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Kategorie Unkulturflatrate

Auf der Suche nach dem Dümmsten (33)


„Ich bin auf der Suche nach dem Dümmsten.“ Joseph Beuys

Folgenden Clip hat die Bundeswehr – steuergelderfinanziert – als Werbung für sich online gestellt. Das also ist politische Musik. Fehlt nur noch der „Sieg Heil“-Ruf.

Mehr dazu hier.

Früher auf Kulturtechno: Zapfenstreich für Guttenberg – das musikalisch dämlichste, was ich in Jahren gehört habe.

Auf der Suche nach dem Dümmsten (11)

Der Anwärter auf die US-Präsidentschaftskandidatur Rick Perry hat vor wenigen Tagen diesen Spot veröffentlicht:

I’m not ashamed to admit that I’m a Christian, but you don’t need to be in the pew every Sunday to know there’s something wrong in this country when gays can serve openly in the military but our kids can’t openly celebrate Christmas or pray in school.

Das YouTube-Urteil:

Gefällt 15.422, gefällt 543.034 nicht

wovon wohl einige Gefälltmirse noch ironisch gemeint sein werden. Die geballten Hasskommentare darunter wurden mittlerweile gelöscht. Trotzdem kann der Ächtung nicht genug sein. Folgendes Video drückt es am besten aus:

Das Ding hat also das Zeug zum Meme. Beispielsweise wurde bemerkt, dass Perry dieselbe Jacke trägt wie ein Protagonist in dem oscarprämierten Schwulenwestern „Broke Back Mountain“, Remixer drehen ihm die Worte um – Version 1Version 2Version 3. Der Hitlervergleich ließ natürlich auch nicht lange auf sich warten. Richtig so!

Hier noch mehr Herrenwitz.

(via Spiegel Offline)

Update: Mittlerweile hat man entdeckt, dass die Hintergrundmusik vom schwulen Komponisten Aaron Copland abgekupfert ist.

Linktipp: Über das Ende der Neuen Musik als Avantgarde

Genoel von Lilienstern hat einen sehr lesenswerten Text über das Ende der Neuen Musik als Avantgarde in den 1970er Jahren geschrieben, auch formal schön mit begleitenden YouTube-Videos:

http://avantgardepop.tk/?p=61

Ein bemerkenswertes Fundstück darin sei auch hier eingebettet: Veit Harlan, Regiesseur von NS-Filmen wie „Jud Süß“, widerstand jeder Entnazifizierung und produzierte auch 1957 noch einen Film wie „Anders als Du und ich“, in dem er entartete Kunst elektronische Musik und sexuelle Perversion Homoerotik als wesensverwandte Irrungen des jungen Protagonisten darstellt. Am Ende des Films ist der Zögling nach Genoels Auskunft geheilt heterosexuell verbandelt und hört Chopin.

„Zapfenstreich“, Unwort des Jahres

1. Das ist das musikalisch dämlichste, was ich in Jahren gehört habe. Ein dämliches Seventies-Lied ultradämlich von peinlich angezogenen Blasmusikern getutet.
2. Das ist die dämlichste politische Veranstaltung, die ich in Jahren gesehen habe. Wo bleibt da die Bundeswehrreform?? Versagen auf ganzer Strecke. Unkulturflatrate!

(via JuliGudehus)

Der NDR erklärt Neue Musik, um sie sich vom Leib zu halten

Grausig: Da tut dieser NDR-Beitrag so, als wolle er mal den Schwierigkeiten der Neuen Musik auf den Grund gehen, und dann wird es blanken Verhöhnung und am Ende möge man doch ja wieder zum Alten zurückkehren. Hurra! Ich nehme fast alle hier geschworene Treue zu den Öffentlich-Rechtlichen wieder zurück. (Um es kurz zu machen: Das einzig Gute an den Öffentlich-Rechtlichen sind die Kulturradios und ein paar ganz, ganz wenige Fernsehsendungen.)

Danke für den Tipp, Patrick!

Die (inoffizielle) Darmstadt-Hymne

… für die Abschlussdisko. Ich habe für die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik ein kleines Präsent zu Ehren des eingeladenen Brian Ferneyhough: Sein zweites Streichquartett speiste ich in die Software „Band in a Box“ ein, die versucht, Harmonien aus einer Vorlage zu erkennen und dann eine Begleitung zu generieren. Es funktioniert!!

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Errormusik

Nur mal so als Beispiel dafür, dass man ja aus jedem Scheiß Musik machen kann:


(via Neatorama)

Randspiele Zepernick gefährdet!

Wie Moritz berichtet sind die Randspiele Zepernick, eine verdiente Initiative für Neue Musik in Brandenburg von Helmut Zapf, von Einsparungen gefährdet.

Helmut schreibt:

Liebe Freunde der Neuen Musik und der Randspiele !

Heute wenden wir uns mit einem besonderen Anliegen an Sie/Euch:

Das Land Brandenburg ist nach seiner Regierungsumbildung leider bislang nicht in der Lage seine Kulturförderungen in der sogenannten freien Szene kontinuierlich fortzusetzen.
Einen Bescheid über die finanzielle Zusicherung von Seiten des Landes, der immer im Dezember des Vorjahres uns zu kam, wurde auf Mitte März verschoben.
Unter diesen Umständen ist eine weitere Planung für dieses Jahr leider nicht mehr solide möglich.
Von Seiten der Mitarbeiter des Kulturministeriums wurde uns gesagt, dass wir uns mit zusätzlichen
Schreiben an die neue Ministerin Frau Dr. Martina Münch und an den Ministerpräsidenten Herrn Matthias Platzek wenden sollten. Offensichtlich ist das Einsparen von 8 Millionen Euro im Landeshaushalt ein guter Anlass wieder an der falschen Stelle zu sparen, die Kultur auf sogenannte Glanzlichter zu reduzieren…

Wir bitten deshalb um kurze eindringliche Schreiben an beide Amtsinhaber, anbei ist unten deren Postanschrift und auch e-mail, wobei ein Schreiben auf Papier sicher etwas konkreteres ist.

Für eine zusätzliche Zusendung an uns ( Karin Zapf, Schönower Str. in 16341 Panketal, oder per e-mail an randspiele@online.de) als Nachweis für unsere eigene Argumentation gegenüber der Ministerin und dem Ministerpräsidenten, wären wir sehr dankbar.

Mit herzlichem Dank für Ihre/Eure Bemühungen
Karin und Helmut Zapf

Ministerpräsident Matthias Platzek
Heinrich – Mann – Alle 107
14473 Potsdam
büro: gudrun.weichbrodt@stk.brandenburg.de

Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Frau Dr. Martina Münch
Dortustrasse 36
14467 Potsdam
martina.muench@mwfk.brandenburg.de

Ich habe heute morgen eine Email abgesetzt mit diesem Inhalt:

Sehr geehrte Frau Dr. Münch, sehr geehrter Herr Platzeck,

mit Bestürzung habe ich erfahren, dass die Konzertreihe und das Festival „Randspiele“ in Zepernick nicht mehr durchführbar sind; Grund dafür sind geplante Einsparungen im Landeshaushalt.

Kulturelle Anstrengungen wie die Initiative von Helmut Zapf, die ohnehin schon unter selbstausbeuterischen Bedingungen geschehen, aber ein so unschätzbar wichtiges Element unserer Demokratie darstellen, dürfen nun nicht auch noch für die Misere der Hochfinanz abgestraft werden.

Ich fordere Sie dringend auf, den „Randspielen“ in Zepernick nicht das Genick zu brechen; der kulturelle Schaden wäre nicht mehr wiedergutzumachen.

Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kreidler

Ich rufe alle auf, ebenfalls eine kurze aber eindringliche Mail zu schreiben!

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Oettingermanenglisch

Auch wenns schon das halbe Netz gesehen hat, die schwarz-gelben Pannemänner kann man eigentlich nicht oft genug denunzieren.

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Postmoderne Weihnachtsbeleuchtung

Oder etwa doch nur Sparmaßnahme? Weiß man heute ja manchmal nicht.

(via Glaserei)