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Expertenkultur!!

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Im Frühjahr 2010 hatte ich die Ehre, mit dem deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Nachwuchsförderung“ ausgezeichnet zu werden. Es gab insgesamt zehn Kategorien, von „Bester Text Schlager“ über „Lebenswerk“ bis „Experimentelle Kammermusik“. Bei der Gala waren also Musikschaffende aus allen Sparten anwesend, was den kuriosen Effekt zur Folge hatte, dass bei den Laudatios sich jeder, aber wirklich jeder entschuldigte: die U-Musiker immer wieder dafür, dass ihre Musik nicht so anspruchvoll sei, die E-Musiker immer wieder dafür, dass ihre Musik so anspruchsvoll sei. Irgendwas lief da falsch – hätte man statt dem Axica-Gebäude neben dem Brandenburger Tor nicht einen überdimensionalen Beichtstuhl für die ca. 200 Leute mieten müssen? Oder war dieses kollektive Bitten um Vergebung nicht einfach unangebracht und unfreiwillig komisch?

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Drüben im BadBlog schreibt Moritz mal wieder davon, dass die Neue Musik doch nicht so kompliziert sein müsse, nicht so gelehrt daherkommen bräuchte usw. Dem widerspricht fast niemand (außer zB Mahnkopf – „Entweder es nehmen viele wahr, dann ist es keine Kunst, oder es nehmen wenige wahr, dann ist es Kunst.“ – auf nicht gerade einem Gelehrten gebührende Weise), und auch ich fordere ja mitunter dazu auf, Elemente des Pop einzubeziehen, denn der hat beileibe nicht mit allem Unrecht.

Es mag vielleicht verwundern, wenn ich an dieser Stelle aber auch für das Gegenteil die Lanze breche: Wir brauchen eine musikalische Expertenkultur, genau, nicht nur oder nicht so sehr eine bürgerliche Hochkultur, sondern eine Expertenkultur in der Musik! – so wie es Mathematiker gibt, die Thesen aufstellen, die weltweit nur 12 Leute verstehen und davon noch 7 bestreiten, oder Chemiker, die im Kompliziertesten forschen, ohne vorab zu wissen, ob dabei überhaupt etwas herauskommt. Letztlich reicht es, wenn einer ein Mittel gegen Krebs findet, und auch die radikalste Kunst hat gewiss ihre Auswirkungen. Picasso: „Ich kann ein Bild malen und danach in die Schublade stecken, trotzdem ändert es die Welt.“; niemand kann widerlegen, dass auch Anton Weberns Quartett Opus 22 zum Fall der Mauer beigetragen hat! Tatsächlich bin ich der festen Überzeugung, dass es auch die radikalste, sperrigste Insiderkunst geben muss, im Interesse der allgemeinen Kultur.

Warum kommt überhaupt die Beschwerde, dass die Neue Musik so kompliziert ist, wenn es doch auf dieser Welt mehr als genug leicht gestrickte Musik gibt? Warum beschwert man sich über die Neue Musik, ist aber nicht darüber empört, dass es so etwas wie „hydrografische Geodäsie“ gibt? Wer ist schuld? Die Neue Musik! Aber nicht, weil sie so kompliziert ist, sondern weil sie nicht dazu steht. Das Problem ist, dass sich diese sperrige Musik dem Vorwurf überhaupt aussetzt; sie tut das freilich dadurch, dass sie den Steuer- und GEZ-Zahler viel Geld kostet, ohne eine greifbare Gegenleistung zu erbringen – angemessene Zuschauerzahlen, Resonanz in der Presse usw. (So entstehen auch die Minderwertigkeitskomplexe bei den Akteuren, die sich dann in verquasten Programmhefttexten ein Ventil verschaffen, statt souverän den Austausch mit Kollegen zu pflegen.) Es gibt aber einen weiteren, irrationaleren und wahrscheinlich schwerwiegenderen Grund: Immer noch steckt sehr tief in den Menschen die Meinung, dass es natürlich quantenchromodynamische Physik und all das geben möge, aber Musik müsse doch jeden Menschen berühren, ja, sie habe doch die Möglichkeit des direkten Einwirkens auf Körper und Seele jedes Menschen, wenn überhaupt dann sei sie die verbindende, universale Sprache. Und da muss einfach entschieden aufgeklärt werden: Nein, auch in der Musik – oder sollte man, um Mißverständnisse fortan zu vermeiden, besser „ästhetische Akustik“ sagen? – gibt es höchste Komplexitätsgrade und also höchstes Spezialistentum. So wie es Astrophysik und Mikrochemie, Tiefseebiologie und Hochgebirgsgeologie gibt, gibt es auch Musik, die eine Angelegenheit von Experten ist. Es wäre doch sehr merkwürdig, wenn die ein ganzes Hochschulstudium absolvierten, um danach Sachen zu machen, die jeder gleich versteht! Das große Versäumnis in der „Vermittlung“ der Neuen Musik, wie sie seit einiger Zeit emsig betrieben wird, ist, dass sie das nicht deutlich ausspricht. Es nutzt aber nichts, das ist Wohl oder Übel ein Faktum, da gibt es nichts zu entschuldigen und keine falsche Scham, es kann ja gar nicht anders sein in dieser Welt, in der in allen Bereichen die Spezialisierung zunimmt. Wer kann heute noch sein Auto selber reparieren? Kein normaler Mensch! Wieso investiert man trotzdem nicht in die „Vermittlung“ von Kfz-Wissen?!

Ich habe vieles an der hiesigen Expertenkultur zu kritisieren, ich finde vieles irrelevant und geldverschwenderisch, vieles hat sich überlebt und simuliert nur noch selbstgefällig Spezialistentum; oft ist mir die Musik, die hochtrabend daherkommt, noch viel zu wenig kompliziert! Im Übrigen ist Fachidiotie immer die problematische Begleiterscheinung. Grundsätzlich halte ich eine Expertenkultur aber für unverzichtbar, und sie sollte sich nicht um falsche Vereinfachung und Popularisierung bemühen, sondern um Verständnis für ihre Komplexion. Die Menschheit, zumindest ihr demokratisch verfasster Teil, braucht Experten in allen Bereichen, auch in der Kunst; darum gibt es Kunsthochschulen! In der Kunst muss alles möglich sein und alle Bereiche der Wahrnehmung und des Denkens müssen ausgelotet werden, nach oben und nach unten und nach links und rechts, Richtung Pop und Richtung stochastischem Spektralkomplexismus, und überall kann Kunst gelingen oder auch nicht. Niemandem soll der Zugang verwehrt werden, aber wenn es nur wenige Akteure gibt, ist das nicht verwerflich und braucht nicht zu verwundern, einzubilden braucht man sich darauf ebenfalls nichts. Und es wird ja Gott sei Dank, zumindest in diesem Land, dennoch eine Menge Geld für die Neue Musik ausgegeben, so wie für mathematische Forschung und Teilchenbeschleuniger. Statt sich zu beklagen, dass man nicht im Fernsehen ausgestrahlt wird, können die Experten sich doch mit Fug und Recht dazu bekennen, dass man nun mal zur akademischen Elite gehört, die es geradezu albern fände, würde sie im ZDF gesendet werden. Oder haben die Komponisten eigentlich die Angst, dass sie ihrem Expertenstatus nicht gerecht werden? Wo ist die Neue Musik, die mit Stolz sagt: Ich bin Expertenkultur, ihr habt Hegels Phänomenlogie des Geistes durchzuarbeiten, bevor ihr den Konzertsaal überhaupt betretet! Oder ist das irgendwo gesetzlich verboten? Wo ist die Neue Musik, die sich viel zu fein dafür ist, einen zusammengequetschten Programmtext zu schreiben, wenn nun mal erst ein eingehendes Partiturstudium zu tieferem Verständnis führt? Wo ist die Neue Musik, der selbst die NM-Szene noch viel zu sehr Pro7-Niveau hat? Wer komponiert auch mal nur für sich? Wo ist das Selbstbewusstsein der Profis? Es muss doch alles in der Kunst geben, also auch das radikalste Spezialistentum! Pluralismus heißt nicht, dass es immer für viele ist, so wünschenswert das auch wäre.

Gott sei Dank gibt es nun aber auch Computer und das Internet, womit unter sehr geringem Geldaufwand Musik produziert und distribuiert werden kann. Damit ist man zumindest dem Subventionsdruck enthoben. Im Netz findet dann selbst die schwierigste Musik ein Millionenpublikum – wenn auch erst im Laufe von Millionen Jahren.

Nun will wohl kaum ein Künstler ausschließlich für die Nachwelt oder nur für sich komponieren, viele Ideen brauchen eine Menge Geld, deren Aufwendung in einer Demokratie nicht mehr mit Expertenkultur rechtfertigbar ist, und man mag auch schlichtweg nicht als durch und durch elitärer Sack gelten. Ich habe ein Ideal: dass ein Komponist in den verschiedenen Bereichen tätig ist, dass er Musik erfindet vom Pop bis zum Unbekömmlichsten; dass seine Ästhetik nicht darauf spezialisiert ist, dass sie links oder rechts oder oben oder unten verortet ist, sondern dadurch, dass sie sowohl links wie auch rechts wie auch oben und unten umgesetzt werden kann (es gibt einige und immer mehr Komponisten, die sich in diesem breiteren Spektrum bewegen: Alexander Schubert, Daniel Smutny, Genoël von Lilienstern oder Thomas Meadowcroft zum Beispiel). Die Postmoderne hat einmal das doppel- oder mehrfachcodierte Werk erkoren, das auf verschiedenen Ebenen sowohl Laien wie Experten anspricht – das ist toll, aber schwer zu schaffen und darum selten; eher möglich erscheint es mir, werksmäßig zu separieren, aber in der Person zu vereinen: Möge ein Komponist Technotracks ebenso komponieren wie ultraselbstreferentiellen, monadologischen Geräuschnegationskonzeptualismus für Violoncello, den keiner versteht. Wohlgemerkt, all das ganz gewissenhaft komponiert und mit Herzblut, und wiederum gibt es zur Handhabe des Stilpluralismus’ hilfreiche Softwares.

Also: Mehr Vielseitigkeit, mehr leichte und mehr extrem schwere Musik von ein und demselben Komponisten, und mehr Stolz für alle Arbeiten würde dem Umkreis der Neuen Musik sehr helfen. Und kümmert euch mal darum, dass sich auch diese Einsicht endlich verbreitet: Musik ist mehr als Emotion, Groove und Völkerverbindung, Musik kann auch asozial schwer verständlich sein und auch dazu hat sie ihr gutes Recht. Andernfalls nennen wir es künftig eben „ästhetische Akustik“. Übrigens heißt Intellektualisierung überhaupt nicht Verlust von Unmittelbarkeit – es gibt Mathematiker, denen beim Anblick einer Formel Tränen in die Augen treten.

9 Kommentare

  1. Du hast mich in einem ganz entscheidenden Punkt missverstanden: Nirgendwo steht in meinem Artikel (und auch sonst sage ich das nirgends und habe es auch noch nie gesagt), Musik müsse eher „nicht kompliziert“ oder „einfach“ sein.
    Ich finde es interessant, dass dieses Missverständnis immer wieder auftaucht, denn es impliziert, dass für die Missverstehenden Komplexität ein wichtiges Kriterium ist, während es für mich für die Qualität eines Kunstwerkes nicht im Geringsten relevant ist, es sei denn, die Komplexität ist aufgesetzt und Selbstzweck, dann wäre es für mich ein negativer Faktor (ebenso wie unnötige Simplifizierung ein negativer Faktor ist).

    Wie Du richtig schreibst, ist es durchaus möglich, komplex, vielschichtig, aussagekräftig und gleichzeitig jedermann zugänglich zu sein – ich würde das absolut für eine erstrebenswerte Leistung halten, gerade weil es die allerhöchste Kunst ist, dies zu erlangen. Nicht immer ist es möglich, geschenkt. Ea als Ideal aber zu ignorieren wäre ein Fehler.

    Ebenso wie Du bin ich der Meinung, dass wir wahrscheinlich in Zukunft mehr Künstlertypen erleben werden, für die ein Schaffen sowohl in eine „einfache“ wie eine „anspruchsvolle“ Richtung ästhetisch vereinbar ist.

    Was habe ich also wirklich gefordert?
    Mehr lebensnahe Musik.
    Lebensnah heißt absolut nicht, dass etwas populistisch oder simpel sein muss. Die Affinität zum Lebendigen, oder genauer: zum Wirklichen ist in der Wissenschaft gegeben, da sie sich mit reellen Phänomenen beschäftigt (selbst wenn sie sich theoretischer Modelle bemächtigt, so werden diese immer auf das konkrete Ziel einer Wirklichkeitserklärung hin verwendet). Es gibt aber in der Wissenschaft genau wie in der Kunst auch das Phänomen des um sich selbst Kreisens, des verknöcherten Akademismus, der sinnlos hochgelaberten Gedankengebäude.
    Ansonsten würde ich aber Wissenschaft und Kunst nie vergleichen – denn in der Wissenschaft geht es eben hauptsächlich um den Zweck, und in der Kunst um die freie Entfaltung von Möglichkeiten aus dem Impetus eines menschlichen Spieltriebs mit möglicher Rückwirkung auf soziale Prozesse. Und wenn sich letzteres vor allem um sich selber dreht, noch dazu in einem gepäppelten Stipendien/Förderungsreservat (das zwar schön ist, sich aber auch Relevanz vorgaukelt) dann muss, dann darf man mehr Lebenszugewandtheit (oder Realitätszugewandtheit) einfordern. Nichts anderes tue ich.

    Moritz Eggert

  2. Kreidler sagt:

    Hallo Moritz,
    ich hoffe es ist klar, dass ich nicht auf Streit aus bin.
    Ich bin, das wird ja hoffentlich auch aus meiner Arbeit klar, unbedingt für Lebensnähe, Realität usw. Aber ich bin auch für Pluralismus in der Kunst, deshalb will ich …dann auch sagen: Macht die allerlebensfernste Musik, scheißt auf die Realität! Aber macht beides, und am besten extrem, das ist spannend, die Einseitigkeit ist übel. Der weitere Unterschied ist, dass ich nicht mehr so sehr ans hehre Ideal des Alles-in-einem-einzigen-Werk, der siebzehntolenspielenden Popmixsau glaube.
    Viele Grüße
    Johannes

  3. Ekki Voigt sagt:

    Ich glaube, Musik verliert immer an Kraft, Wirkung, Wert, Einzigartigkeit, wenn sich ihre Strukturen auf Systeme/Diskurse beziehen, die nichts mit ihrer sinnlichen Wahrnehmung zu tun haben. Anders: Musik, die Hegel-Kenntnis braucht, um angemessen wahrgenommen zu werden, verliert an Kraft, denn sie diskutiert in einer unangemessenen Sprache.
    Das ist kein Einwand gegen Komplexität – denn der menschliche Sinnesapparat ist durchaus zu komplexer Wahrnehmung fähig – vielleicht sogar dafür begabter als der Intellekt.
    Gleichzeitig halte ich die Musik für eine Sprache, die immer mit Erwartungen (ja, ich meine so etwas wie die verfemte Parallelkonstruktion) arbeitet. Ihre Strukturen sollten also immer mit den Erwartungen der Hörer spielen. Avantgarde sollte deshalb nie „trop avant“ la garde sein. Wenn ein Komponist gerne vornehmlich mit den Erwartungen von Experten spielt, soll er damit selig werden. Ich persönlich fühle mich dann schnell ausgeschlossen und wende mich ab. (Und verleugne in meiner Höhle dann, bis zum Beweis des Gegenteils, gerne die gesellschaftliche Relevanz). Die Grundlagenforschung der Naturwissenschaften liefert ja immer mal wieder Beweise für ihre Relevanz – von daher halte ich diesen Vergleich für eine Steilvorlage für Subventionsverächter.

  4. Kreidler sagt:

    Hallo Ekki,
    das setze ich in dem Text voraus, dass die grundsätzliche Wichtigkeit von kulturellen Aktivitäten wie die Neue Musik in all ihren Facetten (oder die akademische Philosophie oder etliche ander Geisteswissenschaften) nicht bestritten wird, auch wenn da keine offensichtlich nützlichen Produkte ans Tageslicht kommen wie bei den Naturwissenschaften. (Ich würde aber zumindest für Indizien halten, dass unser Land seit 66 Jahren keinen Krieg mehr geführt hat, wie eine friedliche Revolution geschafft haben und in verhältnismäßig großem Wohlstand leben.)

  5. Ekki Voigt sagt:

    Hallo Johannes,

    gesetzt, dass in Afghanistan kein Krieg ist, bleibt mir, auf die USA hinzuweisen, die ja durchaus eine rege geisteswissenschaftliche und auch überhaupt kulturelle Produktion haben – und dennoch a) ständig im Krieg sind und b) ihren Wohlstand auf Verschwendung, Ausbeutung und Imperialismus bauen.
    Und der preußische Staat Hegels, Kants, Humboldts hat auch nicht nur Segen und Frieden über die Welt gebracht.
    Dennoch leisten kulturelle Experten natürlich einen großen Beitrag zu unserer Lebensqualität, und sei es nur der, dass sie uns ermöglichen, uns über ihre Zeichensetzungen und Erzählungen zu positionieren, zu identifizieren, Marken auszubilden und uns damit ermöglichen, im Dschungel der menschlichen Existenz uns einen Weg zu bahnen. Seelischer Nutzen würde ich sagen.
    Wie aber auch in den Akademien, den Tempeln, dem Vatikan und dem Pentagon irre, schädliche und hässliche Theorien entwickelt werden, kann dies auch unter Künstlern geschehen (ich glaube, das meinte Moritz). Ich kann dir nicht sagen, mit welchem Sinn ich es herausfinde, aber ich glaube bei jeder Kunsterfahrung unmittelbar zu spüren, ob ich gerade Kokolores gehört oder eine neue Welt entdeckt habe. Ein todsicheres Kriterium habe ich noch nicht entdeckt, ein wichtiges Indiz sind aber Erläuterungen. Kunst, die erläutert werden muss, weiche ich aus.

  6. Kreidler sagt:

    Hallo Ekki,
    ich würde die USA gerade als Gegenbeispiel sehen, was staatliches kulturelles Engagement und die Korrelation zur Kriegstreiberei betrifft. Hingegen mit dem 19. Jahrhundert würde ich keinen Vergleich anstellen, das halte ich dann grundsätzlich für zu sehr eine andere Zeit. Aber es bleibt natürlich unbeweisbar, der Effekt von (subventionierter) Kunst / Kultur.
    Das Beispiel mit dem Hegel-Gebot vor Betreten des Konzertsaals habe ich natürlich gezielt gewählt, als denkbar unpopulärstmögliche Form von Kunst, denn natürlich zeigt ja praktisch jeder den Vogel. Ich will trotzdem meinen, dass auch _sehr Unpopuläres in der Kunst nicht unversucht bleiben sollte, auf die Gefahr hin, es sich mit den Subventionsgebern zu verscherzen.

  7. Ekki Voigt sagt:

    Ja – Unpopuläres, das wünsche ich mir auch! Wahrhaftigkeit, Differenzierung, Widerspruch, Verfeinerung – es gibt viele Disziplinen, in denen eine vom kommerziellen Erfolg abgekoppelte Kunst Wertvolles schaffen kann.

  8. Strieder sagt:

    György Ligeti: „Die Frage, ob ich jemanden mit meiner Musik ansprechen will, stellt sich für mich gar nicht. Es is so wie in der wissenschaftlichen Forschung: man versucht ein Problem zu lösen, aus Interesse an einer Sache, und kümmert sich nicht um den praktischen Nutzen. So ist auch die Frage, ob jemand das braucht, was ich mache, unwesentlich. Ich lebe heute und hier, bin ungewollt Teil einer Kultur, und was ich produziere, wird sich mit der Zeit durchsetzen oder nicht.“

  1. […] auch dank der Vernetzung wie einfacherer Kompositionskalkulation dank Rechner einfacher dar (s. auch Kreidler, hintere Mitte dieses Links), kann man Heterogenes durchaus systemstreng gestalten. Dennoch machen es sich viel zu Viele immer […]