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„Zeitgenössische Kunst als Institutionskritik“ – Rede von Heiner Goebbels

Heiner Goebbels hat eine bemerkenswerte Rede zur Zukunft der Kultur gehalten.

Woher also wird die Zukunft der Künste kommen, wenn wir nicht nur die Texte im Theater, die Klänge in der Oper und die Schrittfolgen beim Tanz austauschen und renovieren wollen?

Ich glaube, wir müssen strukturell darüber nachdenken.

Wie verhindern wir, dass diese absolut schützenswerten und für die Präsentation des Repertoires einzigartigen Institutionen, über die wir zur Zeit noch verfügen, nicht die beherrschenden, beharrenden Schwerkräfte sind, denen gegenüber mehr und mehr und ganz zurecht die Kritik laut wird, sie seien ’nicht für die Kunst und die Künstler da‘, sondern verlangten im Gegenteil von den Künstlern, ‚was gut für das Haus ist‘: für das Abo, für den Spielplan, für die Besetzung, für das Budget, die zur Verfügung stehende Probenzeit etc. … Aber der Kompromiss ist ein schlechter Regisseur.

Was uns fehlt sind Häuser, die frei sind – aber nicht ‚im doppelten Sinne‘, sondern genauso ausgestattet wie ein Opernhaus, wie ein Stadt- oder Staatstheater –, Produktionsmöglichkeiten, wie ich sie zum Beispiel glücklicherweise zurzeit bei der Ruhrtriennale vorfinde.

http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8198%3Aheiner-goebbels-stuttgarter-rede-zur-zukunft-der-kultur&catid=101%3Adebatte&Itemid=84