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Bewegungslosigkeit als Tanz, 1920er

Unlängst hatte ich hier Vorläufer von John Cages berühmtem Stille-Stück 4’33“; während Cage 1952 damit an die Öffentlichkeit ging, hat Erwin Schulhoff schon 1919 das nur aus Pausen bestehende In Futurum geschrieben, und Alphonse Allias skizzierte bereits 1897 einen Trauermarsch mit leeren Notenlinien.

Im Tanz gibt es eine vergleichbare Vorgängerin: Valeska Gert, die in den 1920ern eine „Pause“ darbot.

Jede/r kennt John Cages Schlüsselwerk 4’33, jede/r kennt das schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch. Aber warum kennt eigentlich so gut wie niemand den Tanz/Performance/Aktion PAUSE von Valeska Gert?

Während in jener Zeit die Futuristen, eine ausschließlich aus Männern bestehende Künstlervereinigung, die Beschleunigung durch neue technische Entwicklungen und den Krieg begeistert feiert, setzt Valeska Gert mit PAUSE einen Kontrapunkt.
[…]
In den durch Filmrollenwechsel bedingten Pausen im Kino der 1920er tanzt sie PAUSE, einen Nicht-Tanz: Bewegungslosigkeit.

Mehr dazu in der Berliner Gazette.