Skip to content
Kategorie Museum für moderne Kunst

Beatles Remix, Untergang des Abendlandes. (Update)

Die Hitlerneuuntertitelungen (hier aktuell zum iPad) sind der beste Beleg für Gottfried Benns These, dass auch ein Weltkrieg als Witzobjekt am Stammtisch endet.

Gigi d’Agostinos Dance-Cover vom Beatles-Klassiker „Strawberry Fields forever“ ist denn auch bewusst parodistisch, zumindest in diesem Video. Unser Zeitalter ist das Cover-Zeitalter. (Mehr dazu bei „Feeds. Hören TV“ und „Stil 1“.)

(via BoingBoing)

N.B.: Ich mag die Beatles nicht sonderlich, der muffige Sound ist für heutige Ohren kaum auszuhalten. „Strawberry Fields“ ist da allerdings eine Ausnahme.
Update: Arno schreibt mir von einer neuerschienenen Abmischung der Beatles-Klassiker, die den Muff wegbläst ohne die Substanz mitwegzuwischen. Ich werds mir besorgen!

Neu formatierte Möbel

Sehr inspirierend! Michael Johansson komprimiert Möbel oder auch eine ganze Küche auf praktische Quaderformate.

(via Feingut)

Hirnwellenmusik

This interactive installation confronts the viewer with an acoustic representation of the electrical brain activities that govern his being at that very moment. All our mental and physiological processes are controlled by myriads of transitory circuits in an invisible, obscure place in the crown of our head. That intimate topography is mirrored in this sky of steel as hammers hit the plates in shifting rhythms and combinations, transforming parts of your consciousness into macroscopic dimensions.
‚Staalhemel‘ is a responsive environment which offers a walk through a sheltered space that is also the space of one’s own mind.

siehe http://www.staalhemel.com/

(via NoiseforAirports)

Das erinnert natürlich an den Klangkunstklassiker „Music for a solo performer“ von Alvin Lucier, bei dem der Performer nur durch Nichtstun Klänge erzeugen kann. Anti-virtuoser gehts nicht mehr:

Oder anschaulich auch diese Aufführung:

Und da bin ich bei der Idee für „Music for a solo Western Man“, dem Stück das ich am 3.4.2010 im Radialsystem V in Berlin mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin uraufführen werde. Darin wird Luciers Stück derart abgewandelt, dass der Performer sich entspannen muss, aber auch noch einen Kopfhörer aufbekommt auf dem er Porno-Tonspuren, Statistiken über Hunger in Afrika etc. zu hören kriegt…

In den USA gabs mal eine Gameshow die auch im provozierten Entspannen bestand:

Let Google live your life for you.

Der ganze Social-Media-Scheiß ist nicht mehr zum Aushalten, aber ohne geht’s ja leider auch nicht! Gottseidank hilft hier wieder Google mit dem Service „Google Xistence“, ein Algorithmus der einem Statusmeldungen bei Twitter und Blogeinträge schreibt. Schließlich sollen die Maschinen ja unser Leben erleichtern!
Soweit isses natürlich nicht und „Google Xistence“ ist eine Idee vom Kunststudenten Philipp Drössler. Aber es gibt zu denken: Weiß Google irgendwann soviel über einen, dass es schon social-media-Aktivitäten täuschend echt übernehmen könnte?

(via BasicThinking)

Bartók-Archiv online!

Im New Music reBlog heißt es:

The Institute for Musicology at the Hungarian Academy of Sciences has placed online a fairly amazing trove of materials relating to Béla Bartók’s pioneering work as a folk-music collector. The composer’s vast archive of Hungarian folk music has been digitized, and a fair number of his phonographic recordings have been uploaded in MP3 format.


Bartók ist der vierte von links, Foto ist von 1908.

Bartók reiste sein halbes Leben durch Osteuropa, um Volksgut aufzunehmen und aufzuschreiben. Leider hat er oft die Aufnahmen in Noten transkribiert und dann gelöscht, außerdem sind viele der uralten Wachsrollen sehr fragil. Dank Digitalisierung ist der Bestand nun aber hoffentlich für die Ewigkeit gesichert und allen zugänglich.
Hier der Link für alle Musikethnologen:

http://db.zti.hu/br/index_en.asp

Backwards augmented reality

Flashbacks von der Flickr-Gruppe Looking into the Past.

(via TheJunction)

Menschen die in die Kamera starren

Was ist das? Eine Installation, die die ständige Überwachung seitens Väterchen Staat und großem Brüderchen Google anschaulich macht? Künstliches Publikum für verkannte Genies? Oder einfach nur jemand, der die Klappe hält und zuhört?

Nein, das ist eine kommerzielle japanische DVD voll von Menschen die einen anschauen; sie ist dafür gedacht dass man seine Schüchternheit überwinden lernt.

Hier die Werbung für die Lady-Ausgabe:

Wobei ein Kommentator bei BoingBoing nicht zu Unrecht bemerkt:

Haven’t seen so many bad haircuts since „The Cure“ broke up!

Ich weiß auch nicht, aber irgendwie gehört das ins Museum für moderne Kunst.

[ad#ad2]

EKG-Musik

Leah Muir hat ein Video zu ihrem Stück „HardBeat“, das bei Wien Modern 2009 uraufgeührt wurde, gemacht. Videoclips zur Neuen Musik werden immer mehr kommen, und die Typographievideos, die im Netz großen Aufwind bekommen sind da sicher ein probates Mittel.

Das Stück nutzt EKG-Diagramme von Herzkranken als Vorlage für Melodien, oder sagen wir: klangliche Verläufe.

Danke für den Hinweis, Harry!

[ad#ad2]

Floppies als Malgrund

Schön wenn der Malgrund auch wirklich ein Grund zum Malen ist: Nick Gentry („Gentrifizierung“) bemalt alte Medien wie Disketten und Kassetten, die heute natürlich Aura wie Sau haben.

(via Glaserei)

Tageslink

Tristan Perch macht 1-Bit Music, also Schallwellen die nur durch die Membranpositionen 1 und 0 erzeugt werden. Wenn ich’s recht verstehe müssten also Rechtecksschwingungen dabei rauskommen.

http://www.onebitmusic.com/

Danke für den Hinweis, Marko!