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Text über Konzeptmusik im Buch „Klang und Semantik“

Von einer Tagung zum Thema „Klang und Semantik“ in Dresden im Jahr 2013 ist nun der Tagungsband erschienen – das Thema steht für mich ziemlich zentral in meiner Arbeit.

Jörn Peter Hiekel / Wolfgang Mende (Hg.)
Klang und Semantik in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts

Der »Klang«-Begriff hat im neueren Kunstmusikdiskurs eine kategoriale Aufwertung erfahren. Der Aspekt der Bedeutung ist dabei vielfach aus dem Blickfeld geraten. Doch wie viele semantische Spuren sind im Klang klassisch-moderner und Neuer Musik tatsächlich haften geblieben? Welche neuartigen Weltbezüge von Klang können jüngere Konzeptästhetiken herstellen? Und was eröffnet ihre analytische Freilegung?

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3522-5/klang-und-semantik-in-der-musik-des-20.-und-21.-jahrhunderts/

In dem Band stehen viele fundierte Texte; das Thema ist ergiebig und war bislang ein Desiderat der aktuelleren Forschung. Im letzten Beitrag mit dem Titel >„Es geht nicht um den Klang an sich… als Fetisch“ Notizen zu Klang und Semantik in Konzeptmusik, Diesseitigkeit und Non-cochlear Sonic Art< beschäftigt sich Oliver Wiener mit den ästhetischen Debatten seit Beginn der 2010er Jahre. Snip aus der Einleitung:

Eine spezifische Herausforderung an die Theoretisierung des Verhältnisses von Klang und Semantik stellen jene ästhetischen Entwürfe dar, die in den letzten zehn Jahren von einer bestimmten Richtung der europäischen Komposition und einer konzeptuellen Spielart der amerikanischen Sonic Arts vorgelegt wurden. […] Die Bewegung in Deutschland lässt sich in zwei Gruppierungen fassen, die sich unter den produktionsästhetischen Schlagwörtem „Diesseitigkeit“ und „Konzeptmusik“ differenzieren.

Nachtrag: Hier eine Rezension in der SZ

4 Kommentare

  1. Stefan Hetzel sagt:

    Oliver Wiener lehrt meines Wissens an der Uni Würzburg, also in meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Kleine Welt :-)

  2. Kreidler sagt:

    @Stefan Ich kenne den Autor jedenfalls nicht.

  3. Anonymous sagt:

    Warum hat es kuriose fünf Jahre gedauert um den Band zu veröffentlichen?
    Sind die entsprechende Texte nach der langen Zeit noch aktuell?

    Werden die ersten fachlichen Reaktionen auf die formulierten Thesen auch wieder fünf Jahre auf sich warten lassen, also 2023?

    Merkt irgendjemand wie absurd und überflüssig das ist?

  4. Kreidler sagt:

    @Anonymous:
    Sicherlich ist es nicht ideal, wenn es so lange dauert. Warum das in dem Fall so ungewöhnlich lange dauerte, weiß ich nicht. Von anderen solchen Projekten kenne ich, dass Faktoren wie zB a) Finanzierung b) die Beteiligten in vielen anderen Projekten auch noch beschäftigt sind c) Verlagsschwierigkeiten ursächlich für Verzögerung sein können.

    Ich kann aber von meiner Lektüre des Bandes ganz klar sagen: Die Texte sind überhaupt nicht veraltet. So kurzatmig sind die Stoffe und Untersuchungen nun nicht – das Thema ist ein Grundthema der Neuen Musik. Beispielsweise gibt es in der neuesten Ausgabe der MusikTexte, die dieser Tage erscheint (Kulturtechno wird noch berichten) auch den Themenschwerpunkt „Schreiben über Musik.“ Ich habe das Heft noch nicht in der Hand – aber vielleicht hat darin schon jemand geantwortet auf einen der Gedanken in dem Sammelband.