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Immaterial

Sätze über unmusikalische Konzeptkunst

Ein Konzept, das (zeitlich) entgegenkommt. Man steht da wie eine Leinwand, auf die nun bald die Projektion fallen wird. Countdown / up.
Das Zählen und der Klang.
Die Zeit, die es braucht, einen Klang zu spielen, und die Zeit, die es braucht, einen Klang zu hören.
Räumlich gleichzeitig, zeitlich nebeneinander. Die Summe und die Differenz zweier Musikstücke.
Ein Musikstück, und dann dasselbe noch mal, in einem folgenden Zustand, wie zwei sequenzielle Fotos derselben Szene. Alle Töne haben sich etwas bewegt. Musikstücke als Fotografien ihrer Partitur. Die Teiltonreihe und die Zeittonreihe.

Der Schlitzverschluss. Der Schallschlitz.

Alles nachsingen, das andere vorsingen.

negative 16tel
negative Klangfarbe
negative Instrumente

Konzept=der Untergang

Überall die Rechnung vornehmen: minus Null. Von dir subtrahiere ich eine Null!

Metronominimalismus.
Die Erfinder der Sprache und der Zeit.

Eine Variation, die invariant ist. Die Variation, die den Zyklus zerstört. Die sich invertiert. Invertvariation. Die noch einem zweiten Konzept gehorcht. Die Verschränkung zweier Konzepte. Doppelkonzeptualismus. Ohne den Konzeptualismus aufzuweichen, ohne ihn zu entschärfen, ohne ihn wieder zur Normalmusik zu machen.
Kann man ein Konzept aufspalten in zwei Konzepte.

Wenn gilt: Die Grenzen meiner Sprache sind auch die Grenzen meiner Musik, dann gilt:
Die Grenzen meiner Musik sind auch die Grenzen meiner Welt.

Und somit sind die meisten philosophischen Fragen Verhexungen der Musik. Ein Konzept ist keine Ordnung, eine Idee kann keine Ordnung sein, Ordnung ist Systematik, Regelwerk, gute Dinge.
Das Frequenzspektrum, der Schalldruck, die Schalldruckschrift, der Horizont als Spektralakkord.

Kalifornien, 27.2.2016

Ein Kommentar

  1. Die unter den Überschriften „Immaterial“ zusammengefassten Gedanken sind sehr inspirierend, vielen Dank dafür.