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Mein Vortrag „New Conceptualism“

Video des Vortrags vom 27.7.2012, gehalten bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.

New Conceptualism

In recent years, some composers have excelled in the field of musical concept art. There was a long silence in this area, which, unlike the fine arts, only had a few representatives (mainly John Cage, Alvin Lucier and the Fluxus artists) in the avant-garde period.
There are reasions for the current appearance of the „New Conceptualists“: Firstly, because we are in a late postmodern situation, in which music is more object-like than ever, where the idea of material progress in terms of new sounds is exhausted and a new aesthetics of contents (Harry Lehmann) has been initiated. Secondly, the progress of digitization enables new forms of (multimedia) presentations corresponding with the needs of concept art. Or maybe the internet actually „forces“ conceptual strategies.
This lecture presents relevant compositions and discusses questions of aesthetics, production and reception.

In den letzten Jahren haben sich einige Komponisten im Bereich der musikalischen Konzeptkunst hervorgetan, nachdem es lange still um diese Sparte war, die ohnehin, anders als in der Bildenden Kunst, zu Avantgarde-Zeiten nur wenige Vertreter (hauptsächlich John Cage, Alvin Lucier und die Fluxus-Künstler) vorweisen konnte.
Der jetzige Auftritt der »Neuen Konzeptualisten« hat Gründe: einerseits in einer spät-postmodernen Situation, in der Musik objekthafter denn je ist, weil sich der Materialfortschritt im Sinne neuer Klänge erschöpft und eine gehaltsästhetische Wende (Harry Lehmann) einsetzt; anderseits in der technologischen Entwicklung der Digitalisierung, die andere (multimediale) Präsentationsformen ermöglicht, wie sie die Konzeptkunst braucht – oder vielleicht ›erzwingt‹ das Internet sogar konzeptuelle Strategien.
Der Vortrag gibt einen Überblick über Werke aus dieser Richtung und geht Fragen der Ästhetik, Produktion und Rezeption nach.

http://www.kreidler-net.de/theorie/conceptualism.htm

Kreidler @Musikwoche

In der „Musikwoche“ läuft eine Serie über Urheberrecht heute. In der aktuellen Ausgabe wurde ich dazu befragt.

http://www.mediabiz.de/musik/news/urheberserie-sascha-eigner-und-johannes-kreidler-ueber-verguetung/322348

Johannes Kreidler: Die „sich sammelnde Erfahrung“ (Benn): der Ton

Johannes Kreidler
Die „sich sammelnde Erfahrung“ (Benn): der Ton
for flute, bass trombone, percussion, drum pad sampler, half-acoustic guitar, piano, audio and video playback (2012)

Nadar Ensemble, Daan Janssens, Cond.
Darmstadt, 18.7.2012

Radio Version:

Score (Partitur)

http://www.nadarensemble.be

http://www.kreidler-net.de/werke/derton.htm

Wozu komponieren? @NZfM

In der aktuellen Ausgabe der Neuen Zeitschrift für Musik ist zum Thema „Wozu komponieren?“ mein Text „Ein kurzer Essay über Liebe“ abgedruckt.

Snip:

Kleines Gedankenspiel: Was käme für eine Musik dabei heraus, wenn die Komponisten machen dürften, was sie wollen? Vorzustellen wäre sich das so: Es gibt ein bedingungsloses Grundeinkommen, und eine ›bedingungslose Aufführungsgarantie‹ – der Komponist kann sich alle Zeit der Welt nehmen, sich die Instrumente / Instrumentalisten selber aussuchen, den Aufführungsort bestimmen und die Dauer des Stücks ganz nach eigenem Ermessen wählen. Also wenn nötig arbeitet er an einem zweiminütigen oder zwanzigstündigen Werk in aller Ruhe und Sorgfalt fünfzehn Jahre lang, ob für Toy Piano solo oder ein riesiges Musiktheaterspektakel, wenn es sein muss aufgeführt vor dem Reichstag, auf der Zugspitze oder in der Donauhalle. Wie hörte sich wohl die Kunstmusik an, wenn die Komponisten – rein organisatorisch – machen dürften, ja, machen müssten, was sie wollen?

Darmstadt, Klofotos

Jemand hat diese Fotos (es gab wohl noch mehr, als ich sie dann auch mal zu Gesicht bekam waren einige schon wieder entfernt) an einem Veranstaltungsort der Darmstädter Ferienkurse über die Pissoirs gehängt – wie auch immer das zu verstehen ist. Die Fotos stammen aus Podiumsdiskussionen mit Mathias Spahlinger und Rolf Riehm.

Den Rest kann man hier nachlesen.

Lautsprecher ausdrucken

Nicht nur 3D-Drucker werden vielversprechend, wie man in diesem Video sieht ist auch in 2D noch manches neues möglich: zum Beispiel Lautsprecher ausdrucken.

Früher auf Kulturtechno: Lautsprechergemälde

Danke für den Tipp, Anna!

Kreidler @Darmstadt

Heute geht’s nach Darmstadt zu den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik, wo diverses auf der Agenda bei mir steht:

– Am 18.7. abends ist die Uraufführung von „Die ’sich sammelnde Erfahrung‘ (Benn): der Ton“ für Flöte, Posaune, halbakustische Gitarre, Schlagzeug, Drumpad Sampler, Klavier, Audio- und Videozuspielung. Es spielt das Nadar Ensemble unter Daan Janssens.

– Am 20.7. findet unter dem Motto „Generationenwechsel / Umbruch“ eine Podiumsdiskussion mit Rolf Riehm und mir statt, Bernd Leukert moderiert, die Gesellschaft für Neue Musik organisiert’s.

– Am 21./22. und 23.7. findet jeweils um 11h ein Matineekonzert statt, in dem ein Werk von Brian Ferneyhough / Mathias Spahlinger / Wolfgang Rihm zweimal gespielt wird, dazwischen interviewen Martin Schüttler, Mark Barden und ich die Meister auf der Bühne.

– Am 27.7. halte ich (auf englisch) den Vortrag „New Conceptualism“, 11h im Schader-Forum.

Aber natürlich gibt es weiterhin in gewohnter Frequenz Beiträge auf Kulturtechno. Vielleicht melde ich mich auch mal direkt aus Hessen.

Die ZEIT über „A House full of Music“ und „Charts Music“

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT steht eine Besprechung der großen Darmstädter Ausstellung „A House full of Music“ (Kulturtechno berichtete), darin auch über mein Stück Charts Music:

Eines der witzigsten und zugleich bedrückendsten Werke erwartet den Besucher am Ausgang. Dort verwandelt Johannes Kreidler mithilfe einer Komponiersoftware beunruhigende Statistikkurven in unbekümmerte Dudelmusik. Ob tote Soldaten im Irak, fallende Börsenkurse, Wachstumsraten der Pornobranche – seine Charts Music (2009) kennt nur heitere Beeps. Das ist es, was Kunst leisten kann: den irdischen Wahnsinn mit einem Soundtrack zu unterlegen, der nicht selbst agitatorischer Natur sein muss, um den Hörer dazu zu veranlassen, wieder mal zur Jagd zu blasen.

http://www.zeit.de/2012/27/Ausstellung-Musik/komplettansicht

Die verwendete Software ist „Songsmith“ von Microsoft, das Verfahren, das zur Anwendung kam ist die Sonifikation. Letztes Jahr habe ich in zwei Vorträgen für die Volkswagen Uni vor den dortigen Managern und Gästen wie dem früheren Finanzminister Hans Eichel oder Medientheoretiker Norbert Bolz das Verfahren anhand des VW-Kurses gezeigt, und ihn mit verschiedenen Arrangements verschieden interpretiert: So kann man den Kurs als flotte Ralley ebenso darstellen wie als quälendes Gekraxel. Nachdem Stockhausen und Xenakis die „statistische Musik“ entworfen haben, wird es Zeit, auch diese Wahrheit einzubringen: Dass nur der Statistik geglaubt werden kann, die man selbst (musikalisch) gefälscht hat.

Heute: Buchbesprechung “Musik mit Musik” @WDR3 TonArt

Ursprünglich war er für 20.6. Juni angekündigt, aber kurzfristig fiel der Beitrag einem tagesaktuellen Thema zum Opfer, heute aber hoffentlich kommt er: Irgendwann zwischen 15.05h und 17h bringt die WDR3-Sendung „TonArt“ eine Besprechung von Raphael Smarzoch meines Buches „Musik mit Musik„.

„Ein solides Handwerk nutzt nur da, wo es egal ist. Jede Komposition ist eine Weiterkomposition. Wer für Geige schreibt, schreibt ab.“ Johannes Kreidler provoziert gerne. Die Berliner Philharmonie bezeichnet er als Altersheim, Kompositionen für klassische Instrumente findet er nicht mehr zeitgemäß.

[…]

Kreidlers neuestes Buch „Musik mit Musik“ ist ein Lobesgesang auf die Digitalisierung. WDR 3 TonArt hat es gelesen und mit dem Komponisten über seine Ideen gesprochen.

Informationen zum Buch:
Johannes Kreidler: „Musik mit Musik. Texte 2005-2011“
Wolke Verlag 2012
256 Seiten
ISBN 978-3-936000-93-1

Beitrag von Raphael Smarzoch

http://www.wdr3.de/tonart/details/20.06.2012-15.05-wdr-3-tonart.html

Livestrom:
http://www.wdr.de/wdrlive/media/wdr3_hq.m3u

Mein Text „Style melody“ erschienen

Im Wolke-Verlag ist nun erschienen:
New Music and Aesthetics in the 21st Century, Vol. 8
Musical Material Today
herausgegeben von Claus-Steffen Mahnkopf, Frank Cox und Wolfram Schurig

http://www.wolke-verlag.de/musical-material-today.html

Darin ist auch mein Text „Style Melody“ (Die Stilmelodie) abgedruckt (übersetzt ins Englische von Wieland Hoban).

Snip:

In Stil 1 In Stil I for variable instrumentation we hear a succession of up to 100 different styles; for example, Stil 1 Version für piccolo flute, vibraphone, baritone saxophone and audio playback begins with this measure,

which is then repeated quietly 30 times and very loudly 55 times, each time in a different style arrangement:

Recalling Schönberg’s Klangfarbenmelodie, then, I call this Stilmelodie. The notion of melody, following Schönberg, is abstractly understood; it refers to a change of musical qualities in a defined medium—originally the medium of the scale, and now the medium of the stylistic palette of Band in a Box. The actual melody, on the other hand, remains practically static throughout the various repetitions.

 

In this piece, the musicians begin every measure with an accent — like the mouse click that starts the next sound file.