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Aus Tralien #7

Darmstadt, 5.8.2016
Darmstädter Konstanten. »Tagsüber wurden die Reihen gezählt, nachts wurde gefickt. Und ich habe kräftig mitgemischt.« gab Konrad Boehmer in einer Radiosendung über das Darmstadt der 60er Jahre zu Protokoll. Mitgemischt hat er auch anderweitig: Wann immer er bei einem*r Komponist*in zu Hause eingeladen war, nutzte er einen unbeobachteten Moment, um in der gerade auf dem Schreibtisch liegenden Partitur irgendwo vor einen Notenkopf ein # hinzuzufügen. Er wollte seine Hundelachen in fertig gedruckten Werken nachweisen können.

Wo Grenzen sind, ist Dialektik. Daher ist nichts so dialektisch wie die Liebe.

Fricke hat Hörspiel abgesegnet. Kündigt an, dass es Beschwerden geben wird wegen des Hitlergruss-Satzes. Der Passus lautet: »Jede Flugreise ist ein kleiner elfter September. Jede Fahrt auf einer deutschen Autobahn ist ein Hitlergruß.«
Man fliegt immer wo rein, jede Landung ist ein Einschlag.

Fricke fragt an, wenn ich in Brisbane bin, dort Feldaufnahmen zu sammeln für seine Reihe „Soundcards“, klingende Postkarten von Städten der ganzen Welt. Ich sage, jede Stadt klingt gleich. Autos Autos Autos. Der Badesalzsketch mit dem Rhythmusgerät, er trifft auf Städte voll zu.

Demütiger Größenwahn

Das Prinzip der Zahl. Vergiss niemals, zu zählen.

»Was ich weiß, interessiert mich nicht.« (Frisch)
Man muss sich nicht für sein Wissen interessieren, aber für sich selber sollte man sich schon interessieren. Das rätselhafteste Objekt ist schließlich das Subjekt.

Rebhahn gibt an der Bar eine legendäre Bestellung ab: 1 alkoholfreies Bier und 1 Schnaps.

Vorabend der Reise. Nach Australien gehen ist heute auch nur nicht den nächsten, sondern den zweitnächsten Supermarkt zu nehmen.

Nachts hellwach. Schon vor dem Flug Jetlag.

Links:
Fantasies of Downfall Uraufführung
Keeping the music evil @Darmstadt
Reverse-eating Pizza for Dan Tramte
Badesalz: das Rhythmusgerät