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Fehlerästhetik #10 – Kritik

Wieder eine meines Erachtens ziemlich überholte Medientheorie – aus einem Spiegel-Artikel von Norbert Bolz aus dem Jahr 2000:

Kommunikation kommuniziert Kommunizieren. Reden wir miteinander. Kommunikationsverhältnisse sind offenbar erklärungs- und begründungsunbedürftig. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man als Außenstehender den Chat im Netz, die Fans des CB-Funk, aber auch ganz alltägliche Telefonie beobachtet – Gesprächsthema Nummer eins: Es funktioniert! Es geht vor allem um die Lust an der Fortsetzung, um das Glück der Anschließbarkeit.

(Norbert Bolz, Wirklichkeit ohne Gewähr, in: Der Spiegel 26 (Juni 2000), S. 130f., zitiert nach Reclam, Texte zur Medientheorie)

Keiner staunt heute mehr darüber, dass Skype funktioniert, sondern benutzt es einfach. Das Medium selbst ist nicht DIE Botschaft, sondern nur ein Aspekt. Das Medium hat seine Bedingungen, Vorzüge und Unzulänglichkeiten, und in unserer volltechnisierten Welt normieren sie kräftig. Trotzdem: Das weiß heute jedes Kind.