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Ästhetik der großen Zahl 3 – Michael Werner

Die großen Zahlen, umgesetzt in sinnliche Erfahrungen sind ästhetisch interessant; von der Motivation und Aussage hat es aber auch etwas sportives und kompetitives. Sehr witzig bringt das „Extremkünstler“ Michael Werner auf den Punkt.

Das einfache und sehr einleuchtende Konzept:

Nicht schöpferisches Schaffen, sondern leistungsorientiertes Arbeiten entspricht unserem Gesellschaftszustand. Diese bittere Pille muss auch die zeitgenössische Kunst schlucken.
WERNER ist Gründer einer neuen Kunstrichtung, dem Superlativismus. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, berühmte Künstler, entsprechend dem Motto unserer Leistungsgesellschaft „höher, schneller, weiter“, zu übertreffen. Wir leben in einer Epoche, in der Rekorde im Pfahlsitzen und Dominosteinbauen breite Beachtung finden. Der heutige Künstler hat die Verpflichtung, das starke gesellschaftliche Verlangen nach Größtem und Längstem zu reflektieren.

Beispielsweise sein Werk „5 Urinals“:

Marcel DUCHAMP schuf 1917 sein berühmtes Werk „Brunnen“. Er stellte hierzu ein aus Sanitätsporzellan gefertigtes Urinoir provokant in Kunstmuseen aus. Sein Werk kann in der Galerie Schwarz in Mailand begutachtet werden.

Emiko KASAHARA mit „Double urinal“ (1994) und Robert GOBER mit „3 urinals“ (1988) übertrafen DUCHAMP. Inzwischen erklärte WERNER fünf Urinals zum Kunstwerk und setzt sich damit an die Spitze dieses Genres.

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