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Kategorie Siege der Aufklärung

Wie Big Data Gesellschaft und Wirtschaft verändert

Wie wird aus vielen kleinen Daten (Small Data) ein riesiger Ozean an Daten (Big Data), und wie lassen sich daraus Informationen und Bedeutung destillieren? Das Video gibt einen Überblick darüber wie „Big Data“ Gesellschaft und Wirtschaft verändert. Und welche Herausforderungen bringt der Wandel zur datengetriebenen Gesellschaft für das Leben jedes Einzelnen?

Die Unerhörte Musik Berlin bekommt wieder Senatsförderung

Vor einem Jahr gab es helle Aufregung nicht nur in der Berliner Neue-Musik-Szene: Die Unerhörte Musik, eine einzigartige Konzertreihe mit wöchentlichen Darbietungen Neuer Musik im Herzen Kreuzbergs, bekommt keine Senatsunterstützung mehr. Viele offene Briefe wurden verfasst (Kulturtechno früher). Mithilfe der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin konnte der Betrieb kurzfristig aufrechterhalten werden, nun (seit drei Wochen) gibt es die frohe Botschaft: Der Senat fördert die Unerhörte Musik wieder, langfristig! (Siehe die Mitteilung auf der Website der UM)
Aus dem Umfeld der Verantwortlichen habe ich erfahren, dass ausschlaggebend für diese Entscheidung wahrscheinlich die vielen offenen Briefe und anderes öffentliches Engagement waren. Das ist also nicht nur eine gute Nachricht für die Unerhörte Musik, sondern generell: Engagement lohnt sich, Einspruch ist möglich. Möge das als nächstes für TTIP und den Überwachungswahn gelten.

Every Frame a Painting – Filmanalyse at its best

Die YouTube-Reihe Every Frame a painting analysiert in jeder Folge einen bestimmten Aspekt filmischer Gestaltung. Wunderbar. Danke, Internet!

Radiosendung „How to become a successful composer“

Michael Rebhahn hat für SWR2 das Radiofeature „How to become a successful composer – Wie wird man heutzutage ein erfolgreicher Komponist? Gibt es das – einen Kurs zum erfolgreichen Komponieren?“ gemacht.
Es kommen neben dem Autor zu Wort: Clemens Gadenstätter, Malte Giesen, Robin Hoffmann, Ole Hübner, Neele Hülcker, Gordon Kampe, Gerhard Koch, Johannes Kreidler, Max Marcoll, Sarah Nemtsov, Eva Reiter, Thomas Schäfer, Hannes Seidl, Simon Steen-Andersen.

Die Sendung steht bis nächsten Montag online:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/jetztmusik/suche-nach-einem-leitfaden-how-to-become-a-successful-composer/-/id=659442/did=15472530/nid=659442/t8xe24/index.html

Musikgeschmack, nach IQ geordnet

Draufklicken zum Vergrößern. Hab ich schon erwähnt, dass ich gerne Beethoven höre..?

(via nosey)

Geschlechtergerechte Sprache

Michael Seemanns mit Spannung erwartetes Buch „Das neue Spiel“ ist jetzt heraus und hier umsonst zu haben:

http://www.ctrl-verlust.net/buch/

Abgesehen vom Titel – den „Spiel“-Begriff finde ich, genauso in der Musik, zu harmlos – ist es sehr lesenswert; der erste Teil bringt zwar für die, die den Netzdiskurs schon länger verfolgen vor allem Zusammenfassungen von bereits bekanntem, aber der zweite Teil wartet wirklich mit neuen Analysen und Ideen auf.

Unabhängig davon finde ich an dem Buch eine weitere Sache bemerkenswert: Die Lösung für geschlechtergerechte Sprache. Ich finde den heutigen Feminismus ganz berechtigt, und ein Problem ist nach wie vor die Praxis geschlechterungerechter Sprache. Nur führt die bisherige Lösung, jeden Fall für alle Beteiligten gerecht zu schreiben – „Netzfeminist_innen“ – zu einer Entstellung des Schriftbildes, manche Satzkonstruktionen werden dadurch nahezu unlesbar, es hat nicht den Anschein, dass man sich daran gewöhnen könnte. Seemann hat eine andere Lösung gefunden: Er wechselt einfach ab. zB:

Während die klassischen Institutionen versuchen, das jeweilige »Problem« direkt und in Vertretung für ihre Klienten zu lösen, stellt die Plattform ihren Teilnehmerinnen die dafür nötige Infrastruktur zur Verfügung.

Das will ich ab jetzt auch auf diesem Blog und in meinen gedruckten Texten versuchen zu praktizieren, in einer Variante: Das Geschlecht wird nicht abwechselnd, sondern per Zufallsgenerator dekliniert.

P.S. Das Wörtchen „man“ mag ausgesprochen zu diesem Problemkreis gehören, geschrieben halte ich es für ok.

P.P.S.: Siehe auch das Ende des Eintrags im Weltreisetagebuch #21

Online-Kurs Musiktheorie

Die Universität Edinburgh bietet einen Online-Kurs für Musiktheorie an. Auch die universitäte Musiklehre geht (endlich) in den Livestream. Wann werden die ersten Kompositionsseminare übertragen?

Fundamentals of Music Theory

This course will introduce students to the theory of music, providing them with the skills needed to read and write Western music notation, as well as to understand, analyse, and listen informedly. It will cover material such as pitches and scales, intervals, clefs, rhythm, form, meter, phrases and cadences, and basic harmony.

https://www.coursera.org/course/musictheory

Darmstadt 2014, kurzer Rückblick

Die 47. Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, neben den Donaueschinger Musiktagen das bedeutendste Festival für Neue Musik, sind zu Ende. Ich war die ersten 10 Tage vor Ort, teilweise mit meinem eigenen Projekt sehr beschäftigt, zum anderen Teil habe ich dann viele Vorträge, Gespräche und Konzerte besucht und viele (mir) bekannte und unbekannte Kollegen getroffen.

Trotz der Vielzahl der Veranstaltungen war der Neue Konzeptualismus zweifellos ein vorherrschendes Thema in den Diskussionen. Ich bin da freilich parteiisch, würde aber meinen und darin stimmten einige mit mir überein, dass die besagten Panels, in denen es um Fortschrittsfragen ging, ziemlich asymmetrisch besetzt waren – die konservative Kontra-Seite (die passenderweise auf dem Podium auch immer rechts saß) war teilweise intellektuell sehr schwach besetzt. Im „Dead End or Way out“-Talk fanden sich die üblichen Kulturpessimisten und politisch Oberkorrekten ein, im „The concert of the future is online“ fiel einem der Verteidiger nicht mehr ein, als in 8 seiner 10 Vortragsminuten von seinen Vokaltechniken zu erzählen, statt sich dem Thema zu widmen. Ich hoffe, dass sich solche Niveaueinbrüche künftig vermeiden lassen. Wohlfeiles „das ist ja gut, aber nicht radikal genug“ ist keine würdige Argumentation an diesem Ort.

In den Konzerten war die Tendenz zu Multimedia, Durchinszenierung und freier Beweglichkeit des Publikums deutlich. Mein außermusikalisches Highlight: In Alexander Schuberts Stück wurde das Publikum dermaßen mit Nebel vollgeblasen, dass es wie ein Fehler aussah, aber um so stärker die Wirkung. Schöne Stücke habe ich gehört, ich behalte jetzt aber mal für mich, um welche es sich handelt – aber es waren viele. Sehr gefreut habe ich mich jedenfalls, die Jungs von textscoreaday persönlich kennenzulernen!
Nebenbemerkung: Die Opernwerkstatt, die sich allem Multimedialen verweigerte, fühlte sich nachgerade wie eine Parallelwelt an.

Etwas schade fand ich, dass der Open Space nicht so viel genutzt wurde wie vor zwei Jahren, zumindest war das mein Eindruck. Vielleicht ist es auch etwas bedauerlich, dass der Interpretenhauptpreis nur noch an Ensembles zu gehen scheint.
Die erfreulichste technische Neuerung hingegen war, dass die Voice Republic viele Gesprächsveranstaltungen live gestreamed und archiviert hat – das wurde höchste Zeit (Kulturtechno gestern).

Mit einigen Anregungen bin ich nach Hause gekommen. Darmstadt ist der intensivste Ort für den Austausch über Neue Musik. Bin gespannt, welcher Geist 2016 wehen wird. Ich kann mir denken, dass die nächste Generation in den Startlöchern sitzt.

Foto oben: Jenny Walshe’s Workshop.

(Video von Niclas Thobaben)

How to do Visual Comedy

Ohne Witz: Filme wie dieser machen die Welt ein bisschen besser.

(via Schlecky)

Warum hohe und tiefe Töne als „hoch“ und „tief“ bezeichnet werden

Mir kamen die Bezeichnungen „hoch“ und „tief“ für Tonhöhen („pitch“) immer willkürlich vor. In anderen Kulturen heißt das etwa:

schwer-scharf (alte Griechen)
stark-schwach (Flathead Indianer)
fett-dünn (Bashi Indianer)
schwarz-weiß (Lau-Volk, Solomon-Inseln)

Vor Jahren sagte mir ein Sänger, unsere Bezeichnung käme daher, weil man früher je nach Tonhöhe den Mund mehr nach oben oder unten gestreckt habe. Habe davon aber noch nie was gelesen. Jetzt gibt es eine interessante Untersuchung, die zum Ergebnis hat:

In der Tat erklingen hochfrequente Töne in der Natur – wie beispielsweise Vogelzwitschern oder Blätterrauschen – häufiger von einer höheren Position im Raum. Tiefer tönende Geräusche wie Hundebellen dagegen häufiger von weiter unten.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17437-2014-04-09.html