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Masterpiece Management

Das Projekt „Masterpiece Management“ von Tobias Schick und Katharina Vogt (Kulturtechno früher) wurde nun uraufgeführt – ein Musikstück ist angefertigt worden, begleitet von Ratschlägen diverser Experten. Die endgültige Version integriert den konzeptuellen Hintergrund.

Wer heutzutage Erfolg haben will, muss ausgezeichnete Qualität bieten. Da die Märkte für die meisten Produkte hierzulande gesättigt sind, ist der Wettbewerb härter geworden. Neue Produkte haben nur Chancen auf dem Markt, wenn sie zielgruppenorientiert und innovativ sind und sich von den Konkurrenzprodukten absetzen. Neue Produkte werden nicht von Einzelnen erfunden, sondern bei der Produktentwicklung arbeiten Expertenteams zusammen, denn nur so kann das kreative Potential genutzt werden, das sich aus der Teamarbeit von unterschiedlichen Persönlichkeiten mit verschiedenen individuellen Qualifikationen und Fähigkeiten ergibt. Die Existenz eines Qualitätssicherungssystems ist unabdingbar, denn nur so kann gewährleistet werden, dass Qualität- und Produktionsstandards eingehalten werden. Dies allein reicht jedoch nicht aus, um einen dauerhaften Unternehmenserfolg zu gewährleisten, denn die wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen ändern sich rasant. Es ist gefordert, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen und zukunftsträchtige Strategien zu entwickeln. Ein unabhängiges Consulting kann dabei unterstützend wirken, denn der Blick von außen ermöglicht es, neben den eigenen Stärken auch die Schwächen besser zu erkennen und diese zunehmend zu verbessern. Restrukturierungsmaßnahmen und Prozessoptimierung tragen dazu bei, die Produktivität der Arbeitsabläufe, die Produktqualität und die Marketingeffizienz zu steigern und sich somit einen Wettbewerbsvorteil nachhaltig zu sichern.

Auch in der neuen Musik ist der Markt mehr als gesättigt, da es viele Anbieter und wenig Nachfrage gibt[1]. Die große Anzahl von Komponisten und ihre vielen Stücke stehen in einem Missverhältnis zu einer vergleichsweise geringen Anzahl an Aufführungsmöglichkeiten, vor allem, da diese durch ständige Kürzungen im Kulturetat mehr und mehr schwinden. Insbesondere Neulinge auf dem Markt haben es schwer, da ihre Musik noch nicht über ein bekanntes Markenetikett verfügt, das für sich selbst spricht, sondern sie überhaupt erst wahrgenommen werden müssen. Dennoch hängen die meisten immer noch der Vorstellung eines romantischen Genius an, der auf die Inspiration der Musen wartet und vermeintlich aus sich selbst heraus schafft, anstatt auf Teamarbeit zu setzen und sich mit anderen zu vernetzen. Warum sollte man nicht auch bei der Kunstproduktion die Synergieeffekte nutzen, die sich aus dem gemeinschaftlichen Zusammenwirken mehrerer Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Sichtweisen ergeben?

Katharina Vogt und ich arbeiten als junges Startup-Künstlerduo gemeinsam an dem Projekt masterpiece management, das durch das Ensemble mam.manufaktur für aktuelle musik während der new talents biennale 2014 in Köln zur Aufführung gelangen wird. Aufgrund unserer Jugend und Unerfahrenheit setzen wir jedoch zusätzlich auch auf den Rat eines unabhängigen Consultings, sodass unser Stück noch besser und ein hoffentlich durchschlagender Erfolg wird. Wir sind daher sehr froh, ankündigen zu können, dass wir verschiedene ausgewiesene Experten aus den Bereichen Komposition, Musikkritik/Musikwissenschaft und Unternehmensberatung gewinnen konnten, die unser Stück beurteilen und Verbesserungsvorschläge machen werden (s. die einzelnen Rubriken). Der Qualitätszirkel sieht so aus: Wir schreiben ein Stück und legen dieses den Experten vor. Dann begutachten diese das Stück und geben ihre Einschätzungen und Ratschläge dazu ab. Im nächsten Schritt arbeiten wir die Vorschläge in das Stück ein, um so dieses zu optimieren. Am Schluss wird es mehrere Versionen des Stücks geben: die Originalversion und die verschiedenen Versionen, die aus den Anregungen der Experten heraus entstanden sind. Diese werden im Konzert nacheinander aufgeführt.

http://masterpiecemanagement2014.wordpress.com/

3 Kommentare

  1. Pflicht sagt:

    Ich habe gerade keine Zeit mich mit dem Stück auseinanderzusetzen. Mich würde aber interessieren:

    Ist dieses unerträgliche „McKinsey Geschwafel“ ernst gemeint oder nehmen die Komponisten in Ihrem Stück eine kritische Distanz dazu ein ?

  2. Gerhard sagt:

    mir fällt hierzu
    Wer soll das bezahlen? – Jupp Schmitz (1949)
    ein. Aus Respekt vor dem Blogbetreiber bette ich das Video hierzu nicht ein!

  3. Pflicht sagt:

    Der Kapitalismus frißt alles auf und kackt es kapitalkompatibel aus. Ich bin erleichtert, dass Tobias Schick und Katharina Vogt keine Kackwürste sind.