Hach, wie schön.
(via FB)
Die Frage musste früher oder später aufkommen – wie sieht es aus mit der historischen Aufführungspraxis bei Klassikern der Moderne? Kann man Originalinstrumente noch auftreiben oder rekonstruieren? Fallbeispiel: Clapping Music von Steve Reich.
According to the press release, two Juilliard415 members will perform the piece, each wearing a pair of Reich’s hands like gloves. Staff surgeons and bioengineers at the Juilliard School are said to have completed a complicated procedure that entailed severing and hollowing out Reich’s leathery paws and growing a genetic copy to be used by the second clapper. Meanwhile, an in-house dermatologist has used lasers to remove scars and callouses from the 78-year-old’s hands to restore the skin’s surface to its original 1972 condition.
Lore Lixenberg hat’s getan.
Launch of cd and download of more of Nancarrow being recorded for release early next year
(Das Original:
Musikwissenschaftler könnten doch auch mal solche Videodokus über Strömungen der Neuen Musik machen…
(via Nerdcore)
Julia Mihály hat für den SWR2 ein informatives Feature über die Computerspielmusikästhetik der 70er/80er und ihre Übernahme in der aktuellen Neuen Musik gemacht; darin wird auch eine Szene aus meinem Musiktheater Feeds. Hören TV besprochen.
Bis Ende der Woche noch in der Mediathek.
Das Musikgenre „Chiptunes“, dessen Ursprung in den Anfängen der Videospiel-Ära liegt, hat sich in den letzten 30 Jahren emanzipiert: von der reinen Gebrauchsmusik hin zu einer eigenständigen Musikrichtung mit in einer internationalen, äußerst experimentierfreudigen Underground-Szene. Neben der typischen 8-Bit-Klangästhetik, die ab den späten 1970er-Jahren durch technische Limitierungen damaliger Soundchips geprägt wurde, erweiterte sich das Klangspektrum im Laufe der Zeit außerdem um jene Klänge, die während der Arbeitsvorgänge von Computern erzeugt werden. In der Chiptune-Musik verwurzelte Komponisten schreiben Stücke für „historische“ Instrumente wie Atari- und Amiga-Computer oder Spiele-Devices wie den GameBoy.
Gibt es scheinbar wirklich. Mit Lautsprecher im Altar. Ob die taube Gottheit die Gebeethe Gebete erhört, ist fraglich.
(via usernamealreadyexists)
Schönes Projekt des Komponisten Hannes Seidl – er initiiert eine Radiostation für Flüchtlinge; sie wird auch Teil der Donaueschinger Musiktage 2016 sein. Tatsächlich verfügt der SWR über mobile Sender, die hier zum Einsatz kommen.
Der Stream ist auf http://www.goodmorningdeutschland.org anhörbar, leider ist der Player nicht einbettbar (kann das nicht noch eingerichtet werden?!)
Update:
Interessant daran ist auch, dass es den Trend bestätigt, wie Komponieren immer mehr sich in Richtung Kuratieren bewegt.
Am 1. Mai geht das Radioprojekt Good Morning Deutschland von und für Geflüchtete mit drei lokalen Studios in Frankfurt, Stuttgart und Donaueschingen auf Sendung. Gesendet wird kommunales Radio, auf Arabisch, Farsi, Tigrinya, Deutsch, Englisch. Wir senden Gespräche zwischen Geflüchteten, Mitbürger*innen und Gästen, wir senden Informationen über Veranstaltungen in den drei Städten – vor allem aber Musik, live gespielt oder aus der Konserve, traditionell, neu oder gemixt.
Die Studios senden nicht nur für den Äther. Sie sind Orte der Produktion, Begegnung und zugleich eine lokale Bühne für alle, die draußen stehenbleiben, zuhören, aktiv teilhaben und partizipieren wollen. Es sind soziale Orte für künstlerischen und informativen Austausch, Orte der Kommunikation.
Good Morning Deutschland gibt der neu entstehenden kulturellen und künstlerischen Vielfalt eine Stimme. Es ist Radio für geflüchtete Menschen, die mit ihrem kulturellem Wissen, Interessen, musikalischen Wünschen und Vorstellungen eines zukünftigen Lebens hier ankommen. Good Morning Deutschland bietet die Möglichkeit, sich zu vernetzen, auszutauschen, kennenzulernen und gemeinsam zu musizieren.
Good Morning Deutschland wird im Rahmen von WIRKLICHKEITEN – Kongress Musik Interventionen in Stuttgart am 20. Mai 2016 und der Donaueschinger Musiktage, 14. bis 16. Oktober 2016 präsentiert.
Mal wieder ne Liste – sämtliche Drumintros von Bob Marley-Tracks. Anfanglosigkeit.
(via Joel auf FB)
Haha! ASMR-Musik-Expertin Neele Hülcker geht durch die Musikgeschichte.
Erst mal ein Hoch auf Böhmermann. Seine Aktion wird dafür verantwortlich gewesen sein, dass der „Schah-Paragraf“ §103 StGB abgeschafft wird. Sag noch eine*r, Kunst könne politisch nix bewirken. (Und sag noch eine*r, politische Kunst sei banal und eindimensional.)
Seit ein paar Tagen macht im Zuge der Böhmermann-Geschichte ein historisches Dokument die Runde, der Brief der Saporoger Kosaken an den türkischen Sultan, eine lupenreine Schmähkritik von 1676. (Wikipedia). Dazu gibt es ein Gemälde von Ilja Repin (1890):
Und Guillaume Apollinaire hat das Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem lupenreinen Schähgedicht literarisiert (Quelle):
Der du schlimmer als Barrabas bist
und gehörnt wie ein Höllendrachen,
Beelzebub ist dein Freund, und du frisst
nichts als Unflat und Dreck in den Rachen,
abscheulich dein Sabbath uns ist.Du verfaulter Kadaver von Saloniken,
blutiger Traum ohne Sinn,
deine Augen zerstochen von Piken:
deine Mutter, die Erzbuhlerin,
sie gebar dich stinkend in Koliken.Henkersknecht von Podolien! Du träumst von Pein,
Schorf und Wunden, Eitergeschwüren.
Arsch der Stute, Schnauze vom Schwein!
Alle Arznei soll nur schüren
Pest und Aussatz in deinem Gebein.
Und Dimitri Schostakowitsch hat das 1969 als Teil seiner 14. Symphonie vertont: