Flashbacks von der Flickr-Gruppe Looking into the Past.
Tageslink: Zum Papier der Musikindustrie
Die TAZ schreibt über das Positionspapier zur Kulturflatrate, das die Musikindustrie letzte Woche veröffentlichte. Als Aufmacher bringen sie meine GEMA-Aktion:
http://www.taz.de/1/netz/netzoekonomie/artikel/1/musikindustrie-gegen-kulturflatrate/
Dazu kann ich bemerken:
Letzten Herbst war ich zu einem Panel eingeladen, bei dem auch der Chef von Sony Music Deutschland zugegen war. Da wurde völlig klar: Das ist ein Industrieller, der Geschäfte machen will, und wird noch den letzten Cent aus CD-Verkäufen holen wollen. Darum verteufelt er die Kulturflatrate. Das ist genauso logisch, wie alle anderen Unternehmen in dieser Welt Rendite erwirtschaften wollen. Warum mag man dann die Musikindustrie nicht? Weil man mal geglaubt hat und sie selber immer noch so tut, als möge sie Musik, als sei sie ein wesentlicher Kulturträger usw. Aber einem wie dem Typen auf dem Panel ist Musik gänzlich egal, er produziert eine Ware und das könnten auch Waschmaschinen sein.
Ich glaube dass die Tonträgerindustrie schlicht aussterben wird (das live-Geschäft bleibt ein Geschäft, und dafür kann die GEMA weiterexistieren). iTunes ist kein wirkliches Geschäft, das ist nur das Alibi von Apple, um mit Medien-Hardware seinen gigantischen Umsatz zu machen. Ich empfinde das nur insofern schade, als dann kaum noch neue klassische Produktionen gemacht werden können; aber gottseidank ist ja schon praktisch die gesamte Musikgeschichte eingespielt worden.
Zur Kulturflatrate: Ich würde mir ein Stiftungswesen wünschen. Es wäre eine Katastrophe, wenn man von jedem die monatliche Flatrate kassierte und dann das ganze Internet immer abscannen müsste, um dem Konsumverhalten entsprechend die Künstler zu entlohnen. Stattdessen wäre ein Modell wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk wünschenswert. Natürlich wird da auch haufenweise Schrott produziert, aber um der guten Sendungen in DeutschlandRadio Kultur, um des Engagements für Musikfestivals willen und wegen vieler Arte-Sendungen und der Harald-Schmidt-Show ist es die Sache wert. (Über Reformen der öffentlich-rechtlichen wird man sich unterhalten, aber ich verteidige sie schon aus Prinzip: In dieser Welt darf nicht alles privatisiert und merkantilisiert werden.)
Augmented Reality #2: Transparente Wände
Ein Kamerasystem könnte den Spiegel bei uneinsehbaren Querstraßen ersetzen – stattdessen schaut man durch Wände.
Hyperaugmented Reality
Bislang fand ich augmented-reality-Apps kaum diese Bezeichnung wert. Dieses Video zeigt mal, was die konsequente Fortsetzung davon ist. Mit steht der Mund etwas offen.
Ob sowas auch musikalisch möglich ist?
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Krach fürs Kind
Neue Musik braucht ein jüngeres Publikum! Je früher die Vermittlungsbemühungen beginnen, desto erfolgreicher sind sie! Mögen darum alle Komponisten fortan für Nuvo Ritmo komponieren, einer Art iPod fürs Ungeborene.
Wie Fernsehberichte gemacht werden
Charlie Brooker erklärt die 08/15 Berichterstattungsform beim Fernsehen. Soweit so interessant und lustig, leider ist das im Grunde aber allen bekannt und morgen ziehen wir uns doch wieder unhinterfragt die 08/15-Infos rein. So wie ja auch jeder BILD-Zeitungsleser weiß, dass er betrogen wird. „BILD-Zeitungsleser sind einfach Zyniker“ (Enzensberger, aus dem Gedächtsnis zitiert).
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Meeresorgel & Verbesserungsvorschläge
Peter Glaser schreibt in der Glaserei:
Dort, wo die kroatische Stadt Zadar ins Meer grenzt, sind seit 2005 eine Anzahl dicker, schwarzer Röhren entland des Uferwegs zu sehen und vor allem zu hören. Es sind die 35 Pfeifen der Meeresorgel von Zadar. Das Instrument wird von der Brandung gespielt. Das Wasser schiebt Luft durch die unterschiedlich großen Röhren, deren Klang sich zu eigentümlichen Akkorden und dissonanten Melodien verbindet.
Wie so oft: Hübsche technische Spielerei, aber eben nicht mehr (nur Meer). Vorschläge: Die Dinger dahin stellen, wo dank Klimaerwärmung das Meer wirklich bedrohlich ansteigt. Und dabei die Dinger so einstellen, dass je höher der Wasserstand desto schöner die Klänge.
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Menschen die in die Kamera starren
Was ist das? Eine Installation, die die ständige Überwachung seitens Väterchen Staat und großem Brüderchen Google anschaulich macht? Künstliches Publikum für verkannte Genies? Oder einfach nur jemand, der die Klappe hält und zuhört?
Nein, das ist eine kommerzielle japanische DVD voll von Menschen die einen anschauen; sie ist dafür gedacht dass man seine Schüchternheit überwinden lernt.
Hier die Werbung für die Lady-Ausgabe:
Wobei ein Kommentator bei BoingBoing nicht zu Unrecht bemerkt:
Haven’t seen so many bad haircuts since „The Cure“ broke up!
Ich weiß auch nicht, aber irgendwie gehört das ins Museum für moderne Kunst.
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