Skip to content
Kategorie Technologik

Notenschreibmaschine (in memoriam Friedrich Kittler)

The Keaton Music Typewriter was first patented in 1936 (14 keys) by Robert H. Keaton from San Francisco, California. Another patent was taken out in 1953 (33 keys) which included improvements to the machine. The machine types on a sheet of paper lying flat under the typing mechanism. There are several Keaton music typewriters thought to be in existence in museums and private collections. It was marketed in the 1950s and sold for around $225. The typewriter made it easier for publishers, educators, and other musicians to produce music copies in quantity. Composers, however, preferred to write the music out by hand.

Man stelle sich nun den Komponisten samt Sekretärin (und samt heimlichem Verhältnis) vor.

(via publique)

Noisolation Headphones

Alex Braidwood ist Instrumentenbauer – also Komponist!
Beispielsweise erweitert er die menschlichen Ohren um das, was die Augen können: Blinzeln.

The Noisolation Headphones attempt to correct an oversight of our body: our ears can’t blink.
We can’t block out molesting noise as easily as we can shut off light or disturbing images. In 2004 already, Dr Michael Bull was observing that iPods and other m3 players were used to control their environment, and in particular to shield their users from the sound of the city.

The Noisolation Headphones are a critical investigation that transforms the relationship between a person and the noise in their environment. While worn, exposure to the noise is structured through a sequence designated by a composer which controls the behavior of the sound-prevention valves. The composer also determines what values are adjustable by the listener through the single knob built into the device. The headphones mechanically create a personal listening experience by composing noise from the listener’s environment, rendering it differently familiar.

Ich will ja tatsächlich meinen, dass es noch einen beträchtlichen musikalischen Materialfortschritt gibt, wenn das menschliche Hörorgan erweitert wird. Da gibt’s ja noch zB haufenweise Ultraschall-Frequenzen.

(via BoingBoing)

Not als Innovationsmotor

Zur letztjährigen Debatte um Musik und die digitale Revolution hat der Freiburger Komponist und Programmierer Thomas Hummel einen Text in der Schweizer Zeitschrift dissonance beigesteuert, in dem es um die Verwendung von Instrumentensamples geht (Kulturtechno berichtete).

Dieser Text steht nun auf der dissonance-Website vollständig online:

http://www.dissonance.ch/upload/pdf/113_18_hb_thh_innovationsmotor.pdf

Ich selbst werde in den nächsten „Darmstädter Beiträgen für Neue Musik“ einen ausführlichen Text über meine Kompositionssoftware COIT bringen.

Puredata im Browser programmieren



Ted Hayes
hat eine web-basierte Anwendung der Programmiersprache Puredata geschrieben.

http://turbulence.org/works/PureeData

PuréeData is a web-browser interface for a single shared sound environment that allows live, collaborative patching for anyone, anywhere. Visitors interact with a shared PureData audio synthesis patch and listen to the results as an MP3 stream, with no software to install or set up. The project is open-source, and all are encouraged to modify, improve and set up their own PuréeData servers.

PuréeData is a 2011 commission of New Radio and Performing Arts, Inc. for its Turbulence website. It was made possible with funding from the Jerome Foundation.

(via Networked Music Review)

Ich selbst habe vorletztes Jahr ein Lehrbuch über Programmierung elektronischer Musik in Puredata verfasst, hier als Paperback zu kaufen oder hier kostenlos online.

Achtung, Achtung! Ab heute gibt es Radio!

Berlin, 29. Oktober 1923, 20 Uhr: “Achtung, Achtung, hier ist die Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400 Meter. Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unterhaltungsrundfunkdienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt.”

„Zum ersten Mal seit der Erfindung der Buchdruckerkunst durch den Deutschen Gutenberg ist eine neue Möglichkeit geschaffen, geistige Güter gleichzeitig Ungezählten zu übermitteln, und es ist verständlich, dass der nach geistiger Nachrung hungernde Teil der Menschheit sich in Massen zum Radio drängt.“

Staatssekretär Hans Bredow, „Vater des deutschen Rundfunks“, 1924.

(via Glaserei)

Zeitreise als Augmented Reality

Was bringen uns die neuen Technologien? Die Vergangenheit!

Zwei Apps: Historypin überlagert Google Street View Bilder mit Fotos aus der Vergangenheit;

What was here bringt sie direkt auf die iPhone-Kamera.

In der NZZ hat im Frühjahr Peter Glaser über den Schieberegler in die Vergangenheit geschrieben.

(via BoingBoing und engadget germany)

Das Kaffetassenglissando

Dirk Rothbrust, Schlagzeuger vom Ensemble Musikfabrik, hat einen merkwürdigen Glissando-Effekt bei seiner Kaffeetasse beobachtet, wie er in dem Video zeigt.

Dank Twitter-Umfrage ist die Lösung gefunden – hier handelt es sich um den Hot chocolate effect. Wikipedia:

The Hot Chocolate Effect is a phenomenon of wave mechanics first documented in 1982 by Frank Crawford, where the pitch heard from tapping a cup of hot liquid rises after the addition of a soluble powder. It typically arises in the making of hot chocolate or instant coffee, but also occurs in other situations such as adding salt to supersaturated hot water or cold beer.
[…]
The phenomenon is explained by the effect of bubble density on the speed of sound in the liquid.

(via MusikFabrik Blog)

Medienwandel

Hübsche Visualisierung der Tonträgerverteilung 1980-2010.

(via FFFFOUND!)

Musik nach Orgasmuskurve suchen

Sorry für die suchmaschinenoptimierte Überschrift, aber man sagt das halt so.

Paul Lamere hat ein Tool programmiert, bei dem man einen Lautstärkeverlauf zeichnen kann, und dann sucht das Programm im totalen Archiv (= Internet) nach Musikstücken, die diesem Verlauf entsprechen.

Ich hab mal den ganz einfachen Verlauf von Ravels Bolero eingegeben, eine stetige Lautstärkezunahme. Die ermittelten Musikstücke, soweit ich sie dann auch auf YouTube gefunden habe, entsprachen dem allerdings nicht wirklich. Vielleicht ist das schon zu speziell für Popmusik.

Das Programm bedient sich übrigens beim Million Song Dataset:

The Million Song Dataset is a freely-available collection of audio features and metadata for a million contemporary popular music tracks.

Qumranschriftrollen jetzt im totalen Archiv

Ich arbeite derzeit an einem Text mit dem Titel „Das totale Archiv“. Eine erste Fassung habe ich einer in der musikakademischen Fachwelt bekannten Zeitschrift für Musik und Ästhetik angeboten; der Text wurde vom Herausgeber als „Medienfaschismus“ abgelehnt. (Er, der Text, wird nun wohl stattdessen in meinem geplanten Sammelband nächstes Jahr erscheinen.)

Gegenstand des Aufsatzes ist die Tatsache, dass alles, was digitalisiert werden kann, digitalisiert werden wird, und irgendwann werden alle Dokumente der Vergangenheit diesen Prozess durchlaufen haben; danach wird nur noch die ständige Gegenwart hinzugefügt. Die Auswirkungen auf Kunst, Wissenschaft und Design beleuchte ich in dem Text.

Eine Nachricht wie die folgende ist da eigentlich keine Überraschung mehr, ich bringe sie nur der Prominenz des Digitalisats wegen:
Das Israel Museum Jerusalem hat Teile der Schriftrollen vom Toten Meer in Zusammenarbeit mit Google in HD digitalisiert und online gestellt.

http://dss.collections.imj.org.il/

(via Spreeblick)

Früher auf Kulturtechno: Online-Archive mit Neuer Musik und Medienkunst