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Noch eine Email zu „Feeds“

Um ein Haar wäre diese schöne Email von letztem Sonntag im Spamfilter verschwunden, jetzt kommt sie ans gebührende Licht der Öffentlichkeit!

Sehr geehrter Herr Kreidler,

ich habe gestern die Aufführung von „Feeds“ besucht und muss Ihnen mal ein „Feedback“ geben.
Sie haben zwei Stunden lang nichts als provozieren wollen. Sie müssen ein vollkommener Nihilist sein, der sich aber mit moralischer Ernsthaftigkeit verkleidet. Da prangern Sie das Gehalt von Josef Ackermann an (gelungene Szene!), aber brüsten sich selbst damit, über 100.000 Euro für Ihr Werk verbraten zu haben, und erzählen auch noch unumwunden, dass Sie mit den Subventionsgeldern an der Börse gezockt haben.
Was an penetrantem Wasserplätschern, das die Blase des Zuhörers stimulieren soll, Musiktheater sein soll, wird wohl Ihr Geheimnis bleiben. Das ist doch alles schon dagewesen und hat nichts Substantielles zu unserer Kultur beigetragen. Nennen Sie mich ruhig konservativ, wiewohl ich sogar zugebe dass ich ein paar Szenen lustig fand, aber wen ergreift das alles denn? Ich kann nur hoffen und beten, dass Sie sich auf die „Bravos“, die aus mir schleierhaften Gründen (Ihre Fans?)am Ende gerufen wurden, nichts einbilden. Provokationskunst ist keine Kunst, sondern dumme Provokation, schon gar nicht Musiktheater. „Demokratie-Expressivität“ nennen Sie das dann. Na dann Prost für unser Land!

Sonntägliche Grüße
XXX

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