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Pepper Spraying Cop – Meme

Auch wenn’s jetzt wahrscheinlich schon jede(r) kennt, dieses Meme ist, ähnlich den Hitler-Untertitelungen, so wunderbar, dass es in die Sammlung gehört:

Mitte November hat Lt. John Pike, ein Officer der UC Davis Police, bei einer Occupy- Kundgebung an der University of California in Davis, etwa ein Dutzend Studenten, die friedlich auf dem Boden saßen, von Kopf bis Fuß mit Pfefferspray behandelt, mit einer Haltung als würde er gerade zu Hause im Wohnzimmer mit Fliegenspray hantieren.

Das Bild zeigt geradezu ikonisch ein Verhältnis von Volk und Staatsmacht. Und so machte der bemerkenswerte Ausdruck des „Pepper Spraying Cop“ bald die Runde und zeigt das Thema als durch die ganze Geschichte gehendes.

Die Bilder werden in diesem Blog gesammelt:

http://peppersprayingcop.tumblr.com/

Angesichts dieser schönen Crowd-Kreativität kann man eine einfache Theorie des Kunstschönen erstellen: Ein wesentliches Moment von Schönheit in der Kunst ist die Kreativität.

Klavierstück 5 @London

Heute abend spielt Mark Knoop im Rahmen eines Konzerts des Ensemble Plus-Minus mein Klavierstück 5 in London.

7pm Tuesday 29 November 2011
Performance Space at City University London
College Building, St John Street, London EC1V 4PB

Iannis Xenakis – Dikhthas
Aldo Clementi – Madrigale
Johannes Kreidler – Klavierstück 5
Alex Hills – 5 Resonance Studies
Simon Steen Andersen – Study for string instrument #1

Höhepunkte der Sensorik. Heute: die Digitalisierung des Urinstrahls.

Exkremente in der Kunst, da hat die Geschichte schon was zu bieten: Warhol pisste auf Leinwände, Manzoni verkaufte seine Scheiße in Dosen zum damaligen Goldpreis, Dash Snow rahmte seine Ejakulate ein.

Eine englische Kneipe übernimmt nun eine aus Japan (woher auch sonst?) kommende Technologie, bei der mittels des Strullstrahls (von Männern) ein Videospiel gesteuert werden kann. Es dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein (oder gibt es das schon?), bis jemand auch Klänge mit seinem Pullermann ansteuert. Schließlich schrieb schon Händel eine „Wassermusik“, und Ravel die „Jeux d’Eau“. In der Obertonreihe haben wir die Natursept.

(via Spiegel Offline)

Früher auf Kulturtechno: Tuba-Pissoirs.

Kreidler @Musik? Salzburg

Heute abend, 19h findet in der Galerie 5020 eine Podiumsdiskussion aus der Reihe „Wohin?“ statt, zum Thema: „Musik?“, organisiert vom ARGE Komponistenforum.

Wohin?#17 – MUSIK? – In welchem Kontext ist Musik Musik?

am Montag, 28. November 2011 um 19 Uhr in der Galerie 5020 in Salzburg, Sigmund Haffnergasse 12/1
mit
Heinrich Deisl (Journalist/Skug)
Johannes Kreidler (Komponist/Berlin) per Skype
Barbara Lüneburg (Musikerin/Wien)
Eva Maria Stöckler (Musikwissenschaftlerin/Donau-Universität Krems)

Moderation Hannes Raffaseder und Wolfgang Seierl

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MUSIK? – In welchem Kontext ist Musik Musik?

Das 16. Kofomi im September 2011 widmete sich der Frage „Musik?“ und erzeugte mit dieser kürzelhaften Fragestellung vor allem weitere Fragen. In diesem Gespräch – zwei Monate nach dem KoFoMi 2011 – wollen wir einige dieser Fragen herausgreifen: Was und wo ist Musik heute, welche Funktionen hat sie in unserer gegenwärtigen Gesellschaft? Anton Webern vollzog mit seinem Satz „Die Musik ist die gesetzmäßige Natur in Bezug auf den Sinn des Ohres“ den Schritt von einer materialbezogenen zu einer kommunikationsbezogenen Definition von Musik. Von der Tonkunst zur Hörkunst also. Seit damals und vor allem in den letzten 20 Jahren hat sich vieles verändert, – unsere aktuellen Musikkonsumgewohnheiten bringen uns die Musik mittels Lautsprecher oder Kopfhörer so nah und in einer Vielfalt und Fülle an unser Ohr wie nie zuvor. Was aber ist Musik, der Musikmarkt und unser Hören bzw. Musikkonsum heute? Wie der zerbrochene Spiegel der Postmoderne und unserer globalisierten und vernetzten Welt scheint sich der traditionelle einheitliche Musikbegriff in unzählige Facetten aufzusplittern, aufzulösen und doch neu zu bilden, – für Musikschaffende wie -hörende…

Eintritt frei! Gefördert von Stadt und Land Salzburg

Da ich leider aus Zeitgründen nicht nach Salzburg reisen kann, werde ich via Skype an der Runde teilnehmen!

Das meint der Kulturtechno-Karikaturist dazu:

Pendel-Musik

Unlängst hatte ich hier das faszinierende Pendel-Video, und ich hab mal etwas salopp dazugeschrieben, dass das schön, aber ’natürlich‘ keine Kunst sei. Dahinter steckt die alte Frage nach Kunst und Naturschönheit. Ich erinnere etwa an Schopenhauers Diktum:

Inzwischen heißt ein Optimist mich die Augen öffnen und hineinsehn in die Welt, wie sie so schön sei, im Sonnenschein, mit ihren Bergen, Thälern, Ströhmen, Pflanzen, Thieren u.s.f. – Aber ist denn die Welt ein Guckkasten? Zu sehn sind diese Dinge freilich schön; aber sie zu seyn ist ganz etwas Anderes.

(Die Welt als Wille und Vorstellung, Kapitel 46 – Von der Nichtigkeit und dem Leiden des Lebens)

Johann hat in den Kommentaren zurecht bemerkt, dass das Pendelarrangement nicht wirklich der „Natur“ zugerechnet werden kann, und eigentlich dem Verfahren der Minimal Music gleicht. Tatsächlich, es fällt mir erst jetzt wieder ein, gibt es von Steve Reich die „Pendulum Music“ von 1968:

Will sagen: Ich nehme alles zurück!

Auch das vormals gepostete Pendel-Video hat jemand musikalisiert, wenn auch durch die Pentatonik etwas unnötig verkitscht:

I assigned one note in a pentatonic scale to each ball so that the whole group covers 3 octaves (15 balls). I used a pentatonic scale (C,D,F,G,A) so that the notes would sound good together no matter which ones were playing. Each ball has a corresponding octave as well so that the first ball, for example, plays a low C when it swings to the right and C an octave higher when it swings left. So, actually, there are a total of 4 octaves being played. I panned each note correctly left and right in the stereo field so that (if you listen in stereo – preferably with headphones) you can also get a more pronounced sense for the spatial patterns.

The lowest note plays at 51 bpm, the second at 52 bpm on up to 65 bpm. That way each note is (theoretically) in time with its corresponding pendulum. There is a small discrepancy in timing – probably because it’s difficult to start them perfectly together, but it basically works.

Und hier gibt’s noch die Juggling Sound Ball Demo.

Fragebogen über mitteilsame Musik

Nächste Woche Freitag (2.12.) gibt’s beim Festival Rainy Days in der Luxemburger Philharmonie, welches heuer „Let’s talk to each other“ zum Thema hat, meine Show „Giving Talks“, eine szenische Kompilation der Werke „Fremdarbeit“, „Music for a Solo Western Man“, „Compression Sound Art“ und Teile aus „Feeds. Hören TV“. Es spielt das Ensemble Lucilin geleitet von David Reiland, ich selbst werde moderieren, mit Festivalchef Bernhard Günther als Sidekick; es tanzt Manuel Romen, die Klang- und Videoregie betreut Tobias Knobloch.

http://www.rainydays.lu/2011/index.php?id=0212&PHPSESSID=lrh6eaat65et8gll9q332rc7r1

Für das Programmheft sollten die beteiligten Komponisten des Festivals einen Fragebogen ausfüllen; das sind meine Antworten:

Wo würden Sie Ihre Kompositionen auf einer Skala der Mitteilsamkeit von 1 (sie sollten vollkommen rätselhaft bleiben) bis 10 (sie sollten vollkommen selbsterklärend sein) idealerweise sehen wollen?

11 (10 und 1)

Und realistischerweise?

10.1

Welche Stücke anderer Komponisten aus der Vergangenheit oder Gegenwart finden Sie persönlich besonders gelungen im Blick auf ihre verbale Mitteilsamkeit?

Alvin Lucier, I am sitting in a Room
Nicolaus Huber, Harakiri
Bob Ostertag, sooner or later
Martin Schüttler, Leerstand
Trond Reynholdtsen, Unsichtbare Musik
Patrick Frank, The Law of Quality
Lars Petter Hagen, To Zeitblom

Welche verbalen und sonstigen nicht im engeren Sinne ‹rein› musikalischen Mittel setzen Sie am liebsten ein, um einem Publikum etwas mitzuteilen? Gesungene Texte, gesprochene Texte (als Teil der Aufführung), sichtbare Texte (während der Aufführung), Texte im Programmbuch, Einführungsvorträge vor der Aufführung, Gespräche nach der Aufführung, Videos, Websites, Bilder, Objekte, Licht, …?

Vornehmlich Moderation und Video.

Haben Sie manchmal das Gefühl, zugunsten deutlicherer kommunikativer Aspekte einer Komposition bei der ‹rein musikalischen› Qualität oder Wahrnehmbarkeit Abstriche machen zu müssen?

Ja, manchmal, und manchmal macht das gar nichts, und manchmal ist es schade.

Was bedeutet für Sie die Arbeitsteilung oder Rollenvermischung zwischen Komponist, Performer, Textautor, Sprecher/Kommentator, Video-/Filmemacher, Regisseur, …?

Arbeitsteilung ist ein Übel in der Kunst, wenn so etwas wie ein Gesamtkunstwerk angestrebt wird. Funktionaler Einsatz verschiedener Medien hingegen ist gut, wenn es ein Gesamtkonzept und einen Chef gibt.

Welche Reaktionen löst das folgende berühmte Zitat von Theodor W. Adorno (1953/1959) heute bei Ihnen aus?
«Die Schocks des Unverständlichen, welche die künstlerische Technik im Zeitalter der Sinnlosigkeit austeilt, schlagen um. Sie erhellen die sinnlose Welt. Dem opfert sich die neue Musik. Alle Dunkelheit und Schuld hat sie auf sich genommen. […] Keiner will mit ihr etwas zu tun haben, die Individuellen ebenso wenig wie die Kollektiven. Sie verhallt ungehört, ohne Echo. […] Sie ist die wahre Flaschenpost.»

Nun ja, so sinnlos erscheint die Welt heute nicht mehr, im Gegenteil, wir haben gewaltigen Sinnüberschuss und einen Ozean voll Flaschenpost: das Internet.

Wie hat sich die Beziehung zwischen Komponisten und Zuhörern in den letzten Jahrzehnten verändert?

Vielleicht etwas kommunikativer, durch das Internet. Ist aber (noch) nicht allzu verallgemeinerbar.

Wie stellen Sie sich Sie die idealen Hörer Ihrer Musik vor?

„Wenn zwei Sechzehnjährige sich in der Mansarde oder auf einem Waldgang an dem Autor begeistern, den sie entdeckt haben, so ist das wichtiger als die Tagung eines Schriftstellerverbandes oder die Verhandlung einer Akademie.“ (Ernst Jünger)

Gibt es sonst noch etwas, was Sie Ihrem Publikum im Festival rainy days 2011 an dieser Stelle mitteilen möchten?

Sapere aude.

Frankenfont – Der Literaturklassiker gesetzt aus fehlerhaften PDFs

Das Projekt Frankenfont setzt aus fehlerhaft eingebetteten Schriftarten in PDFs den Literaturklassiker „Frankenstein“. Grausig!

(via we like that)

Jean Zieglers nicht gehaltene Salzburger Festspielrede

Globalisierungskritiker Jean Ziegler hätte die Eröffnungsrede der diesjährigen Salzburger Festspiele halten sollen – dann wurde er wieder ausgeladen. Man munkelt, auf Druck der Sponsoren.

Wie dem auch sei –

Sehr verehrte Damen und Herren,
alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37.000 Menschen verhungern jeden Tag und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens unterernährt. Und derselbe World-Food-Report der FAO, der alljährlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte.

Schlussfolgerung: Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.

Hier kann man die Rede nachlesen.

Das totale Archiv (12. und letzte): Gegentendenzen

In der letzten Zeit brachte ich den Text “Das totale Archiv” als Blog-Version, der nun mit dem zwölften und letzten Teil abschließt.

Die Frage, was als neu und was als alt gilt (1), begleitete den Text immer wieder, aber neu sind definitiv die digitalen Archive (2), die das Mediennutzungsverhalten ändern (3). Ein Exkurs fragte nach dem Wesen des technischen Fortschritts (4). Charakteristisch für die digitalen Archive ist, dass sie ungekannte Datenmassen des Vergangenen beherbergen (5) und dass diese unauslöschbar sind (6). Ebenso ist die Menschheit unauslöschbar (7). Die Last der Vergangenheit ist ein bekanntes Thema (8), aber sie wird es immer noch mehr. Darum ist der postmoderne Collage-Stil womöglich der bestimmende Stil auch in Zukunft (9). Das erfordert bestimmte Design-Lösungen (10). Künstlerische Sujets des totalen Archivs sind beispielsweise die großen Quantitäten und die Nachinszenierung (11). Angesichts exklusivistischer Gegenbewegungen ist ein Plädoyer für die Offenheit (12) angebracht.

 

12. Gegentendenzen

Was ist am totalen Archiv total? Zunächst ist es schlichtweg die größte Sammlung von Informationen, die die Menschheit bislang kannte. Die Encyclopædia Britannica von 2004 birgt rund 75.000 Artikel in 32 Bänden, die englischsprachige Wikipedia zählt 2011 gut 3.750.000 Einträge. Das ist kein Produkt einer Ideologie, sondern der technologischen Entwicklung.

Zum einen ist daran ein Totalisierungszug, dass der Computer, also die Digitalisierung, alle Medien schluckt, Radio, Fernsehen, Bücher. Das Medium verschwindet wieder hinter der Botschaft; die Digitalisierung wird selbstverständlich, und damit herrschend. Hilflos schreibt noch die Tagesschau bei Videomaterial aus dem Netz: „Quelle: Internet“. Entsprechend haben die Firmen Google, Apple und Microsoft zu bedenklichem Grad das Monopol über kulturelle Güter. Grundsätzlich ist es wünschenswert, dass es ein zentrales Portal gibt, worüber eine Suchanfrage gestartet wird, die über das gesamte Archiv zugreifen kann – das bleibt der Vorzug von illegalen Tauschbörsen gegenüber den kommerziellen Pendants. Dennoch bedeutet ein System ohne wirklichen Wettbewerb eine problematische, vielleicht gefährliche Akkumulation. Wer bestimmt die Bedingungen der Suchabfrage? Die anarchische Verteilung der Informationen hingegen ist Segen und Fluch – niemand überschaut alles, aber entsprechend schwer wird die Verständigung darüber, bis hin dass jeder doch in seiner eigenen „Filterblase“ lebt.[1] Da sind Zufallselemente innerhalb der Algorithmen wünschenswert.

Zum anderen übersteigt die schiere Größe des Archivs das menschliche Erfassungsvermögen – in viel höherer Dimension als die analogen Archive. Natürlich bleibt jedem überlassen, sich ein- und auszuklinken aus dem Netz; doch wo es jedoch um Wissen und Erfahrung geht, gibt es keine Isolation mehr. Die Probleme der Menschheit sind globale, selbst das Private ist, frei nach dem Slogan, global. Über Krankheiten macht man sich im totalen Archiv kundig, aus dem Facebook-Pool knüpft man Kontakte. Überall in der Luft hängt ein unsichtbares Netz, das Internet. Dort kann sich alles verfangen, dort wird alles kontextualisiert und abgeglichen. Man lebt immer unsicherer, weil eine Behauptung sofort jemand anderes im totalen Archiv überprüfen, also möglicherweise falsifizieren kann. Politikerlügen können entlarvt, Plagiate identifiziert werden. Wirkliches Wissen ist dann nur noch in hochgradigem Spezialistentum möglich, alles andere verharrt auf zufällig Aufgelesenem. Früher konnte man sein Auto noch selber reparieren! Je leichter der Alltag durch Technologie wird, desto komplexer wird das Wissen dahinter. Nichts verkörpert das anschaulicher als die Produkte der Firma Apple: geleckte Oberfläche, selbsterklärende Bedienbarkeit noch für den Unbedarftesten, aber eine gigantische Intelligenz dahinter.

So zeichnen sich, obwohl, wie im siebten Abschnitt dargelegt wurde, „Information frei sein will“, Gegentendenzen ab: Die neue Abschottung. Öffentlich-rechtlich finanzierte Rundfunkanstalten müssen ihre Sendungen – die doch allen Gebührenzahlern gehören – auf Druck des Marktes nach sieben Tagen aus dem Netz nehmen, Apple verriegelt hermetisch seine Software, und Regimes klemmen in ihren Ländern das halbe oder sogar das gesamte Internet ab. Wurde der postmoderne Pluralismus mit dem Internet und der Globalisierung nach 1989 eingelöst, tritt nun die Reaktion auf den Plan: Nationalismen keimen wieder auf und Europa mauert sich vor den Afrikanern ein. All das kann eigentlich nicht sein und schon gar nicht darf es das; man fühlt sich in die Prohibition in den USA der 1920er Jahre zurückversetzt, die der heranrollenden Moderne entgegengestemmt wurde, völlig zu unnütz.

Hier ist Pluralismus unbedingt hochzuhalten. Es ist zu hoffen und wünschen, dass Umgangsverfahren mit der Informationsfülle entstehen, ohne dass der innwohnende Reichtum beschnitten wird. Das digitale Archiv ist eine geistige, keine physische Instanz, und darum interpretierbar; eine elastische, mitkommunizierte Handhabe von Abstraktion und Konkretion kann es produktiv statt lähmend machen.

 


[1] „Filter bubble“, ein von Eli Pariser geprägter Begriff, der die Isolation in personalisierten Algorithmen beschreibt.

Kreidler @ZKM & @Huddersfield

Heute abend findet am Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Karlsruhe im Rahmen des piano+-Festivals die Uraufführung meiner „Studie für Klavier, Audio- und Videozuspielung“ statt, daneben Xenakis und Iddon. Es spielt Rei Nakamura.

21 Uhr im ZKM_Kubus
»Xenakis heute« Piano+ IV
Iannis Xenakis »À.r.(Hommage à Ravel)« für Klavier (1987)
»Herma« für Klavier (1960/61)
Martin Iddon (*1975) »Neues Werk« mit Midi-Flügel und Elektronik (UA, 2011)
Johannes Kreidler (*1980) Studie für Klavier und Video (UA, 2011)
Klavier: Rei Nakamura, NN

http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$7786

Außerdem spielt heute abend Mark Knoop beim Huddersfield Contemporary Music Festival das Klavierstück 5, Werke von Stefan Prins und Peter Ablinger sowie das gesamte Klavierwerk von Iannis Xenakis!

Iannis Xenakis Herma
Johannes Kreidler Klavierstück 5
Iannis Xenakis Mists
Stefan Prins Piano Hero #1
Stefan Prins Piano Hero #2
Peter Ablinger 6 Linien
Iannis Xenakis à R. (Hommage à Ravel)

N.B.: Es ist schon mehr als auffällig, wie oft zur Zeit Xenakis allerorten gespielt wird. Marxistische Vermutung: Weil die Menschen heute mehr denn je ihr Leben mit Algorithmen verbringen, wird die algorithmische Musik Xenakis‘ als so aktuell empfunden. Seine musikalischen Strukturen kehren in Google und Facebook wieder.