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Kategorie Kritik der reinen Vernunft

Der Fall Andrej Holm

„Und plötzlich bist du Terrorist“ heißt eine Sendung vom SWR2 über Andrej Holm, der wegen Terrorverdachts observiert und inhaftiert wurde und auf den ich mich in meiner kommenden Aktion „Call Wolfgang“ beziehen werde.

Im Sommer letzten Jahres stürmt ein Spezial-Einsatz-Kommando die Wohnung des Soziologen Andrej Holm. Er sei der Kopf der linksextremistischen Organisation „militante gruppe“, in deren Namen in Berlin und Brandenburg Brandanschläge verübt wurden, lautet der Vorwurf. Über ein Jahr werden Holm, seine Lebensgefährtin und die zwei Kinder observiert. Obwohl die Indizien der Bundesanwaltschaft sich nicht erhärten lassen und selbst der Bundesgerichtshof die Vorwürfe als „bloße Vermutungen“ bezeichnet, wird die Familie weiterhin beobachtet, werden Kameras installiert, folgen die Ermittler Holm täglich zur Arbeit mit einer Überwachungslogik, die scheinbar nicht mehr aufzuhalten ist.

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/leben/-/id=660174/nid=660174/did=4129070/1md6jz7/index.html

Mediathek:
http://mp3.swr.de/swr2/leben/2008/12-01/swr2leben20081201_ploetzlich_terrorist.6444m.mp3

via

Schäubles Freudscher

Telepolis: Das Ende des Goldenen Zeitalters

Der Telepolis-Artikel zeichnet ein scharfes Bild der Geschichte der Ökonomie des 20. Jahrhunderts, und kommt dann zur Gegenwart – Teil 2 steht allerdings noch aus. Trotzdem schon mal sehr empfehlenswert:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29184/1.html

Wird die Musikindustrie jetzt verstaatlicht?

Telepolis berichtet von einer amerikanischen Idee. Wenn der Staat in diesen Zeit eh den Instrustrien unter die Arme greift, dann kann er das doch auch der arg gebeutelten Musikindustrie bieten. Dass am Ende des Artikels bemerkt wird, dass es sich vielleicht um Satire handelt, liegt in der Tat nicht fern, vor allem wenn davon die Rede ist, dass dann gleich das Überangebot reguliert werden müsste, d.h. Produzenten müssten dafür bezahlt werden, dass sie nicht produzieren. Ey, welcher Schundkomponist dürfte da als erstes drankommen..? Aber wehe wenn mehr als Hartz-IV-Satz, und mit absolutem Arbeitsverbot.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29116/1.html

Maßnahmen gegen den Terrorismus

Demnächst wird unser Land ja von Terroristen komplett in die Luft gesprengt, höchste Zeit für Vorkehrungen.

via

Nachtrag zu Frankfurt

Ausgerechnet beim Frankfurter Geldmuseum ist der Eintritt frei.

Surfen wie Gott in China

„China Channel Firefox Add-on
Experience the censored Chinese internet at home!

The Firefox add-on China Channel offers internet users outside of China the ability to surf the web as if they were inside mainland China. Take an unforgetable virtual trip to China and experience the technical expertise of the Chinese Ministry of Information Industry (supported by western companies). It’s open source, free and easy.“

[http://chinachannel.hk/]


Gulli berichtet und verlinkt weiteres dazu.

ATTAC in der Frankfurter Börse

Prima Aktion und bezeichnende live-Reaktionen von unseren Fernsehanstalten.

Mehr schlechtes Fernsehen fordern!

Wie sich jetzt abzeichnet, verpufft Marcel Reich-Ranickis Fernseh-Kritik. Nicht, dass Fernsehen doch gut wäre, aber für Reformforderungen ist es nicht schlecht genug.

Was dann, wo doch die Kanzlerin selbst ununterbrochen davon redet, dass Bildung oberstes Staatsziel sei? Die ästhetisch-politische Methode ist jetzt, mehr schlechtes Fernsehen zu fordern, sich die andere Seite zu eigen zu machen, sie ins Extreme führen. Als Schlingensief bei seiner Neonazi-Hamletinszenierung in Zürich zu hören bekam, dass man für so etwas keine Subventionen ausgeben dürfe, organisierte er eine Demo FÜR die Streichung SÄMTLICHER Theatersubventionen.

Fassbinder ist der Satz zugeschrieben, was man nicht ändern könne, dass solle man versuchen zu beschreiben. Es hat seine tieferen Gründe, warum Fernsehen so ist wie es ist. Der Arbeitnehmer will abends unterhalten werden und sich entspannen können, Fragen nach dem Sinn des Lebens oder dem des Kapitalismus würden nur das System destabilisieren. Das ist alles lange bekannt („Kulturindustrie“) und droht langweilig zu werden, muss aber einfach immer wieder repetiert und aktualisiert werden, eben: wieder beschrieben werden, so lange es sich nicht ändert.

„Lebensqualität als Krise“ könnte der Zustand genannt werden. Für die Masse erübrigen sich die Fragen nach woher wir kommen woher wir gehen und s. weiter oder werden vom „perfekten Promidinner“ beantwortet, wenn das Einkommen geregelt ist und die Arbeit erträglich. Dumm sein und Arbeit haben, das ist Glück. schreibt Benn in einem Gedicht, und was zetern dann Künstler und Intellektuelle subventionsgebauchpinselt von besserer Welt mit Denksportaufgaben. „Hören Sie auf zu Grinsen, wir haben 6 Millionen Arbeitslose“ lässt von Stuckrad-Barre Schlingensief im „Soloalbum“ brüllen. Das ist zu Ende, jetzt sollten alle Zwangsgrinsen. Letztes Zitat für heute: Heiner Müller erzählte gerne die Geschichte vom Marxisten, der in Indien Coca-Cola verkauft, denn seiner Meinung nach kann der Marxismus erst beginnen, wenn der Dritten Welt das Coca-Cola zu den Ohren rausläuft.  So gesehen sind die wohldosierten Kultursubventionen dafür gut, zu verhindern, dass den Leuten das Cola zu den Ohren rausläuft und der Marxismus ausbricht. Dem entspricht die Eigentümlichkeit, dass die kunstaffinste Partei Deutschlands die CDU ist.

Die Qualitätsdebatte

ist nun endlich eingeläutet. Marcel Reich-Ranickis Vorstoß dürfte sich schon herumgesprochen haben, Elke Heidenreich hat aber noch nachgelegt:

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EE91B6E359E494E34BE66891A5D35B7AB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Tschüß Musikantenstadl!