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Edward Hopper, „Sad drummers“ (1941)

Hoppers Schlüsselwerk deutet der Kunsthistoriker Ardy Ficial als „(Anti-)Ikone der Psychomoderne“, im Refrain mit Becketts Dunkelprosa aus der Nachkriegszeit oder dem akustisch-bruitistischen Spätwerk Varèses. Der Musik scheint in Hoppers Bild ihre kommunikativ-soziale
Dimension abhanden gekommen zu sein, die Instrumente werden gar nicht erst gespielt. Eisiges Schweigen liegt über der Szenerie; Inda Gellizenz sieht darin „mithin eine katastrophisch-politische Antizipation der antizipatorisch-politischen Katastrophik“ (Gellizenz:1995).
Feministische Interpretationen hingegen verweisen in dem Sujet auf die Schwierigkeit von Mutterschaft, die hier auf verstörende Weise metaphorisiert sei. Allerdings haben neuere Forschungen ans Licht gebracht, dass er mit dem düsteren Gemälde die Krise mit seiner
Lebensgefährtin Midi Jo Urnai verarbeitete, von deren sexuell eigenwilliger Affäre mit der Perkussionistin Joanna Chrydler der hochsensible Künstler kurz darauf erfahren haben musste