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Charts Music @ Theaterkapelle

In der rappelvollen Theaterkapelle in Berlin-Friedrichshain lief das Stück heute zur Einstimmung auf die Vorstellung des Finanzkrisenbuchs „Wahnsinn mit Methode“ [Bericht von dem Abend in „Der Freitag“]. Außerdem war Neela Richter vom RBB Inforadio da, die Material für einen Bericht aufgenommen hat, Sendung nächste Woche Donnerstag.

Gedanke in der U-Bahn: Darf man Koranverse bei Songsmith ver-songen? Und wenn das ein Sakrileg ist, ist dann der Anwender oder Microsoft dran? (Bei den ganzen aktuellen Urheberrechts-Diskussionen wird ja immer nur auf den Fall abgehoben, dass Güter statt gekauft kopiert werden; aber das Urheberrecht soll ja auch davor schützen, dass Inhalte überhaupt in andere Kontexte kommen, die der Urheber nicht intendierte. ‚Heilige‘ Texte wären der Extremfall davon.)

Maschinen in den Knast!

Arno macht mich auf einen interessanten Vorstoß des Philosophen Andreas Matthias aufmerksam: Er sieht eine Lex Machina aufkommen und plädiert für sie. Zu deutsch:

Roboter werden immer intelligenter und können lernen wie Menschen oder Tiere. Der Philosoph Andreas Matthias fordert deshalb eine Art Strafrecht für Maschinen: Sie sollten für angerichtete Schäden geradestehen.

(Spiegel Online)

Nun, das geht in die Richtung, in der ich mit Call Wolfgang provozierte: Ein automatisch generiertes Terroristengespräch.

Siehe auch ein aktueller Artikel auf Telepolis zu ballernden Robotern.

CNN @ Kreidler

Heute wurde das Material für ein zweiminütiges Feature über Charts Music gedreht, das, wenn keine Breaking News dazwischenfunken, Mittwoch nächster Woche auf CNN rotieren wird. CNN kann auf 200 Millionen Geräten empfangen werden; hoffentlich schalten alle ein.

Charts Music – Long Tail

Die traditionellen Medien ziehen etwas verzögert nach (wie bei der GEMA-Aktion auch schon); heute oder morgen wird im norwegischen Radio P2 um 15.30h ein Beitrag ausgestrahlt (näheres erfahre ich noch (?)), außerdem hat mich ein Link erreicht, dass im schwedischen Radio unlängst berichtet wurde. Mittwoch dann kommt ein Team von CNN zu mir nach Hause…
300,000 Views sind unterdessen erreicht, die kontinuierlich schlechten Börsennachrichten halten das Stück an der Stange…

Klavierstück 5 @ Hannover

Taru Kastari spielt heute abend in der Hochschule für Musik und Theater Hannover mein Klavierstück 5. Vielleicht kann mir später jemand berichten wie’s war? Ich mache mir aber eigentlich keine Sorgen, das Konzert wird von Sebastian Berweck, Dozent für neue Klaviermusik und Uraufführungspianist des Stücks, betreut.

Charts Music @ Attack of the Show (Update)

Ab 4’35“:

und bei Rocketboom:

Ab-Ebbe

Der Hype ist um, mittlerweile aus Erfahrung weiß ich, dass nach dem Zenit die Kurve steil sinkt, wie hier zu sehen ist. Ob das Stück noch 300,00 Views erreichen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wie lange die Krise aktuell bleibt.

Viele fragen, was als nächstes von mir kommt. Nun, zunächst steht Leowee Polyesters neues (Musik-)Theaterstück an, dann musiktheoretische Studien und Umzug. Hoffentlich kann ich auch das Hörspiel, an dem mir sehr viel liegt, doch bald realisieren. Publizistisch wird es eine Kooperation mit der NMZ geben. Und Aktionen? Mal Schauen. Vielleicht wieder was zur Vorratsdatenspeicherung. Es gibt eine Idee, muss aber erst einen Anwalt dafür fragen… Manche Ideen kommen – wie die zu Charts Music – ganz plötzlich und werden möglichst sofort umgesetzt.

Charts Music Reactions #6

Mich erreichen Emails aus Übersee, wonach auf dem Harvard-Campus das Stück der „Harvard-Hit“ sei. Mittlerweile berichten auch die „Großen“ in USA und UK trotz Irak-Kritik, Rolling Stone, Daily Telegraph, Huffington Post, Boingboing, BBC (heute 2. Interview), auf YouTube 230,000 Views. Auch die Kronenzeitung, von der ich mich ansonsten distanziere, meldet.

Natürlich schießen massenhaft Vorschläge ins Kraut, was man nun noch alles „melodisieren“ und „songsmithed“ verballhornen kann. Das sollen andere gerne tun; ich werde mich hüten, die Idee weiter auszuschlachten, derweil starten die Arbeiten an Leowee Polyesters Theaterstück _himbeergeist:#02: SCHULD.

Kreidler on Charts Music (Update)

This afternoon I gave a short interview mit The Seattle Times. And this evening at 7.30pm CET there’s a live interview with BBC Radio 2.

Yesterday’s YouNews:

And last Friday’s Ehrensenf:

Charts Music Reactions #5

Erst die Kurzmeldungen:

-Ein YouTube-Kommentator möchte sich daduch auszeichnen, dass er im Alleingang die Melodie der Pornoindustrie in den Ultraschallbereich bringen will. Schön, dass es noch Menschen mit gesundem Konsumverhalten und männlicher Kaufkraft gibt. Umgekehrt wird mit Recht moniert, dass der Lehman-Kurs eigentlich melodisch in den Infraschall gehen müsste und nur noch für Wale hörbar sein dürfte. Meine Melodie stellt da eher eine Art (Milliarden-)Rettungspaket dar.

-Die Urheberrechtsfrage wird haufenweise diskutiert und ist in der Tat unklar, nicht anders wie bei meiner GEMA-Aktion. Darum rühr ich ja in der Wunde.

-Ein Emailschreiber hat die Idee, die Aktiendarstellungen als Oszillatoren zu verwenden. Liegt eigentlich nahe, ist aber nicht hörbar nachzuvollziehen und ich hätte auf Microsofts tolles Programm verzichten müssen.

Und jetzt zur ewig diskutierten Frage nach Kunst, Werbeaktion oder Selbstdarstellung:

Offensichtlich verfolge ich ja keine kommerzielle Absicht. Darauf stellt sich dem gesunden Kapitalistenverstand natürlich gleich die Frage, warum ich das dann mache — und da kommt der Kapitalistenverstand auf die logische Folgerung, dass es somit ja nur um Selbstdarstellung bzw. Eigenwerbung gehen kann. Obwohl dieser Vorwurf derart uralt und immer das billigste Mittel ist, sich um die Inhalte zu drücken, äußere ich mich mal hiermit hierzu:

Solange es Menschen gibt, gibt es Kommunikation, und so lange es Kommunikation gibt scheitert diese auch, und aus diesem Grundproblem leitet sich praktisch alles ab. Damit wird man nicht fertig, aber man kann es auf ein Niveau bringen, auf dem kleine Lösungen, die ein wenig lang halten, sichtbar werden und bei dem diese Konflikte auch in Heiterkeit aufgehen können. Und dazu kann die Kunst mit ihrer Funktion, Dinge sinnlich wahrnehmbar zu machen, helfen. Ihr Verdienst ist es zum Beispiel, die Punkte deutlich zu benennen, die Konflikte zuzuspitzen und die Meinungen herauszufordern. Und es gibt unverbesserliche Idealisten, die man immer widerlegen kann Menschen, „Künstler“, die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen, Lust zur kreativen Arbeit und gewisse Fähigkeiten, Ideen haben und sie umsetzen (ich lebe übrigens trotz zweier Hochschulabschlüsse am Existenzminimum; unter der Finanzkrise habe ich auch zu leiden, wegen Etatkürzungen beim Hessischen Rundfunk kann ich ein geplantes Hörspiel vorerst nicht realisieren).

Jetzt sagt sich mancher: Ok, Kunst ist ja nett, aber trotzdem ist es doch Selbstdarstellung. Meine Damen und Herren, beschweren Sie sich auch, wenn ein Schauspieler auf der Bühne Hamlet mimt, dass der sich da auf der Bühne produziert? Das Kunstwerk hat einen Schöpfer, er ist zwangsläufig darin involviert, er haucht ihm das Leben ein. Gibt es etwa Grund zur Scham? Und gerade wenn es um politische Inhalte geht, braucht das Werk ein Rückgrat und einen Kontext, aus dem heraus klar wird: Hier steht eine Aussage, die jemand macht der in der selben Welt lebt wie wir. [Ja, ich freue mich schon über (bis jetzt) 130,000 Besuche des Videos, ich habe es dafür gemacht, dass es andere sehen.]

Wenn ich nur bekannt werden wollte, hätte ich unbedingt auf die „Dead GIs“ verzichten müssen, die nehmen mir die Amis extrem übel. Ohne diesen „Chart“ wäre mein Stück wahrscheinlich auch bei TechCrunch gekommen und millionenmal gesehen worden. Aber ich habe das bewusst hineingenommen, weil ich persönlichen, riesigen Hass auf Kriegstreiberei und Waffenfirmen habe und ich etwas dagegen setzen will muss. Es gibt viel zu viel selbstverliebte, realitätsferne Kunst und Künstler.

Zuletzt ein Wort zur Ästhetik: Peace-Gitarrenliedchen, die bis zum Fall der Musikindustrie derselbigen Millionen gebracht haben können mir gestohlen bleiben.