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12 000 Milliarden Milliarden Melodien (1636)

Umberto Eco schreibt in Die unendliche Liste (S. 366/67) von dem französischen Mathematiker und Musiktheoretiker Marin Mersenne:

Die gleiche kombinatorische Leidenschaft hatte Marin Mersenne (Harmonie universelle, 1636) dahin gebracht, nicht nur die aussprechbaren Worte auf Französisch, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Chinesisch und jeder anderen möglichen Sprache in Betracht zu ziehen, sondern auch die möglichen musikalischen Sequenzen. Mersenne weist nach, daß zur Aufzeichnung sämtlicher generierbarer Gesänge mehr Ries Papier benötigt würden als man braucht, um den Abstand zwischen der Erde und dem Himmel zu überwinden, und auch wenn ein Blatt 720 Gesänge von je 22 Noten fassen könnte und wenn jedes Ries so stark zusammengepreßt würde, daß es nur noch 2,5 Zentimeter hoch ist. Die mit 22 Noten generierbaren Gesänge sind mehr als 12 000 Milliarden Milliarden; teilt man diese Zahl durch 362 880, die auf einem Ries Platz finden, würde man immer noch auf eine sechzehnstellige Zahl kommen, während die Anzahl Zentimeter, die zwischen der Erde und dem Himmel liegen, nur eine vierzehnstellige Zahl ist. Und wenn man all diese Gesänge aufschreiben wollte, tausend amTag, würde man dafür fast 23 Millionen Jahre brauchen.

Früher auf Kulturtechno:
Tango mit sämtlichen möglichen Permutationen einer Melodie
Sind irgendwann alle Melodien komponiert?
Zwei Klavierstücke

How a trumpet works, gif’d

Godard in Fragments

Woran mich Barack Obamas Mund immer schon erinnerte

…, ich kam nur nicht drauf.

The Truth about Popular Music

Jetzt wo die Heroen alle (leider) wegsterben, wird das alles immer wahrer. Fehlt aber der Hinweis auf die wirklich radikale Alternative – die Neue Musik.

(via Malte auf FB)

Carillon Arpeggien

Ich könnte auf Kirchenglocken (im öffentlichen Raum) verzichten, und Turmglockenspiele, naja, aber mit einer schönen Samplebank hat Stefan Hetzel ein schönes kurzes Carillonstück gemacht.

Diese Mini-Komposition ist buchstäblich ein „Abfallprodukt“ des kürzlich publizierten zweiten HarpsiLogs. Sie besteht aus einer Passage im Arpeggio-Stil, die mir an sich ganz gut gefiel, die ich aber nicht im eher ruhigen HarpsiLog 2 drinhaben wollte. Schließlich kam ich auf die Idee, sie für die fantastische Sample-Bibliothek des Glockenspiels im Belfried von Gent einzurichten und bei dieser Gelegenheit gleich mal eine (für mich) neue mikrotonale Skala auszuprobieren. Das Ergebnis gefiel mir ganz außerordentlich, also gibt es jetzt eine Komposition namens „For Carillon“ (= Für Glockenspiel) von mir.


https://stefanhetzel.wordpress.com/2016/05/04/for-carillon-eplayer-realisierung/

The History of Electronic Music in 476 Tracks

Wieder mal eine Geschichte der Elektronischen Musik – Ubu hat eine Liste gemacht.

Caio Barros was an undergrad studying composition when he began digitizing his professor’s sizable collection of electronic music CDs in 2009. To increase its chances of mass distribution, he converted the collection into a torrent file. But somehow, that torrent disappeared from cyberspace. Now, for the first time, ubuweb is hosting this massive collection of early electronic works in its entirety.

We would like to point out, however, that not many female composers are represented in these 476 tracks. The selection also excludes pretty much anything that happened outside the Western world.

http://ubu.com/sound/electronic.html

Siehe auch:
Hear Seven Hours of Women Making Electronic Music (1938- 2014)

 

Früher auf Kulturtechno:
Tafel: Geschichte der Elektronischen Musik
Die Geschichte der elektronischen Musik als Facebook-Timeline
Film über die Geschichte der Elektronischen Musik in Deutschland
120 Years of Electronic Music

Eisstapel

Passend zur Jahreszeit.

(via Grütze / KFM / BoingBoing)

Rosenstacheln als Tonabnehmer

(via kfm)

Hab in diminuendo by shame (2014, noch nicht aufgeführt) eine Geige als Saphir verwendet – was zu meiner eigenen Überraschung sogar funktioniert.

Text-to-Speech, 1846

On a summer day in 1846 at London’s grand Egyptian Hall, Joseph Faber unveiled one of the strangest inventions to come out of the 19th century’s technological boom. For one shilling a head, spectators were ushered into a dimly lit back room to see the Euphonia, a machine that boasted the ability to replicate human speech.

Dazu ein Longread: Automating the sound. Ars combinatoria and mystical automata

(via Neatorama)