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Mein Text „Musiktexte“ in den MusikTexten

Habe für die neueste Ausgabe der MusikTexte einen Text mit dem Titel „Musiktexte“ geschrieben.

Snip:

Der Mensch strukturiert mit Sprache das Wahrgenommene und Sprache erzeugt auch Wahrnehmungen – der Wortschatz kann eingelöst werden. Hingegen verkümmert die Wahrnehmung ohne sprachliche Ausbildung.
Früh erwerben wir mindestens eine Muttersprache, die wir uns nicht aussuchen. Nie wird man der Welt wieder unschuldig begegnen. Am Anfang war das Wort.
[…]
Das heißt, nicht Klang hier und ein Text da, sondern alles gehört zusammen, ist in seiner inneren Verfassung schon darauf angelegt, ist die Sache selbst. Textpartituren können poetisch sein, Notationsgrafiken können imaginäre Musik im Kopf hervorrufen, Instrumente selbst haben schon ihre gestaltbare Ästhetik, Neue Musik existiert sowieso gerade auch im Diskurs. Dass der Philosoph der Neuen Musik, Adorno, so wundervoll, lebendig und vielsagend über Musik schreiben konnte, ist charakteristisch. Hierin liegt ein tiefer Wesenszug des Ganzen; seit der Moderne wird Musik als tonaler und als medialer Begriff zunehmend aufgelöst.