Helsinki immer Barbier von Sevilla, Così fan tutte, immer dasselbe. Es gibt 46 000 Opern, wäre doch mal nett, was anderes zu machen. Wäre doch auch mal schön, die moderne Musik dort weitermachen zu lassen, wo Puccini und Richard Strauss aufgehört haben. Aber dann kamen die großen Zerhacker, kamen Schönberg, Adorno, Stockhausen. Können wir das jetzt nicht einmal alles hinter uns lassen, dieses Feld von Nagelbrettern, und endlich wieder sinnliche, opulente Musik machen!

„Wäre schön mal was anderes zu machen“ – „da weitermachen, wo..“ ähm?
Musik kann mehr! Warum diese Einengung? Sinnlich ist sie trotzdem, aber sie kann viele – und eben auch intellektuelle – Inhalte darstellen, das ist eine Bereicherung! Selbst ein Rilke sagte zur Kunst: Es geht nicht um Gefühle, sondern um Erfahrungen.

Pathetische Musik gibt’s genug, dem braucht man nichts mehr hinzuzufügen. Wir leben in denkbar unpathetischen Zeiten, außer man geht zu US-amerikanischen Truppenparaden.

[ad#ad2]

Schönberg played by cats mashup’d

Musikstücke, ob bereits bekannte oder neue, aus vielen kleinen Einzelteilen zusammenzusetzen, die alle selbst Framgente aus anderen Werken oder YouTube-Filmen sind, wird sicher noch weiter für schöne Mash-Up-Arbeiten eine spannende Technik sein. (Ich selbst hab’s im zweiten Teil von Compression Sound Art gemacht, und im nächsten Ensemblestück wird auch sowas vorkommen.)
Vergleichbares wird in mit Bildern mittlerweile ständig gemacht, z.B.:

Bekanntestes Musik-Beispiel ist Kutiman, den ich allerdings ziemlich lau finde.

Ein bemerkenswertes Beispiel dieser Technik kursiert seit einiger Zeit im Netz, nämlich Schönbergs Klavierstücke Op.11, zusammengesetzt aus lauter Katzen-spielen-Klavier – Videos von unserer beliebten Videoplattform. Von Cory Arcangel.

Zum Vergleich hier das originale Op.11,1.

Danke fürs Hinweisen, Marko!

[ad#ad2]

Deplatzierung

Mein Blog wird ja auch durch Werbung verunschönert professionalisiert. Geld muss halt rein, sorry. Und dabei gibt’s schon mal nette Koinzidenzien, wie ich auch schon bloggte. So lange nicht das hier passiert:

(via TheJunction)

[ad#ad2]