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Kategorie Zitat / Zutat

Beuys-Sätze (1)

„Letzte Warnung an die Deutsche Bank: Beim nächstenmal werden Namen und Begriffe genannt. Joseph Beuys.“

Zitat des Tages

„Man erkennt einen guten Maler daran, dass er seine Bilder nach telephonischen Angaben beim Tischler bestellt.“ (Alexander Partens, Dada-Almanach)

Zitat des Tages

Ich bin so jung, und die Welt ist so alt.“

sagte Georg Büchner im Jahr 1832 nach Christi Geburt und 19 nach Büchners Geburt.

(via Perlentaucher)

Zitate

„Das Halbe ist mehr als das Ganze“ (Hesiod)

„Die Nacktheit ist das Kleid der Schönheit“ (Schopenhauer, Über Schriftstellerei und Stil)

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Goethe, der Filesharer (8)

So, das ist das letzte Goethe-Zitat in der Reihe, hab den Eckermann nämlich durch. Und da steht noch auf der viertletzten Seite:

„Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Innern verdanken wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Menschen nicht und tappen mit ihren Träumen von Originalität ein halbes Leben im Dunkeln. Ich habe Künstler gekannt, die sich rühmten, keinem Meister gefolgt zu sein, vielmehr alles ihrem eigenen Genie zu danken zu haben. Die Narren! Als ob das überall anginge! Und als ob sich die Welt ihnen nicht bei jedem Schritt aufdränge und aus ihnen, trotz ihrer eigenen Dummheit, etwas machte! Ja, ich behaupte, wenn ein solcher Künstler nur an den Wänden dieses Zimmers vorüberginge und auf die Handzeichnungen einiger großer Meister, womit ich sie behängt habe, nur flüchtige Blicke würfe, er müßte, wenn er überhaupt einiges Genie hätte, als ein anderer und Höherer von hier gehen.“

Goethe, der Filesharer (7)

Zu Eckermann, wie immer:

Eine einzige Entdeckung kann einen Mann berühmt machen und sein bürgerliches Glück begründen. Deshalb herrscht auch in den Wissenschaften diese große Strenge und dieses Festhalten und diese Eifersucht auf das Aperçu eines anderen. Im Reich der Ästhetik dagegen ist alles weit läßlicher; die Gedanken sind mehr oder weniger ein angeborenes Eigentum aller Menschen, wobei alles auf die Behandlung und Ausführung ankommt und billigerweise wenig Neid stattfindet. Ein einziger Gedanke kann das Fundament zu hundert Epigrammen hergeben, und es fragt sich bloß, welcher Poet denn nun diesen Gedanken auf die wirksamste und schönste Weise zu versinnlichen gewußt habe.“

http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/biografien/eckermann/3-1823/18231230.htm

Nun sagen die einfältigen Menschen, Herr von Reutern habe in der Kunst niemanden etwas zu verdanken, sondern habe alles von sich selber. Als ob der Mensch etwas anderes aus sich selber hätte als die Dummheit und das Ungeschick! Wenn dieser Künstler auch keinen namhaften Meister gehabt, so hat er doch mit trefflichen Meistern verkehrt und hat ihnen und großen Vorgängern und der überall gegenwärtigen Natur das Seinige abgelernt. Die Natur hat ihm ein treffliches Talent gegeben, und Kunst und Natur haben ihn ausgebildet. Er ist vortrefflich und in manchen Dingen einzig, aber man kann nicht sagen, daß er alles von sich selber habe. Von einem durchaus verrückten und fehlerhaften Künstler ließe sich jedenfalls sagen, er habe alles von sich selber, allein von einem trefflichen nicht.“

http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/biografie/eckermann/1831/18310401.htm

Der alte Sauerteig

Ich habe schon mal von der großen Bibliothek geschrieben, dem „alten Sauerteig“ (Faust), den man sein Leben lang nicht ganz verdaut bekommt: Das Wissen, das die Menschheit angehäuft hat. Entscheidend ist der Haufen – das Wissen ist nicht mehr verstreut, sondern gesammelt, katalogisiert, verfügbar. Daher wird die Selektion als konstitutives Prinzip immer vorherrschender.

So kam ich, abgesehen von den postmodernen Einflüssen aus Holland, zum Sampeln: Ich programmierte mühsam Schallwellen am Computer, bis ich gewahr wurde, dass auf meinem Rechner ja schon über 100 Gb Schallwellen gespeichert sind. Warum nicht daraus filtern?

Dazu ein Zitat von Mark Twain:

Ist es nicht idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann?

Vor nicht so langem bat mich eine Regisseurin um 20 Sekunden tragische Musik. Ich habe es abgelehnt – es gibt schon Tausende tragische Musiken, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, sie soll einfach daraus etwas auswählen.

Goethe, der Filesharer (5)

Kulturtechno deckt auf: Goethe hat Eckermann ja dermaßen vollgesülzt mit seinen Filesharing-Fantasien..

“Und was ist denn überhaupt Gutes an uns, wenn es nicht die Kraft und Neigung ist, die Mittel der äußeren Welt an uns heranzuziehen und unseren höheren Zwecken dienstbar zu machen.”

Goethe, der Filesharer (4)

Hufi hat es im Glinka-Post schon als Kommentar gebracht, aber es gehört direkt in die Reihe der Raubkopierer-Goethe – Posts:

Aus den Gesprächen mit Eckermann:

Ich verdanke meine Werke keineswegs meiner eigenen Weisheit allein, sondern Tausenden von Dingen und Personen außer mir, die mir dazu das Material boten. Es kamen Narren und Weise, helle Köpfe und bornirte, Kindheit und Jugend wie das reife Alter: alle sagten mir, wie es ihnen zu Sinne sei, was sie dachten, wie sie lebten und wirkten und welche Erfahrungen sie sich gesammelt, und ich hatte weiter nichts zu thun, als zuzugreifen und das zu ernten, was andere für mich gesäet hatten.

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