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YouTube, das Patentamt der Gegenwart

In der ZEIT steht ein interessanter Artikel über „Open Science“, womit gemeint ist, dass Forschung bereits im Forschungsstadium öffentlich sein soll – dort, wo das sinnvoll ist. Auf den Einwand, dann würden Ideen geklaut werden, entgegnet Prof. Spannagel:

Spannagel: Ich sage immer: Wer Angst hat, dass ihm Ideen geklaut werden, der hat wohl nicht genug. Natürlich lebt ein Forscher davon, dass sein Name mit seiner Idee verknüpft wird. Aber wenn es darum geht, kann man seine Idee so früh wie möglich im Internet veröffentlichen und das Netz als Protokoll verstehen, wo die Idee zusammen mit dem eigenen Namen zum frühestmöglichen Zeitpunkt dokumentiert ist.

Genau das meine ich mit dem Aphorismus (der auch auf dem Einband meines Buches „Musik mit Musik“ steht), „Originale kann man kopieren, Originalität nicht.“ Und der zweite Punkt ist ebenfalls noch wenig im allgemeinen Bewusstsein: Twitter und YouTube sind die veritablen Patentamte der Gegenwart, denn dort lässt sich genau nachsehen, wer eine Idee in die Welt gesetzt hat.

Kulturtechno verstehe ich auch im Sinne von Open Science: Ein öffentliches Forschen in der Ästhetik der Gegenwart.

Früher auf Kulturtechno: Stockhausen über geistiges Eigentum, 1960