Mein Text „Mit Leitbild?! Zur Rezeption konzeptueller Musik“ steht jetzt online
Der Text (s.o.), den ich letztes Jahr für die Positionen (erschienen in Ausgabe 95, Mai 2013) geschrieben habe, steht jetzt online:
http://www.kreidler-net.de/theorie/kreidler__mit_leitbild.pdf
In den letzten Jahren haben sich vermehrt Komponisten im Bereich der musikalischen Konzeptkunst hervorgetan. Der jetzige Auftritt der »Neuen Konzeptualisten« hat Gründe: einerseits in einer spät-postmodernen Situation, in der Musik objekthafter denn je ist, weil sich der Materialfortschritt im Sinne neuer Klänge erschöpft und eine gehaltsästhetische Wende (Harry Lehmann) einsetzt – jede Musik hat zumindest ihren konzeptuellen Aspekt; anderseits in der technologischen Entwicklung der Digitalisierung, die andere (multimediale) Präsentationsformen ermöglicht, wie sie die Konzeptkunst braucht, bzw. begünstigen oder erfordern die neuen Digitalmedien nun gerade konzeptuelle Ansätze.
Zwölf konzeptuelle Stücke
Wie immer am Jahresende fasse ich kleinere konzeptuelle Arbeiten zusammen. 2010 waren es vier konzeptuelle Stücke, 2011 zwei, 2012 fünf, heuer sind es zwölf konzeptuelle Stücke.
Das Subjekt-Objekt-Problem
Mention of Rhythm in the Introduction, perhaps
Trauermusik für Boris Becker

Shed
Schwarzes Quadrat
Dieses Jahr feiert das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch
hundertsten Geburtstag. Dazu habe ich ein kleines Musikstück
gemacht, eine klangliche Umsetzung desselben:
Das Quadrat erklingt als Rechteckschwingung (“Square Wave”);
die Farbe “Signalschwarz” hat den CIEL-Wert
28.66, darum als Frequenz
28.66 Hertz;
die Frage nach der
Dauer, die Peter Ablinger für ein klingendes
Quadrat gestellt hat, beantworte ich subjektiv mit 8 Sekunden.
New Complexity Fountain
Kubismus
True Type Font Music
Joseph von Eichendorff’s Gedicht “Mondnacht“, dargestellt in TrueType
Fonts mit musikalischen Notationselementen, als Notenblätter.
Hier die Versionen in den Fonts
Boulez
Concreta
Controla
EngraverFontSet
EngraverText
FarHat-Accordes
Maestro Percussion
Sonora
Toccata
Woodwind Tablature

Duration of Silence
Simon & Garfunkel, “Sound of Silence”, stretched to 4’33” duration.
Depeche Mode, “Enjoy the Silence” (2004 version), stretched to 4’33”
duration.
ASFSP
Back in C
Transposition back to C of Seth Kim-Cohen’s Transposition to D (“In
D“) of Terry Riley’s piece “In C”.
Crescendo and Ritardando Compositions
Kreidler @Lux:NM CD
Das Ensemble Lux:NM hat eine CD aufgenommen, darauf auch mein Stück „cache surrealism“. Der Knaller auf euren Silvesterparties!
Johannes Kreidler: cache surrealism
Gordon Kampe: HAL
Hector Moro: Lichtzwang
Pierre Jodlowski: Série Rose
http://www.luxnewmusic.de/index.php?area=site&cnt=ensem&lang=de
Statement zu B. A. Zimmermann
Im November fand in Frankfurt das Festival „cresc.“ statt, bei dem dieses Jahr das Werk von Bernd Alois Zimmermann im Zentrum stand. Für das zugehörige Symposium bat mich ein Musikwissenschaftler um ein Statement über mein Verhältnis zu Zimmermann, Stichwort Collage, „Musik mit Musik“.. Zum Nachlesen:
Zu Bernd Alois Zimmermann
Es mag auf den ersten Blick ganz offensichtlich erscheinen, dass da eine Verwandtschaft besteht (es würde mich ehren), aber bei genauerem Hinsehen zeigen sich gerade die Unterschiede, im Detail die Materialwahl und die Schnitt- und Kombinationstechniken (instrumentale / elektronische Collage), wie im Ganzen Zimmermanns eher befremdliches existenzialistisches Pathos, während mich die ästhetischen und gesellschaftlichen Implikationen von Technologien – die „Googlegestalt der Zeit“ – interessieren; tatsächlich führen die digitalen Mittel zu einem neuen konzeptuellen Musikdenken, wofür wenn dann der Cage von „Williams Mix“ als immer noch brisanter Bezugspunkt beschrieben werden könnte.
Zimmermann ist für mich ein verehrungswürdiger Pionier, wie in anderen Bereichen Stockhausen oder Xenakis, der – wie die beiden anderen – wunderbare Stücke komponiert hat, aber letztlich, die Collage betreffend, mir so nah und weit entfernt ist wie Ives.
Es ist aber interessant zu sehen, aus welchen unterschiedlichen Geisteshaltungen heraus Collage-Ansätze entstehen, die frühmodernen Experimente bei Ives, die anything-goes-Programmatik Cages, der ‚katholische Expressionismus’ von Zimmermann, die Medienreflexivität heute. Vielleicht zeigt das aber gerade, dass mit der Feststellung der Collage über die Art des Gehalts noch gar nicht viel gesagt ist.
Kreidler, Oktober 2013
Kreidler @Ensemble Modern CD
Mein Stück „Kantate. No future now“ ist jetzt auf der Ensemble Modern – Doppel-CD mit Werken aus dem Internationalen Kompositionsseminar erschienen. Ein Must-have zum Fest.
they are. Das Internationale Kompositionsseminar
CD 1
1. Saed Haddad L’Éthique de la Lumière (original version) (2004) 10.07
2. Marko Nikodijević objekt/raum (2004) 11.31
3. Dai Fujikura Vanishing Point (2004) 09.08
4. Tomi Räisänen Abeyance (2005) 11.50
5. Anna Meredith Downhaul (2005) 09.00
6. Simon Steen-Andersen Chambered Music (2007) 11.56
7. Chikage Imai Simulgenesis (2009) 12.09CD 2
1.Seyko Itoh Going Forth By Day (2006) 16.36
2.Anthony Cheung Hyperbaton (2009) 13.06
3.Stefan Keller Spring! (2011) 11.37
4.Steingrimur Rohloff Der Erste Mensch (2011) 10.35
5.Johannes Kreidler Kantate. No future now (2008) 12.26
6.Stefan Beyer In Terms of Eigentlichkeit. Eine Rodung (2011) 16.44
Kreidler @Basel
Morgen abend spiele ich wieder die Performance für Sensortisch „IRMAT Studies“, diesmal im Gare du Nord Basel. Anwesenheit ist Pflicht für alle Eidgenossen.












