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Charts Music @WDR3

Zu Beginn der Sendung „Digitale Paradiese. Elektronische Musik in Computerspiel und Internet“ von Patrick Hahn auf WDR3, heute, 23.05h wird Charts Music besprochen:

WDR3, 23.05h

Livestream:

http://www.wdr.de/wdrlive/radio.phtml?channel=wdr3

extended piano

Von Sebastian Berweck, einem der besten Pianisten der Neuen Musik ist nun die CD „Extended Piano“ erschienen, darauf:

Thomas Wenk: Taurus CT-600
Benjamin Lang: ABDucensparese
Michael Maierhof: splitting 28.1
James Saunders: untitled
Johannes Kreidler: Klavierstück 5

Soundexpanse schreibt über das Promokonzert beim Huddersfield Contemporary Music Festival:

Und hier Berweck in Aktion, angefangen mit Thomas Wenks „Taurus CT-600“ (das übrigens ich 2002 uraufgeführt habe!):

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Die Ursache liegt in der Zukunft

Letztes Jahr wurde ich um einen Beitrag für die Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Elektronischen Studios des Mozarteum Salzburg gebeten. Es sollte ein Statement sein zur Frage: „Der Komponist ist tot. Es lebe der Komponist !?“ Zur Verortung der zeitgenössischen Komposition an der Grenze physikalischer Manifestationen durch Musiker, Instrumente und architektonische Räume zwischen Hoch-, Sub- und Netzkultur, Akademie und freier Szene.

Hier ist der Text und ab jetzt auch in der Essaysammlung auf meiner Website, die ich auch sonst mal wieder auf Vordermann gebracht habe.

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Die Ursache liegt in der Zukunft

Wer sich die letzten zehn Jahre intensiv mit digitaler Technik befasst hat, kann mit relativer Sicherheit Prognosen abgeben. Sicher, weil bereits eingeschlagene Tendenzen hauptsächlich nur von mangelnder Hardwareleistung und alten Institutionen gebremst sind; die Hardware wird aber ständig weiterentwickelt, die Leistungen der Institutionen dadurch dann ersetzt.

Für die Musik ist abzusehen, dass Sensorik die klassischen Instrumente ablösen kann. Dann gibt es statt für Klavier, Geige und Oboe Studiengänge für Tast-, Streich- und Blasmodule. Ein Komponist wird „instrumentieren“, indem er bestimmte Klangparameter bestimmten Körperbewegungen zuweist. Lautsprecher wiederum werden so gut sein, dass ihr Klang edler ist als der einer Stradivari. Physisches Musizieren bleibt aber faszinierend, live oder auf Video.

Auf Softwareseite wird die künstliche Intelligenz uns noch verblüffen – man denke an den Sieg des Schachcomputers –: Es wird Programme geben, mit denen sich Partituren vieler Stile der Neuen Musik per Klick erstellen lassen. Neben dem Aspekt der dann möglichen riesigen Quantitäten wird Mash-Up das zentrale kompositorische Verfahren sein, das Quermixen der Objekte.

Wenn die letzte Generation der Haptiker ausgestorben ist, wird man Bücher, Filme und Musik (von der Live-Aufführung abgesehen) fast nur noch auf digitalen Geräten konsumieren, und all das wird umsonst sein: weil es verlustfrei in Sekunden vervielfältigbar ist; Verlage und Labels der heutigen Form wird es nicht mehr geben. Künstler stellen ihre Werke ins Netz und erreichen damit mehr Publikum als live und auf physischen Medien. Rundfunkstationen bekommen die unabhängige Konkurrenz der Blogs und Netzwerke. Souveräner von institutionellen Vorgaben lässt sich Kunst viel mehr am Maßstab der lebensweltlichen Relevanz machen und verbreiten (Problem ist die Finanzierung, aber das hat die Neue Musik ohnehin).

Obwohl oder gerade weil diese Entwicklungen noch in den Kinderschuhen stecken, kann für die Gegenwart daraus nur der Imperativ gefolgert werden, sich dem unbedingt zuzuwenden. All das ist ja nur eine Frage der Zeit, aber das ist Musik immer.

Juli 2009

Kreidler @HR2 Kultur

Heute abend um 22h auf HR2 Kultur:

Introducing: Johannes Kreidler
Poträtsendung von Michael Rebhahn

kann natürlich auch als Livestream im Netz angehört werden:

hr2-kultur.de

Das Programm kündet an:

Cluster – Introducing:
Johannes Kreidler

Eine Sendung von Michael Rebhahn
Eine Kunst, die sich in Selbstgenügsamkeit und Weltflucht wohl fühlt, ist Johannes Kreidler suspekt. Der 1980 geborene Komponist und Aktionskünstler nimmt in seinen Arbeiten mit Aplomb Bezug auf Gegenwärtiges. Er vertont den freien Fall der Aktienkurse im Zuge der Finanzkrise, lässt Musiker auf Autobahnraststätten konzertieren oder heuert Komponisten aus Billiglohnländern an, um Plagiate seiner eigenen Musik „kostenminimiert“ produzieren zu lassen. Daneben geht es in Kreidlers Kompositionen immer wieder um eine „Musik mit Musik“ – gemeint ist das Bearbeiten, Neukontextualisieren und Überschreiben bestehender Soundfiles, die mit live Gespieltem kombiniert werden. Als Material verwendet er in erster Linie Mainstream-Pop, das anonyme Mediengeräusch des Alltags. In seinen Kompositionen und Aktionen stellt Johannes Kreidler die Frage nach Enteignung und Zweckentfremdung, nach Authentizität und Nachahmung im Medienzeitalter. In der Sendung „Introducing …“ von hr2-kultur stellt Michael Rebhahn den streitbaren Künstler vor.

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Kreidler @zwanzig zehn

Ich wünsche euch ein neues Jahr!

Pflichtveranstaltungen für alle Kulturtechnoleser 2010 so far:

5.1.2010
Introducing: Johannes Kreidler
Poträtsendung von Michael Rebhahn / hr2-kultur und hr2-kultur.de, 22h

Ostern 2010
Music for a solo European
Kammerensemble Neue Musik Berlin / Radialsystem V „Neue Musik und Wellness“

26.6.2010
In hyper intervals
What’s next Festival, Brüssel / Nadar Ensemble, Daan Janssens Ltg.

Juli 2010
In hyper intervals
Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik / Nadar Ensemble, Daan Janssens Ltg.

18./24./26.9.2010
Feeds. Hören TV
Musiktheater. / Musiktheater im Revier (MiR) Gelsenkirchen und als Web-TV-Show.

Oktober 2010
Arbeitsmarktplatz Esslingen – Musik für alle, Vermittlung vermittelt. Tragödie des Hörens, erste Roboterdemonstration.
Happening im Rahmen von „Zukunftsmusik“ / Vor dem Jobcenter Esslingen mit Musikschülern aus Esslingen

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Tageslink: Zmoelnig on Loadbang

Iohannes M Zmoelnig bespricht mein Buch Loadbang. Programming Electronic Music with Pure Data.

http://cec.concordia.ca/econtact/11_3/book_zmoelnig_loadbang.html

Der kleine Kritikpunkt erscheint noch etwas zu verallgemeinernd. Außer dem einen genannten Beispiel (floating points) ist, soweit mir alle Feedbacks berichten, nichts gefunden worden. Wie dem auch sei, ab der nächsten Auflage und online sowieso wird das korrigiert. Danke, Iohannes für die sehr positive Besprechung!

Mein Weihnachtsoratorium

.. ab 2’43“

Man könnte meinen, die hier hätten’s bei mir abgekuckt:

Eine britische Firma, die eine Schnarchbremse herstellt, bat Schnarcher, Aufnahmen davon einzusenden, wie sie schnarchen. Aus den Soundschnipseln wurde für einen Werbespot ein Lied zusammengeschnitten. Ein geschnarchtes Weihnachtslied:

(via Glaserei)

Weg! Aber Kulturtechno bleibt

Ein arbeitsreiches Jahr geht zu Ende. Ich bin jetzt bis Anfang Januar im wohlverdienten Urlaub (der erste seit
vier Jahren). Kein Internet, keine Emails. Und keine Berliner Kälte; an Silvester werde ich im Meer planschen.

Per Zeitschaltuhr gibt’s hier aber weiter täglich Beiträge. Rutscht gut derweil.

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Die Feeds-Bühne

Mein nächstjähriges Musiktheater „Feeds. Hören TV“ nimmt Gestalt an. Die Bühnenbildnerin Justyna Jaszczuk hat ein hervorragendes Fernsehstudio entworfen.

Noch lachen alle

über musizierenden Roboter-Trash. Aber der Tag wird kommen…

(via Synthgear)

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