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Immaterial

Im Material

New Munich School of Negativism
New Lyon School of Minimalism
New Berlin School of Spectralism
New Tel Aviv School of Noise
New Boston School of Pitch
New Warsaw School of Aleatorism
New Sidney School of Elitism

Der Konzeptualismus hat drei Ebenen von Interesse:
1. Inhalt (Gegenstand, Gehalt: gerne politisches, gesellschaftliches, „diesseitiges“)
2. Form (In welcher Weise wird das Hören präpariert: meist eine polymediale Konstruktion)
3. Geschichtlich (Differenz zur Tradition, Entlarvung des Konzeptualismus der Tradition)

Diese Ebenen können zusammenfallen, 1+3 etwa, oder auch alle drei.

Alle Möglichkeiten:
1+3
1+2
2+3
1+2+3

Dazu:
1. Etwas Konzeptualisieren. Mass extinction: Die Inspiration für das Video, bei dem ich im Berliner Winter zähneklappernd auf dem Dach stehe, kam von der Stuttgarter Inszenierung von Lachenmanns Mädchen, wo der Chor streng nach vorliegenden Noten in schwierigen Rhythmen mit den Zähnen künstlich klapperte, eine „Frier-Arie“ – unglaublich idiotisch, im gut beheizten Opernhaus. Zähneklappern finde ich aber einen guten Klang, nur wenn dann wollte ich es echt. Lachenmanns Zittern auf der Bühne im Mädchen, das wollte ich konzeptualisieren, also fokussiert und realer machen, also habe ich es nicht auskomponiert und als-ob dargestellt, sondern mich wirklich in die Kälte begeben und tatsächliches Zähneklappern zur Textur geschichtet.

So wie der Minusbolero: das ganz reale Theater einer beleidigten Streichergruppe war, die fast die ganze Zeit untätig dasitzt, wo sie normalerweise spielt.

2. Etwas Konzeptualisieren. Voices and Piano: Ein Verfahren, das auch schon vor Ablinger immer wieder verwendet wurde, aber Ablinger hat es konzeptualisiert, also in etlichen Varianten realisiert, sodass die dahinterliegende Idee hervortritt.
Das Viele ganz reduzieren und vom Reduzierten dann ganz viel.

Konzeptmusik stellt den Musikbegriff in Frage, wie einst die Atonalität.

2 Kommentare

  1. Was ist bitte der Unterschied zwischen polymedialer und multimedialer Konstruktion?

  2. Kreidler sagt:

    Ist mehr oder weniger synonym. Wobei es vielleicht doch einen Unterschied macht, dass der Ausdruck „Multimedia“ über die Kunst hinaus oft gebraucht wird.