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Aus Tralien #21

Brisbane 27.8.
Ein Musiktheaterprojekt mit Behinderten. Eine maximal kitschige Geschichte vom unglücklich Verliebten; am Ende hat der Behinderte eine hübsche Freundin und man hofft, dass dieser Kitsch am Ende als solcher denunziert wird.
Man hofft, dass es sadistischer wird, denn so ist es zu sadistisch.

Das Problem, dass man als Künstler das Amoralische sucht und beim Kapitalismus fündig wird.

Schreien auf der Bühne, Existenzialismus auf Knopfdruck, so was nehme ich nicht ab, da helfen auch 110dB nicht gegen die absolute Lautstärke der Geschichte. Dieser Schrei findet nicht statt, um mit Baudrillard zu sprechen.

Werktitel „Kunst“

Nachdem mein Set in Sydney schon ziemlich Comedy war, war es mir in Brisbane ein Anliegen, wenigstens im zweiten Teil das Publikum zu quälen; habe mein Nummerierungsstück auf 20 Minuten ausgedehnt. Alternative wäre gewesen, so lange zu zählen, bis alle gegangen sind, aber es gibt ja immer Hardcore-Fans, die sich partout nicht vertreiben lassen. In Audioguide gab es mehrere im Publikum, die die vollen 7 Stunden nicht aufgestanden sind.
Auch wenn das Publikum in den drei Städten (Melbourne, Sydney, Brisbane) ja jedes mal anders war, wollte ich trotzdem nicht drei mal dasselbe spielen. Zumindest ich bin ja bei allen dreien anwesend, aber auch die Kuratoren. Und der liebe Kunstgott.

Paradoxerweise filtere ich als Musiker viel Musik aus im Täglichen.

Es könnte doch mal Mode werden, dass man links und rechts verschiedene Schuhe trägt. Mode Könnte viel innovativer sein.

Links:
LA in Brisbane
Nietzsche-Lesung
Kinski-Lesung