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Kategorie Technologik

Paganini und Bach, gespielt vom YouTube- und YouPorn-Ensemble

Nachtrag zur konkatenativen Synthese:

Cory Arcangel, der zwar gut ist, aber doch etwas unverhältnismäßig gehyped wird, lässt das YouTube-E-Gitarren-Ensemble die 5. Caprice von Niccolò Paganini spielen. Genauer gesagt: von lauter YouTube-Videos, auf denen Gitarrespielen erklärt wird.

[Ein deutliches Surplus hat da doch seine Version von Schönbergs Klavierstücken Op.11, von YouTube-Katzen gespielt.]

Und es war nur eine Frage der Zeit und soll der Vollständigkeit halber nicht fehlen: Hier spielt das YouPorn-Ensemble die Badinerie aus Johann Sebastian Bachs Orchestersuite Nr. 2 h-moll (das untere der beiden Videos) (ich hätte ja wenn schon die Matthäuspassion genommen). Ganz und gar nicht jugendfrei. Bach gehört zensiert.

Interaktiver Mal-Roboter

Benjamin Grosser hat einen Mal-Roboter gebaut. Der Schöpfer dazu:

This machine uses artificial intelligence to paint its own body of work and to make its own decisions. While doing so, it listens to its environment and considers what it hears as input into the painting process. In the absence of someone or something else making sound in its presence, the machine, like many artists, listens to itself.

The system is built from a complex mix of hardware and software components, all networked together and managed from a central control system. This central software utilizes a genetic algorithm (GA) as its decision engine, making choices about what it paints and how it paints it. Audio captured by its shotgun microphone is subject to real-time fast fourier analysis, providing the system with useful data about what it hears. The resulting painting gestures are transformed into codes that can be sent to the cartesian robot that manipulates a paint brush in three dimensions. These codes break down each gesture into a series of primitive moves, describing everything from how much pressure to use on a brush stroke to how to put more paint on the brush.

Tatsächlich würde ich denken, dass ein Gerät, das alle Zwischenformen, von klaren Befehlen des Meschen-Masterminds bis zur selbstständigen Arbeit beherrscht, ein normales Werkzeug heutiger Maler sein könnte. In der Art entwickle ich COIT immer weiter.

(via Triangulation)

Klavier mit Code spielen

Früher hatte ich hier schon mal das faszinierende Video, in dem Karlheinz Essl ein echtes Klavier spielt – aber am MIDI-Mischpult.
Die nerdigste Form kommt jetzt: Live Code schreiben, welcher ein motorisiertes Klavier ansteuert.

Bemerkenswert daran ist auch, dass es wohl am besten als Video funktioniert, oder man macht im Konzertsaal ein Screening des Bildschirms.
Bleibt natürlich trotzdem etwas mysteriös, denn wer weiß schon was das Code-Zeugs bedeutet. Also, mehr als Konzept genießen denn als traditionelle Musik-Performance. Warum nicht.

(via rukano)

Klaviermusik von Beethoven, taktweise komprimiert

Habe gestern rumexperimentiert:

Von einem Klavierstück Ludwig van Beethovens wird jeder Takt zu einem (1) Akkord zusammengefasst, der sämtliche Töne dieses Takts enthält. Die Akkorde werden schnell hintereinander gespielt (oder bei langsamen Sätzen langsamer).

Hier der dritte Satz der Klaviersonate C-Dur Op.53 „Waldsteinsonate“, taktweise komprimiert. Es spielt Konrad Zuse:

Und hier noch ein Klavierstück von Beethoven, ein sehr bekanntes, ihr dürft raten:

Der/die LiebhaberIn des Beethoven-Schredderns kann sich hier noch den dritten Satz der Appassionata anhören, und die ganz unersättlichen mögen sich bei mir melden, hab noch die Mondscheinsonate, die kleine und die große Pathétique. Verdankt sich natürlich der Tatsache, dass man die Sonaten als Midi-Files im Netz findet.

Update: Auf Nachfrage hier noch die Mondscheinsonate und die Sonate Op.10,1.

Ich sehe erst jetzt beim Blogeintrag-Schreiben, dass das akustisch fast dieselbe Idee ist wie gestern auf Kulturtechno der Pixelhimmel.

Früher auf Kulturtechno: Beethovens “Pathétique” nach Lautstärke sortiert

Google Earth Fundstücke bzw. Suchstücke

Eine der größten ästhetischen Sensationen der letzten 10 Jahre kam nicht von der Kunst, sondern von der Technik: Google Earth. Tatsächlich konnte die Menschheit bei dem Komplettanblick unserer Erde glatt noch mal ein Gefühl haben wie zuletzt 1861:

Heute können wir für einen lächerlich geringen Betrag nicht nur mit jedem berühmten Ort der Welt vertraut werden, sondern auch mit fast jedem bekannten Menschen Europas. Die Allgegenwart des Fotografen ist etwas Großartiges. Wir alle haben die Alpen gesehen und kennen Chamonix und das Mer de Glace in- und auswendig, auch wenn wir uns nie den Schrecken des Ärmelkanals ausgesetzt haben … Wir haben die Anden überquert, den Teneriffa-Vulkan bestiegen, japanischen Boden betreten, die Niagarafälle und die Thousand Islands »absolviert«, uns am Kampf mit unseres-gleichen ergötzt (vor Schaufenstern), dem Rat der Mächtigen beigewohnt, Könige, Kaiser und Königinnen, Primadonnen, Lieblinge des Balletts und »beliebte Mimen« kennengelernt. Wir haben Gespenster gesehen, ohne zu erschauern; wir sind vor Fürstlichkeiten gestanden, ohne den Hut zu ziehen. Kurzum – wir haben dank einer Drei-Zoll-Linse jeden Pomp und jede Eitelkeit dieser verrückten, aber schönen Welt gesehen.

(Kolumnist von Once a Week, London; 1.6.1861, zitiert nach Susan Sontag: Über Fotografie)

Die Sammlung Where in the World? bringt besonders bizarre, kuriose, umwerfende Aufnahmen zusammen und lässt noch raten, wo in der Welt diese Aufnahme entstanden sein könnte. Das oben ist beackertes Land im US-Bundesstaat Washington, das unten sind Dünen im Lencois Maranhenses Nationalpark, Brasilien.

Daran tritt ein wesentlicher Aspekt von Fotografie deutlich hervor: Man muss wissen, dass das ein Foto ist. Als surreales Gemälde könnte es kaum Geltung bekommen.

(via the Atlantic)

Musik mit Live-Elektronik, 1845

…zumindest elektrisch synchronisierte.

Ein im Folgejahr aufgeführtes Monsterkonzert wurde von Berlioz und seinen Assistenten nur mittels eines eigens hergestellten „fünfteiligen elektrischen Metronoms“ bewältigt, „[das] durch den Druck eines Fingers meiner linken Hand, während ich mit der Rechten den Taktstock frei bewegte, […] den Takt nach fünf verschiedenen und sehr weit voneinander entfernten Punkten des weiten Raums [leitete.] Fünf Unterdirigenten empfingen mein Tempo durch die elektrischen Drähte und teilten es alsbald den Gruppen mit, deren Leitung in ihren Händen lag.

Aus: Katrin Bicher, Res Severa Verum Gaudium? Kleiner kulturgeschichtlicher Exkurs zum Konzertverhalten. In: relax. Programmheft zu den Rainy Days 2008, herausgegeben von Bernhard Günther.

Früher auf Kulturtechno: Goethe über Elektronische Musik

Musik, mit dem Gesicht gespielt

Mit FaceOSC kommt jetzt eine Software, mit der dank Kinect das Gesicht gescannt wird und diese Daten sich für etwaige Klangsteuerung abgreifen lassen. Trotz dem Scan-Netz hab ich mir doch gleich gedacht, dass das im oberen Video Kostia ist!

(via engadget germany und create digital music)

Ich denke ein geeigneter Anwender dieser Technologie wäre Jaap Blonk.

Früher auf Kulturtechno: Elektronisches Muskelballett

Gitarrensaiten mit erkennbaren Schwingungsformen

Ein sehr faszinierendes Video, passend zu den diese Woche bereits geposteten Videos von hängenden Becken in slow-motion. Allerdings kommt der Effekt durch rolling shutter-Technik zustande und ist darum nicht unbedingt ein physikalisch korrektes Bild der Saitenschwingungen.

I just happened upon this trick when testing what it was like filming from inside my guitar. *Note this effect is due to the rolling shutter, which is non-representative of how strings actually vibrate.

Tips:
• You must have the strings brightly backlit to get the camera to capture at such a high frame rate (pure conjecture). You can see how the effect fades when the buildings come into view.
• Use a pencil
*This was used with the front facing camera, try the back camera, it may capture better!

There is a heated discussion with *real science* over at reddit
http://www.reddit.com/r/reddit.com/comments/in2rc/guitar_string_oscillations_…

(via kottke)

Instrumente in Slow Motion – heute: das Becken

Auf YouTube finden sich einige faszinierende Slow-Motion-Aufnahmen von Becken, die weicher sind als man denkt.

(via publique)

Früher auf Kulturtechno: Schwingungsstadien von Kontrabasssaiten

Tageslink: Zwei Artikel über Kinect