Skip to content

Insektensounddatenbank

Die Soundfilisierung der Welt geht voran. Hier eine Website mit haufenweise Aufnahmen von Insekten.

The sounds of crickets courting and flies flying familiar to many of us, but have you heard a rice weevil larva eating inside a wheat kernel, a termite cutting a piece of wood, or a grub chewing on a root? Modern insect detection and control technology makes use of these subtle signals, sampled below.

http://www.ars.usda.gov/sp2UserFiles/person/3559/soundlibrary.html

Mit der Zunge hören

In den USA entwickeln sie ein Gerät, mit dem man (bspw. Hörgeschädigte) mit der Zunge Schallwellen aufnehmen kann.

In the future, those with substantial hearing loss may no longer need a doctor to surgically implant a cochlear device into their ear to restore their sense of sound.

If researchers at Colorado State University are successful, they may just pop a retainer into their mouths. The team of engineers and neuroscientists are developing a hearing device that bypasses the ear altogether and puts words in the mouth.

Ich bin schon gespannt auf den ersten Zungenkuss mit dem Ding. Unser Lied.

(via BoingBoing)

Orgelstück mit Barcode-Sonifikationen

Ist ja eher Schmu im Vergleich zu meinen Scanner Studies / Scanner Studies 2

(Danke für den Tipp, Stefan!)

Neue Musik durch neue Medien?

Peter Lell hat seine Bachelorarbeit über die Digitalisierungsdebatte geschrieben, die seit einigen Jahren in der Neuen Musik geführt wird.

„Welch ein Text! Welch ein Knall! […]“ urteilt der Komponist Claus-Steffen Mahnkopf und fährt fort: „Hier prallen aufeinander Weltanschauungen, Lebenserfahrungen, Generationen, Materialvorstellungen, Werkbegriffe, Kunstdefinitionen. Artikuliert werden aber auch Missverständnisse und Fehlurteile […]. Diese Kontroverse um Musik, Computer und Internet möge die müde und dekadente Neue – Musik – Welt (so sie müde und dekadent ist) beleben.“ Auch Patrick Frank, ebenfalls Komponist, beginnt seinen Aufsatz mit Lobeshymnen: „Danke! Möchte man den Autoren zurufen. Endlich ein Diskurs, der offenkundig Emotionen hoch kochen lässt. Im ruhigen Fahrwasser der domestizierten Neuen Musik, deren Domestikation am Deutlichsten in der weitgehenden Absenz von Kontroversen sichtbar wird, ist dieser Diskurs belebend.“
Diese Reaktionen auf den Aufsatz „Digital Naives oder Digital Natives?“ des Komponisten Johannes Kreidler können die Motivation, welche zu diesem Thema als Bachelorarbeit geführt hat, treffend beschreiben. Der Aufsatz Kreidlers ist Teil des Diskurses über die Frage, wie sich das heutige Komponieren durch die Einführung der neuen Medien verändert. In den letzten fünf Jahren gab es wenige Diskussionen über zeitgenössische Musik, welche einen ähnlichen Eindruck hinterlassen haben.

https://peterlell.files.wordpress.com/2015/02/neue-musik-durch-neue-medien_peterlell.pdf

Am Ende der Arbeit steht ein Interview mit Claus-Steffen Mahnkopf, das leider vor Unverschämtheiten strotzt. Wenigstens zwei Behauptungen, die mich betreffen, muss ich daher an dieser Stelle leidigerweise berichtigen:

Mahnkopf:

Im Unterschied zur Kontroverse, die nun vier Jahre alt ist, sind wir heute, was die Digitalisierung betrifft, wirklich einen Schritt weiter. Wir haben die NSA und wir haben Snowden und wir wissen eben, dass das Internet nicht die reine Freude ist, wie die Internetfanatiker es uns immer haben glauben lassen wollen.

Tja, auch in dem Buch von vor fünf Jahren hat jemand bereits die Überwachungstendenzen angesprochen und kritisiert. Nur war das freilich nicht Mahnkopf – sondern ich, und zwar gleich drei mal. (Musik, Ästhetik, Digitalisierung – eine Kontroverse, S. 35, 55 und 86)

Und bezugnehmend auf meinen Text „Institutionen komponieren“ sagt Mahnkopf:

Warum schreibt Herr Kreidler dann für Donaueschingen? Er ist angekommen in den großen Institutionen und lässt sich feiern.

Man kann in dem Text lesen, dass ich überhaupt nicht pauschal gegen Institutionen bin, sondern konkrete Punkte problematisiere und am Ende klar sage, dass die meisten Institutionen der Neuen Musik unverzichtbar sind. Außerdem: Feiern lassen tu ich mich gar nicht, wie soll man sich das vorstellen? (Jedenfalls hatte ich ausgerechnet in Donaueschingen vor drei Jahren eine Aktion durchgeführt, aus der nachher das Gegenteil von Feiern resultiert ist. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal…)

Can Music (Still) Be Critical?

Thom Andrewes hat einen Essay über die Frage geschrieben, ob Musik heute noch kritisch sein kann.

In the second part of the essay, I suggest an alternative approach, using work by Corey Dargel, Lars von Trier/Björk, and Johannes Kreidler, to construct a model which proposes the use of political music’s own immanent contradictions against itself, in a way that inoculates against some of the potential limitations of musical critique. I relate this model to a new theory of aesthetics proposed by Harry Lehmann, in connection to the current possibilities of a new ‘Gehalt-oriented aesthetic’, as a clear escape route from postmodernism and its threatened neutralisation of critique. I conclude with a few further critical thoughts on the limits of this new critical model.

https://thebitingpoint.wordpress.com/2015/02/03/can-music-still-be-critical/

Digitalisierung, gehaltsästhetische Wende, Konzeptmusik, Diesseitigkeit – Lehmanns von den MusikTexten verhinderter Text

Der Text von Harry Lehmann, den die MusikTexte verweigerte abzudrucken, erscheint nun dieser Tage im Bad Blog of Music, in vier Teilen:

http://blogs.nmz.de/badblog/2015/01/29/eulen-wahrscheinlichkeitsrechnung-und-nazivergleiche-teil-1-gastbeitrag-von-harry-lehmann/

Dazu druckt die Februar-Ausgabe der Neuen Musikzeitung eine kürzere Zusammenfassung der Debatte. (hier online)

Seit etwa sieben Jahren gibt es in der Neuen Musik eine Diskussion, an welcher alle einschlägigen deutschsprachigen Musikjournale beteiligt sind und in deren Verlauf sich bislang an die 30 Autoren zu Wort gemeldet haben. Ausgelöst wurde sie durch ein Gedankenexperiment über die möglichen Folgen der Digitalisierung in der Neuen Musik, das ich auf der Frühjahrstagung in Darmstadt 2008 angestellt hatte, welches zwei Jahre später zu dem von Claus-Steffen Mahnkopf initiierten Band „Musik, Ästhetik, Digitalisierung – Eine Kontroverse“ führte.
[…]
Um einen atmosphärischen Eindruck zu vermitteln, wie man in dieser ersten Phase der Debatte auf das Reizwort ‚Digitalisierung‘ reagierte, sei daran erinnert, dass Max Nyffeler in seiner nmz-Kolumne „www.beckmesser.de“ mit der Faschismuskeule vor den „Neofuturisten“ warnte, und zwar mit dem Hinweis, dass die Futuristen von einst als Mussolini-Verehrer endeten; dass Reinhard Oehlschlägel von den „Musik-Texten“ die Aufregung um die Digitalisierung für übertrieben hielt, weil wir uns überhaupt nicht in einem Zeitalter der digitalen „Revolution“ befänden, sondern höchstens von einer digitalen „Evolution“ die Rede sein könne; und Volker Straebel meinte gar, die digitale Revolution wäre schon zu Ende, weil es Stimmen in der elektroakustischen Musik gibt, die von „postdigitaler Musik“ sprechen.

A Job at McDonald’s Now Includes Singing and Dancing on Demand

The Nation schreibt über neue Anforderungen für (extrem schlecht bezahlte) McDonald’s-Mitarbeiter.

But McDonald’s is now asking its employees to do even more. They have to come up with cutesy tasks for their customers. And if the ad itself is any indication, they can’t just deadpan a request that a family hug. If someone dances, they have to dance too.

McDonald’s-Gesang, McDonald’s-Tanz, McDonald’s-Performance: So werden die Kunstkategorien und das ästhetische „Material“ im 21. Jahrhundert – mal wieder – umdefiniert.

Anton Wassiljews »Gehörbildung«

Diverse Sonifikationen von Anton Wassiljew. FSK 18.

Das Klavier der Zukunft

… so wird jedenfalls die Kreation des ungarischen Pianisten Gergely Bogányi angekündigt.

Nearly all 18,000 components were rethought. The two wide, curved legs double as sound deflectors. Thanks to an intricate mechanism, the strings apply minimal pressure on the sound board, made of over 20 carbon composite layers. The cast-iron frame boasts an all-new design. […]

Karoly Reisinger, CEO of the New York piano repair shop Klavierhaus, was „mesmerized“ at a sound he said brought lyrical qualities back to the piano after a century of power-focused development.

Das futuristische Äußere lässt einen eigentlich eher skeptisch werden – ist das jetzt auch dem noch viel besseren Klang geschuldet..? Interessant finde ich aber die Frage, ob nicht die jetzt verwendeten Instrumente, die größtenteils technologisch Ende des 19. Jahrhunderts abgeschlossen waren, doch noch Optimierungspotenzial haben. Das Kontraforte bspw., eine Weiterentwicklung des Fagotts, gilt seit einigen Jahren als ernsthafte Alternative.

(via Neatorama)

Die älteste Musik des Universums

Die ZEIT berichtet von Untersuchungen an dem ältesten bislang bekannten Sonnensystem, und zwar, da wurde ich hellhörig, mit Klangmessungen:

Um das rund 117 Lichtjahre entfernte System in der Milchstraße zu verstehen, haben die Wissenschaftler die natürlichen Resonanzen aus dem Inneren seines Zentralsterns aufgezeichnet. „Sie klingen in etwa wie Wasser in einem Topf, das fast kocht“, erklärt Saskia Hekker, Sternforscherin vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen.

Wäre ein Eintrag im Musikgeschichtsbuch wert.

Siehe auch: The Sounds of Space

Früher auf Kulturtechno: Die ersten Komponisten: Schwaben