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Beatles Remix, Untergang des Abendlandes. (Update)

Die Hitlerneuuntertitelungen (hier aktuell zum iPad) sind der beste Beleg für Gottfried Benns These, dass auch ein Weltkrieg als Witzobjekt am Stammtisch endet.

Gigi d’Agostinos Dance-Cover vom Beatles-Klassiker „Strawberry Fields forever“ ist denn auch bewusst parodistisch, zumindest in diesem Video. Unser Zeitalter ist das Cover-Zeitalter. (Mehr dazu bei „Feeds. Hören TV“ und „Stil 1“.)

(via BoingBoing)

N.B.: Ich mag die Beatles nicht sonderlich, der muffige Sound ist für heutige Ohren kaum auszuhalten. „Strawberry Fields“ ist da allerdings eine Ausnahme.
Update: Arno schreibt mir von einer neuerschienenen Abmischung der Beatles-Klassiker, die den Muff wegbläst ohne die Substanz mitwegzuwischen. Ich werds mir besorgen!

Neu formatierte Möbel

Sehr inspirierend! Michael Johansson komprimiert Möbel oder auch eine ganze Küche auf praktische Quaderformate.

(via Feingut)

Tageslink: Digital-DJing

Hier ist ja oft die Rede von neuen digitalen Instrumenten, um nicht besser zu sagen: Controllern, die die alten ersetzen werden. Das betrifft natürlich auch den DJ – dazu ein Artikel bei jetzt.de:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/496529

Hirnwellenmusik

This interactive installation confronts the viewer with an acoustic representation of the electrical brain activities that govern his being at that very moment. All our mental and physiological processes are controlled by myriads of transitory circuits in an invisible, obscure place in the crown of our head. That intimate topography is mirrored in this sky of steel as hammers hit the plates in shifting rhythms and combinations, transforming parts of your consciousness into macroscopic dimensions.
‚Staalhemel‘ is a responsive environment which offers a walk through a sheltered space that is also the space of one’s own mind.

siehe http://www.staalhemel.com/

(via NoiseforAirports)

Das erinnert natürlich an den Klangkunstklassiker „Music for a solo performer“ von Alvin Lucier, bei dem der Performer nur durch Nichtstun Klänge erzeugen kann. Anti-virtuoser gehts nicht mehr:

Oder anschaulich auch diese Aufführung:

Und da bin ich bei der Idee für „Music for a solo Western Man“, dem Stück das ich am 3.4.2010 im Radialsystem V in Berlin mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin uraufführen werde. Darin wird Luciers Stück derart abgewandelt, dass der Performer sich entspannen muss, aber auch noch einen Kopfhörer aufbekommt auf dem er Porno-Tonspuren, Statistiken über Hunger in Afrika etc. zu hören kriegt…

In den USA gabs mal eine Gameshow die auch im provozierten Entspannen bestand:

Let Google live your life for you.

Der ganze Social-Media-Scheiß ist nicht mehr zum Aushalten, aber ohne geht’s ja leider auch nicht! Gottseidank hilft hier wieder Google mit dem Service „Google Xistence“, ein Algorithmus der einem Statusmeldungen bei Twitter und Blogeinträge schreibt. Schließlich sollen die Maschinen ja unser Leben erleichtern!
Soweit isses natürlich nicht und „Google Xistence“ ist eine Idee vom Kunststudenten Philipp Drössler. Aber es gibt zu denken: Weiß Google irgendwann soviel über einen, dass es schon social-media-Aktivitäten täuschend echt übernehmen könnte?

(via BasicThinking)

Bartók-Archiv online!

Im New Music reBlog heißt es:

The Institute for Musicology at the Hungarian Academy of Sciences has placed online a fairly amazing trove of materials relating to Béla Bartók’s pioneering work as a folk-music collector. The composer’s vast archive of Hungarian folk music has been digitized, and a fair number of his phonographic recordings have been uploaded in MP3 format.


Bartók ist der vierte von links, Foto ist von 1908.

Bartók reiste sein halbes Leben durch Osteuropa, um Volksgut aufzunehmen und aufzuschreiben. Leider hat er oft die Aufnahmen in Noten transkribiert und dann gelöscht, außerdem sind viele der uralten Wachsrollen sehr fragil. Dank Digitalisierung ist der Bestand nun aber hoffentlich für die Ewigkeit gesichert und allen zugänglich.
Hier der Link für alle Musikethnologen:

http://db.zti.hu/br/index_en.asp

Backwards augmented reality

Flashbacks von der Flickr-Gruppe Looking into the Past.

(via TheJunction)

Tageslink: Zum Papier der Musikindustrie

Die TAZ schreibt über das Positionspapier zur Kulturflatrate, das die Musikindustrie letzte Woche veröffentlichte. Als Aufmacher bringen sie meine GEMA-Aktion:

http://www.taz.de/1/netz/netzoekonomie/artikel/1/musikindustrie-gegen-kulturflatrate/

Dazu kann ich bemerken:

Letzten Herbst war ich zu einem Panel eingeladen, bei dem auch der Chef von Sony Music Deutschland zugegen war. Da wurde völlig klar: Das ist ein Industrieller, der Geschäfte machen will, und wird noch den letzten Cent aus CD-Verkäufen holen wollen. Darum verteufelt er die Kulturflatrate. Das ist genauso logisch, wie alle anderen Unternehmen in dieser Welt Rendite erwirtschaften wollen. Warum mag man dann die Musikindustrie nicht? Weil man mal geglaubt hat und sie selber immer noch so tut, als möge sie Musik, als sei sie ein wesentlicher Kulturträger usw. Aber einem wie dem Typen auf dem Panel ist Musik gänzlich egal, er produziert eine Ware und das könnten auch Waschmaschinen sein.

Ich glaube dass die Tonträgerindustrie schlicht aussterben wird (das live-Geschäft bleibt ein Geschäft, und dafür kann die GEMA weiterexistieren). iTunes ist kein wirkliches Geschäft, das ist nur das Alibi von Apple, um mit Medien-Hardware seinen gigantischen Umsatz zu machen. Ich empfinde das nur insofern schade, als dann kaum noch neue klassische Produktionen gemacht werden können; aber gottseidank ist ja schon praktisch die gesamte Musikgeschichte eingespielt worden.

Zur Kulturflatrate: Ich würde mir ein Stiftungswesen wünschen. Es wäre eine Katastrophe, wenn man von jedem die monatliche Flatrate kassierte und dann das ganze Internet immer abscannen müsste, um dem Konsumverhalten entsprechend die Künstler zu entlohnen. Stattdessen wäre ein Modell wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk wünschenswert. Natürlich wird da auch haufenweise Schrott produziert, aber um der guten Sendungen in DeutschlandRadio Kultur, um des Engagements für Musikfestivals willen und wegen vieler Arte-Sendungen und der Harald-Schmidt-Show ist es die Sache wert. (Über Reformen der öffentlich-rechtlichen wird man sich unterhalten, aber ich verteidige sie schon aus Prinzip: In dieser Welt darf nicht alles privatisiert und merkantilisiert werden.)

Augmented Reality #2: Transparente Wände

Ein Kamerasystem könnte den Spiegel bei uneinsehbaren Querstraßen ersetzen – stattdessen schaut man durch Wände.

(via BoingBoing)

Hyperaugmented Reality

Bislang fand  ich augmented-reality-Apps kaum diese Bezeichnung wert. Dieses Video zeigt mal, was die konsequente Fortsetzung davon ist. Mit steht der Mund etwas offen.

Ob sowas auch musikalisch möglich ist?

(via doktorsblog)

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